Was dein Herz dir sagt
Finanz-und Geschäftswelt. Lucifers geheime Leidenschaft gilt Antiquitäten, besonders Silber und Schmuck. Aber auch sonst kennt er sich bestens aus.«
Nach einem Moment nickte sie. »Mir ist klar, dass in diesem Fall solche Talente nützlich sein können.«
Michael musterte sie. »Ich hatte mir schon gedacht, dass du keine Einwände hättest, und habe daher schon an deiner Stelle eingewilligt. Unter Berücksichtigung von Gabriels und Lucifers Hintergrund muss man sich um ihre Diskretion keine Sorgen machen.« Er fing ihren Blick auf. »Ist dir das recht?«
Caro betrachtete seine Augen - und dachte, dass es eher die Frage wäre, ob eine solche Untersuchung ihm recht war oder gar half. So, wie sie es sah, wünschte ihr irgendjemand den Tod, wahrscheinlich, damit sie nichts erzählen konnte, von dem diese Person meinte, sie wisse es. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Grund mit dem Haus oder irgendetwas darin zusammenhing.
Er dagegen hatte sich ohne Zögern den Schrecken der Bond Street gestellt. Was der Grund für seine Bitte war, das Haus seines Großvaters nicht ohne ihn zu verlassen, war nicht schwer zu erraten. Niemals zuvor hatte sich jemand so sehr um ihre Sicherheit bemüht; sie konnte nicht anders, als gerührt zu sein und dankbar, auch wenn es ihrer Meinung nach nichts brächte, die Legate zu überprüfen.
Lächelnd lehnte sie sich zurück. »Wenn sie diskret nachforschen, kann ich nicht erkennen, inwieweit das schädlich wäre.«
An dem Abend betrat sie an Michaels Arm Harriet Jennets Salon. Sie waren nicht eingeladen worden, aber als Familienmitglied war Michael immer willkommen. Und als angesehene Gastgeberin konnte Caro dasselbe von sich behaupten.
Eigentlich hatte sie damit gerechnet, wenigstens leise Überraschung in Harriets Augen zu entdecken. Stattdessen begrüßte Harriet sie mit der gewohnten Gewandtheit, und allerhöchstens ein Anflug von Belustigung war ihr anzumerken. Caro am Arm ihres Neffen zu sehen war genau das, womit sie gerechnet hatte.
»Hattest du ihr eine Nachricht zukommen lassen?« Caro fasste Michaels Arm fester, als sie Harriet stehen ließen und in den Salon gingen, wo die Crème de la Crème der Politik wartete.
Er schaute sie an. »Ich nicht.«
Sie schnaubte. »Dann war es dein Großvater. Ich hatte mich schon so darauf gefreut, Harriet in Erstaunen zu versetzen. Ich glaube nicht, dass das jemandem in den letzten Jahren gelungen ist.«
Sie verbrachten einen angenehmen Abend mit den anderen Gästen, fügten sich mühelos in die politische Elite ein. Ihr Erscheinen mit Michael zog zweifellos Fragen nach sich, aber niemand würde voreilige Schlüsse ziehen. Sie waren, wer sie waren.
Um zwölf kehrten sie in die Upper Grosvenor Street zurück, zufrieden, ihre Anwesenheit in London unter den politisch Einflussreichen so leicht bekannt gemacht zu haben. Diplomatische Kreise waren vielschichtiger. Als sie neben Michael die Treppe hinaufstieg, überlegte Caro, wie sie dort am besten vorgehen sollten.
Später gesellte sich Michael, wie es langsam seine Gewohnheit wurde, zu ihr, teilte das Bett mit ihr. Sie fand sein nicht nachlassendes Verlangen, seinen andauernden Hunger auf sie herrlich, aber auch verwunderlich. Sie konnte sich nicht dazu bringen, auch nur zu denken, dass es anhalten würde.
Daher genoss sie es, solange sie konnte, nahm alles, was er ihr bot, und gab es tausendfach zurück. Die Affäre blieb ein Wunder; es war so schnell geschehen, ihr anfänglich unerwartetes Vertrauen, sich ihm zu schenken, und alles, was sich daraus so scheinbar mühelos ergeben hatte, so natürlich. Sie hatte es immer noch nicht wirklich begriffen, was es bedeutete, was sie fühlte und warum ... Es schien, als wäre sie eine andere Frau, ein anderer Mensch, wenn sie in seinen Armen lag.
Am folgenden Morgen holte Honoria sie ab, und gemeinsam fuhren sie in ihrer Kutsche zu Lady Osbaldestone, die im Haus ihrer Tochter in Chelsea weilte.
Das Haus war alt, die Terrasse ging auf den Fluss hinaus. Die versammelten Damen der feinen Gesellschaft - alles ältere Damen oder Witwen - saßen im Sonnenschein, nippten von ihrem Tee und unterhielten sich.
Es war, das musste sie einräumen, die perfekte Gelegenheit, ihre Rückkehr in die Hauptstadt bekannt zu machen. Über hauchdünnen Sandwichs und Kuchen unterrichtete sie alle, die sie fragten, dass sie derzeit bei den Anstruther-Wetherbys in der Upper Grosvenor Street wohnte.
Der einzige schwierige Moment kam, als - wie
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