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Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition)

Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition)

Titel: Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Hofer
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»Ich begreife nicht, was das alles soll. Trinken Sie mit jedem Patienten?«
    »Ich wollte Ihnen eine Freude machen, Herr Rotenberg.« Vi lma stellte die Flasche auf dem Nachttisch ab und machte sich daran, seine Kissen aufzuschütteln. »Was habe ich Ihnen eigentlich getan, daß Sie immer so abweisend zu mir sind? Ich will Ihnen nur etwas über Ihre Schmerzen und Ihre Depressionen hinweghelfen.« Sanft berührte sie seine Schulter. »Ich…«
    »Ich würde gern allein sein, Schwester Vilma«, fiel ihr Karsten ins Wort. Er drehte den Oberkörper so rasch zur Seite, daß ihre Hand auf das Kissen glitt. »Bitte, gehen Sie.«
    Vilma wußte, wann es Zeit war, sich zurückzuziehen. Auch wenn sie in ihren Bemühungen, Karsten für sich zu gewinnen, noch keinen Schritt weiter- gekommen war, mußte sie ihn jetzt erst einmal in Ruhe lassen. Sie konnte es nicht wagen, sich ihm zu widersetzen, denn dann beschwerte er sich womöglich bei den Ärzten oder der Oberschwester.
    Sie wickelte die Sektflasche wieder in das Handtuch ein. »Herr Feinhals wird Sie nachher in den Park bringen«, sagte sie. »Ich bin anderweitig beschäftigt. Viel Spaß im Park.« Mit schwingenden Hüften verließ sie das Zimmer.
    Karsten verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloß die Augen. Er dachte an die Spaziergänge, die er zusammen mit Erika unternommen hatte. Es war auf einem Abendspaziergang gewesen, als er sie gefragt hatte, ob sie seine Frau werden wollte. Erbittert preßte er die Hände zusammen. Damals hatte sie ihn geliebt, damals war er noch kein Krüppel für sie gewesen.
    Pünktlich eine Stunde später kam Udo Feinhals. Sehr geschickt setzte er den jungen Mann in den Rollstuhl. Sein verletztes Bein wurde hochgestellt. »Geht es so, Herr Rotenberg?« fragte der Pfleger besorgt.
    »Ja, so ist es schon in Ordnung«, antwortete Karsten. »Würden Sie mir bitte noch mein Buch geben? Ich möchte unten etwas lesen.«
    Udo nahm einen Agentenroman vom Nachttisch. »Oh, den kenn' ich auch«, sagte er. »Er ist wirklich spannend.«
    »Ich bin immer noch nicht dahintergekommen, wer der Verräter ist«, erwiderte Karsten.
    »Und ich denke nicht daran, es Ihnen zu verraten«, scherzte der Pfleger. Er hoffte, Karsten in ein Gespräch ziehen zu können, doch der Patient war in seine übliche Schweigsamkeit zurückgefallen.
    Fast eine halbe Stunde fuhr er Karsten durch den Park und merkte, daß sein Schützling es genoß, auch wenn er nichts dergleichen sagte, sondern nur in tiefen Zügen die nach Blüten duftende Luft einatmete.
    »Ich muß jetzt leider wieder zurück, Herr Rotenberg«, sagte er. »Ist es Ihnen recht, wenn ich Sie in einer Stunde abhole?«
    »Ja.« Karsten nickte. »Fahren Sie mich bitte zu der Eibe hinüber. Dort werde ich in Ruhe lesen können, ohne von anderen gestört zu werden.«
    Ein bißchen Unterhaltung würde Ihnen gar nichts schaden, dachte der Pfleger, schob aber den Rollstuhl in die gewünschte Richtung. »Bis später.« Er hob die Hand zum Gruß und entfernte sich in Richtung Schloßklinik.
    Udo hatte sie fast erreicht, als er mit Schwester Isabelle zusammentraf, deren Dienst an diesem Tag früher begonnen hatte und die auf dem Weg ins Wohnheim war. Sie blieben kurz stehen und wechselten ein paar Worte, bevor sie sich mit einem kurzen Gruß voneinander verabschiedeten. Die junge Frau mochte Udo, auch wenn er ihr trotz seiner dreißig Jahre reichlich unreif schien. So bekam er jedes Mal rote Ohren und begann zu stottern, wenn er mit Frau Dr. Mayer sprach. Sie nahm an, daß er die Ärztin heimlich liebte, es aber nicht wagte, es ihr zu zeigen.
    Obwohl ihm der Roman gefiel, konnte sich Karsten an diesem Nachmittag nicht auf den Text konzentrieren. Immer wieder ließ er das Buch sinken und schaute wehmütig in den Park hinein. Die widersprüchlichsten Gefühle stürmten auf ihn ein. Er wollte au fspringen und davonlaufen und wurde sich gleichzeitig zum tausendsten Mal bewußt, daß er ohne fremde Hilfe keinen Schritt gehen konnte. »Verdammt!« stieß er zornig hervor. Er nahm das Buch und schleuderte es in den Park hinein.
    Isabelle, die in diesem Augenblick um die Ecke bog, sprang e rschreckt zurück, als ihr das Buch vor die Füße fiel. Verwundert hob sie es auf, dann schaute sie zu dem Mann im Rollstuhl hinüber. Sie hatte das Gefühl, als würde er in seiner Not laut um Hilfe schreien, aber sein Mund blieb geschlossen, doch in seinem Gesicht stand eine Traurigkeit, die sie tief berührte. Mit dem Buch in der Hand

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