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Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition)

Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition)

Titel: Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Hofer
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Schreibtisch. Er schaute ihr bar jeder Freundlichkeit entgegen. Sein Gesicht erinnerte an diesem Morgen an einen Mann, der unter ständigen Magengeschwüren zu leiden hatte. Bedächtig legte er seinen Füllfederhalter beiseite.
    »Sie wollten mich sprechen«, sagte Isabelle überflüssigerweise. Abgeschreckt von dem Blick, mit dem er sie ansah, ging sie mit ziemlich weichen Knien auf ihn zu.
    Herbert Fox dachte nicht daran, der Schwester Platz anzubi eten. »Sie ahnen bestimmt, warum ich Sie zu mir bestellt habe, Schwester Isabelle«, sagte er.
    »Nein.« Die junge Frau schüttelte den Kopf,
    »Aber Sie wissen, daß Frau Nolden eine unserer Patientinnen ist?«
    Michaela Nolden! Isabelle hatte das Gefühl, als würde der B oden unter ihren Füßen fortgezogen. »Ja, das weiß ich«, antwortete sie und zwang sich, dem Verwaltungschef ins Gesicht zu sehen.
    »Nun, Frau Nolden hat bereits gestern nachmittag versucht, mit mir zu sprechen, gleich, nachdem sie endlich dahintergekommen ist, wer Sie sind. Leider war ich da schon nicht mehr im Haus. So hat sie mich erst heute Morgen aufgesucht. Sie hat mir da eine Geschichte erzählt, die ich erst nicht glauben wollte. Ein Anruf im Sankt Anna Krankenhaus bestätigte sie mir aber dann.«
    »Im Sankt Anna Krankenhaus wird man Ihnen sicher auch gesagt haben, daß ich nur verdächtigt worden bin, die Geldbörse gestohlen zu haben. Ein Verdacht, der niemals bekräftigt worden ist«, erwiderte Isabelle den Tränen nah. »Ich bin keine Diebin, Herr Fox. Außerdem hat Frau Nolden Sie angelogen. Schon am Tag ihrer Ankunft hatte sie mich erkannt.«
    »Das behaupten Sie, Schwester Isabelle«, bemerkte Fox. »D avon abgesehen tut das auch nichts zur Sache. Sie müssen einsehen, daß eine Schwester, auf der ein derartiger Verdacht liegt, für unsere Klinik untragbar ist.« Erneut sah er sie scharf an. »Wäre mir das früher bekannt gewesen, hätten wir Sie überhaupt nicht eingestellt.«
    »Sie können mich doch nicht nur wegen Frau Nolden entla ssen«, sagte Isabelle fassungslos. »Als Sie heute morgen mit ihr gesprochen haben, müssen Sie erkannt haben, daß es sich bei ihr um eine intrigante, stets unzufriedene…«
    »Schwester Isabelle, Sie vergessen sich!« brauste der Verwa ltungschef auf. »Bei Frau Nolden handelt es sich um eine Patientin, noch dazu um eine Privatpatientin. Nicht, daß ich nicht ein gewisses Mitgefühl für Sie hätte, trotzdem müssen Sie einsehen, daß mir gar keine andere Wahl bleibt, als Ihnen zu kündigen. Und da Sie noch in der Probezeit sind, dürfte es da ja auch keine Schwierigkeiten geben.«
    »Herr Fox, bis auf Frau Nolden hat sich niemand über mich b eschwert. Ich liebe meine Arbeit. Sie…«
    »Schwester Isabelle, bitte seien Sie vernünftig. Ich muß in e rster Linie an den Ruf der Schloßklinik denken«, unterbrach sie Herbert Fox erneut. Es klopfte. Unwillig blickte er zu der in den Gang führenden Tür. »Ja.«
    Isabelle Seidel fiel förmlich ein Stein vom Herzen, als Prof. Dr. Sturm eintrat. »Ich soll entlassen werden, Herr Professor«, sagte sie sofort. »Es ist wegen Frau Nolden. Sie…«
    »Ich wurde unterrichtet«, erwiderte Werner Sturm. »Es wäre besser gewesen, Sie hätten sich mir anvertraut, nachdem Sie Frau Nolden erkannt hatten. So habe ich es eben erst von Oberschwester Johanna erfahren.« Er legte eine Hand auf ihre Schulter. »Bitte, gehen Sie wieder an Ihre Arbeit. Und keine Angst, ich bringe das in Ordnung.«
    »Professor Sturm, was geht hier eigentlich vor?« fragte Fox schneidend.
    Isabelle warf den beiden Männern einen letzten Blick zu, dann hastete sie aus dem Zimmer. Leise schloß sie die Tür hinter sich. Doch statt sofort auf die Frauenstation zurückzukehren, suchte sie erst einmal die Toilettenräume auf, um sich auszuweinen. Verzweifelt preßte sie die Hände gegen ihr Gesicht. Auch wenn Professor Sturm auf ihrer Seite stand, sie glaubte nicht, daß die Sache damit ausgestanden war. Michaela Nolden würde nun auch bestimmt anderen erzählen, was sie über sie wußte.
    Werner Sturm hatte sich hingesetzt. »Sie können Schwester Isabelle nicht so einfach entlassen, Herr Fox«, begann er aufg ebracht. »Da habe ich auch noch ein gewichtiges Wörtchen mitzusprechen. Schwester Isabelle ist seit Beginn ihrer Arbeit eine von allen geschätzte Kollegin und vor allem auch bei den Patienten beliebt.«
    »Das war sie auch im Sankt Anna Krankenhaus, bis einer Pat ientin die Geldbörse fehlte«, erklärte der Verwaltungschef.

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