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Was danach geschah

Was danach geschah

Titel: Was danach geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Kimmel
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ist Zeit, Brek Abigail Cuttler. Komm mit. Es ist Zeit.«
    Bo schließt die Augen und bedeckt seine Ohren. »Nein!«, ruft er. »Nein, nicht wieder diese Stimmen!«
    »Bo«, schreie ich. »Bitte, sag mir, wie ich starb. Ich muss es wissen.«
    »Komm mit, Brek Cuttler«, ruft Elymas wieder. »Es ist Zeit.«
    Ich blicke hinunter zur Zeitung, die auf dem Boden neben Bo liegt. Wenn fünfzehn Jahre vergangen sind, muss Sarah eine fast erwachsene Frau sein. Sie muss alt genug sein, um mir ebenfalls sagen zu können, wie ich starb. Ich sehne mich nach ihr. Mein Herz springt vor Hoffnung. Wieder schüttle ich Bo. »Bo! Schnell! Ich muss gehen. Sag mir nur, wo Sarah ist.«
    Bo öffnet die Augen, lässt seine Hände sinken und sieht mich ungläubig an. »Was meinst du damit, wo Sarah ist?«
    »Wo ist sie?«, flehe ich. »Beeil dich, ich muss sie sehen.«
    Bo erhebt sich aus dem Gras und rennt fort, mäandert zwischen den Grabsteinen hindurch, die Hände gegen den Kopf gepresst, als hätte er Schmerzen. Ich jage ihm hinterher.
    »Warte! Warte, Bo!«, rufe ich. »Was ist los?«
    »Warum tust du mir das an?«, ruft er. »Bitte, bitte lass mich einfach in Ruhe.«
    Er schlägt einen Haken und kehrt zu dem Grabstein und dem umgekippten Teeservice zurück, wo ich ihn angetroffen habe. Er sinkt auf die Knie, sein Gesicht tränenüberströmt.
    Elymas kommt näher. »Komm mit, Brek Cuttler«, befiehlt er. »Es ist Zeit.«
    »Bo, bitte!«, schreie ich. »Bitte, es ist in Ordnung. Alles ist in Ordnung. Sag mir nur, wo Sarah ist.«
    Wütend blickt er zu mir auf. »Was meinst du damit, wo Sarah ist?«, brüllt er. »Weißt du das nicht?« Er deutet auf den Grabstein. Oben eingemeißelt befindet sich ein Kruzifix, das über einem Davidsstern liegt. Diese Gotteslästerung ist zunächst verwirrend, doch irgendwie sehen die Symbole gut miteinander aus, als würden die senkrechte und die horizontale Linie den Gedanken der übereinanderliegenden Dreiecke vervollständigen und eine natürliche Schlussfolgerung darstellen, wenn man sie, ähnlich wie einen Zauberwürfel, richtig dreht. Darunter stehen auf der glänzenden Oberfläche in schwarzen großen Druckbuchstaben die Worte CUTTLER-WOLFSON. Und darunter in kleineren Buchstaben:
    BREK ABIGAIL
    4. Dezember 1963–17. Oktober 1994
    Mutter
    SARAH ELIZABETH
    13. Dezember 1993–17. Oktober 1994
    Tochter
    Heißen Tee und Bienenhonig, den teilen wir, und noch mehr …

22
    Nana Bellini stand im Garten hinter ihrem Haus tief über eine Reihe Tomatenranken gebeugt, die unter der Last reifer roter Früchte nach unten hing. Ihr silbergraues Haar, das unter dem sich verdunkelnden Himmel eines heraufziehenden Sommersturms schimmerte, hatte sie zu einem Dutt zusammengebunden. Sie summte vor sich hin, während sie einen kleinen Korb mit frischen Tomaten füllte, merkte aber, dass ich in der kühlen Frühlingsluft plötzlich neben ihr stand und sie beobachtete. In der Mitte der Reihe zwickte sie eine riesige Fleischtomate ab, die so aufgequollen war, dass die gerissene Haut das rosa Fleisch darin freilegte. Sie hielt sie hoch, um sie mir zu zeigen.
    »Auch Gemüse leidet unter Überfluss ebenso wie unter Mangel«, bemerkte sie. »Einige, wie diese hier, sind prunkvoll und kühn und nehmen sich alles, was sie bekommen können. Andere nippen nur das, was sie brauchen, und freuen sich, dass sie es mit der Gemeinschaft teilen können.« Sie zog ein Gewirr aus durchschnittlich großen Tomaten auseinander und zeigte auf eine verkümmerte Tomatenstaude, die allein auf einem Flecken dürrer, gerissener Erde stand. »Und dann gibt es da noch die Asketen, die vergnügt leiden, ohne Hoffnung darauf zu haben, selbst einmal Früchte zu tragen, aber in dem Wissen, dass ihr Opfer den Boden in der nächsten Saison fruchtbarer machen wird und sie die Frucht der zukünftigen Generationen sein werden.« Sie drehte sich zu mir. »Der weise Bauer schätzt alle Früchte gleich. Wenn er eine Frucht der anderen vorzieht, leidet der gesamte Garten.«
    Ich trat näher. Ich war nicht hier, um über Gartenpflege zu sprechen. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass Sarah tot ist?«, fragte ich. »Dachtest du wirklich, ich würde es nicht herausfinden?«
    Nana unterbrach ihre Arbeit und schob ihren Arm durch den Henkel des Korbes, so dass er an ihrem Ellbogen herunterbaumelte. Kleine Krümel schwarzer Erde klebten an ihren faltigen Fingern und ihrem blauen Jeansrock. »Es gab nichts zu sagen, meine Liebe«, antwortete sie. »Du wusstest es

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