Was dein Herz verspricht
auf meine typisch undiplomatische Art, ob Ihr meine Frau werden möchtet, Lady Margaret, die nächste Herzogin von Beldon.«
Einen Moment lang war sie zu verdattert, um zu sprechen. Sie schaute in sein liebes, gutaussehendes Gesicht und wußte in der nächsten Sekunde genau, warum er hier war. Da wünschte sie beinahe, sie hätte ja sagen können, daß sie sich in ihn verliebt hätte und er sich in sie.
Das war aber beides nicht der Fall.
Sie nahm seine Hand, spürte seine schützende Kraft. »Randall Clayton, Ihr seid wirklich ein wundervoller Mann. Niemand könnte sich einen treueren Freund wünschen. Mein Bruder und ich sind sehr glücklich, daß es Euch gibt.«
»Dann sind wir uns ja einig. Sehr gut. Ich werde dafür sorgen, daß morgen das Aufgebot bestellt wird.«
Maggie lachte tatsächlich. »Ihr seid auch der arroganteste, selbstsicherste und bestimmendste Mann, den ich kenne
- sogar noch schlimmer als mein Bruder.«
Er legte dramatisch die Hand auf sein Herz. »Maggie, meine Süße - Ihr verwundert mich.«
Sie lachte amüsiert. »Ihr wißt, daß es die Wahrheit ist. Und die Antwort ist nein - ich werde Euch nicht heiraten. So etwas werde ich einem so guten, lieben Freund nicht antun.«
Rand runzelte die Stirn. »Ich bin zuerst zu Euch gekommen, bevor ich mit Eurem Bruder spreche. Ich weiß, daß Ihr Euren eigenen Kopf habt und eigene Entscheidungen trefft. Vielleicht kann Nick Euch überzeugen, wenn ich mit ihm rede -«
»Nein. Die Antwort ist nein und bleibt nein. Ich mag Euch sehr, Euer Gnaden, und ich weiß, daß Ihr dies tut, um mich zu beschützen, und dafür werde ich Euch immer verehren. Aber heiraten werde ich Euch nicht.«
»Maggie -«
»Nein, Rand. Ihr verdient eine Frau, die Euch liebt, wie Elizabeth Nick liebt. Ich liebe Euch als guten, vertrauten Freund.«
Rand brummelte etwas, das sie nicht genau hören konnte. »Seid Ihr sicher, Maggie? Manchmal kann die Liebe zwischen Freunden wachsen.«
Maggie lächelte. Ohne Vorwarnung stand plötzlich Andrew Suttons Gesicht vor ihrem inneren Auge. Sie hatten in den Tagen vor dem Mord eine Menge Zeit miteinander verbracht, stets mit Freunden zusammen, nie allein, und doch hatte sie irgendwie das Gefühl gehabt, daß er sie langsam recht gern mochte. Sie schloß die Augen, als sie den unerwarteten Stich des Verlustes spürte.
»Ich bin sicher, Euer Gnaden, ganz sicher.« Sie legte ihre Hand auf die seine. »Ich werde diese Sache überstehen, Rand. Solange ich Freunde wie Euch habe, ganz bestimmt.«
Aber in Rands Gesicht war zu lesen, daß er ihre Meinung nicht teilte.
Die Schlagzeile lautete: Hat er sie erwürgt, um seine Ge liebte zu heiraten? Neue Fakten im Fall Ravenworth.
Elizabeth zerknüllte die Zeitung und ließ sich, mit den Tränen kämpfend, aufs Sofa sinken. Jemand hatte die Sache verraten. Lord Kendall? Jemand von der Polizei? Oder jemand anderes?
Wenigstens kann ich ihn jetzt Wiedersehen, dachte sie. Nun ist sowieso alles egal. Sie hatte ihn schrecklich vermißt. Und sie hatte solche Angst.
»Was ist passiert, meine Liebe? Ich sehe dir doch an, daß etwas nicht stimmt.« Tante Sophie kam in den Salon gewatschelt, den Beutel mit ihrer Stickerei in den Händen.
Elizabeth rieb sich abwesend die Schläfen, denn sie schien Kopfschmerzen zu haben. »Die Zeitungen haben meine Beziehung zu Lord Ravenworth herausgefunden. Damit gibt es ein Motiv für den Mord. Sie verlangen seine Verhaftung.«
Tante Sophie ließ sich in einen Sessel plumpsen und griff nach der Zeitung. »Der arme Junge. Er hat doch wirklich schon genug gelitten.«
Elizabeth schmerzte es, nur daran zu denken. »Ich frage mich andauernd: Wer könnte es gewesen sein? Warum gerade zu dem Zeitpunkt? Nicholas glaubt, daß es ein Dieb war, aber ich bin da nicht so sicher.«
Die Tür wurde nach kurzem Klopfen geöffnet. Der Butler stand mit einer Visitenkarte dort. »Ein Gentleman ist eingetroffen, Miss Woolcot, der Graf von Bascomb. Er möchte Euch sehen.«
Elizabeth wurde bleich. »Bascomb? Bascomb ist hier?«
»Ja, Miss, er wartet in der Eingangshalle.«
Elias Moody kam herein. »Keine Sorge, Miss. Theo ist draußen bei ihm. Nur ein Wort, und er ist vor der Tür - mit vollem Schwung, wenn Ihr wollt.«
Ach, wie gern sie ja gesagt hätte! Nichts würde sie lieber sehen als den mächtigen Oliver Hampton kopfüber aus ihrem Haus geworfen. Aber die Vernunft siegte. Sie brauchten nicht noch mehr Schwierigkeiten.
»Ich werde mit ihm reden, Elias. Ich möchte allerdings,
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