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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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der Billigung der Gesellschaft sonnen. Maggie hatte nicht geglaubt, daß sie das vermissen würde, aber die Abwechslung fehlte ihr doch. Und so ungern sie das zugab, noch mehr als die Einladungen vermißte sie die Gegenwart des Marquis von Trent, Andrew Sutton.
    Maggie setzte sich in der Dämmerung ans Klavier, öffnete den Deckel und legte die Finger auf die Tasten. Es war Jahre her, seit sie zum letztenmal gespielt hatte. Das war, bevor sie ins Kloster gegangen war. Sie liebte damals die Musik und hatte Stunden damit verbracht, neue Stücke einzustudieren.
    Jetzt fühlten sich ihre Finger irgendwie steif an, als sie die alten Klänge wiederzuerwecken versuchte. Trotzdem zwang sie sich, weiterzuüben. Sie brauchte die Ablenkung, und sie sehnte sich danach, den quälenden Gedanken an ihren Bruder zu entrinnen, der schrecklichen Angst, die sie zur Verzweiflung zu bringen drohte.
    Er war für den Abend ausgegangen, sie wußte nicht, wohin. Nicht mit Elizabeth. Er war finster entschlossen, sie nicht zu sehen, um sie nicht noch mehr zu verletzen, als er es schon getan hatte.
    Maggie musterte die Tasten und versuchte, sich zu konzentrieren. Ein falscher Ton krächzte genau gleichzeitig mit einem langen Klopfen. Mit einem frustrierten Seufzer und unentschieden, ob sie sich über die Unterbrechung ärgern oder froh sein sollte, ging sie zur Tür.
    Pendergass stand davor. »Verzeihung, Mylady, aber Seine Gnaden der Herzog von Beldon sind gekommen. Er läßt fragen, ob er mit Euch sprechen könnte.«
    Beldon! Ihr Herz schlug schneller. War Nick etwas passiert? »Bitte bringt ihn herein, Pendergass.«
    »Natürlich, Mylady.«
    Rand kam energisch wie gewohnt herein, seine langen, muskulösen Beine bewegten sich kraftvoll und präzise.
    »Euer Gnaden - Rand - was ist los? Ist etwas mit Nicholas? Ist etwas passiert?«
    Er nahm ihre zitternden Hände, beugte sich vor und küßte ihre Wange. »Nein, meine Liebe, nichts Derartiges. Ich bin gekommen, um Euch zu sehen, das ist alles. Ich weiß, ich hätte mich vorher anmelden sollen, aber ich hatte gehofft, Ihr würdet mich trotzdem empfangen, denn der Grund meines Hierseins ist wichtig für uns beide.«
    »Natürlich, Euer Gnaden. Ihr wißt, daß Ihr hier stets willkommen seid.«
    »Rand«, korrigierte er sanft. »So nennt Ihr mich doch sonst auch. Heute abend gibt es noch weniger Grund, förmlich zu sein.«
    Ihr Unbehagen wuchs. »Soll ich Tee bringen lassen, Euer
    - Rand - oder würden Sie etwas Stärkeres vorziehen?«
    »Das letztere, glaube ich. Ein Glas Cognac, vielleicht trinkt Ihr einen Sherry mit mir?«
    Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern ging zur Anrichte hinüber und goß die Getränke ein. Maggie verbarg ein Lächeln angesichts der Tatsache, daß er in sämtlichen Lebenslagen stets die Regie ergriff.
    Er gab ihr ihr Glas. »Warum nehmen wir nicht Platz«, meinte er mit einer Geste zum Sofa und setzte sich dann neben sie. Sein Blick wanderte flüchtig zu der Ausgabe der Evening Post, die auf dem Tisch vor ihnen lag. Suche geht weiter. Hat Ravenworth wieder gemordet?
    »Die Zeitungen sind nicht gerade freundlich«, knurrte Rand ärgerlich.
    »Nein... wirklich nicht. Eigentlich haben sie meinen Bruder so gut wie gekreuzigt.« Sie erwähnte nicht, daß sie auch den sogenannten Mord an Stephen Hampton vor neun Jahren wieder aufgewärmt hatten, einschließlich Vermutungen über die Ursachen. Das bedeutete, Margaret Warrings Name war ebenfalls durch den Dreck gezogen worden.
    »Die Zeitungen sind einer der Gründe, warum ich hier bin - der Tratsch, die verdammte Skandalbesessenheit und die vielen bösen Zungen.«
    Maggie senkte den Blick. Es schmerzte sie, was hinter ihrem Rücken getuschelt wurde und wie sich brennende Blicke in ihren Rücken zu bohren schienen, wenn sie vorüberging. Zum erstenmal erinnerte sie sich wieder daran, warum sie ins Kloster gegangen war. Die dicken Wände und die Abgeschiedenheit hatten ihr den brennenden Haß vom Leib gehalten.
    Rand lächelte sanft, und ein kleines Grübchen zeigte sich in seiner Wange. »Aber das ist nur ein Grund, warum ich hier bin. Der zweite Teil ist rein selbstsüchtiger Natur. Ich brauche eine Ehefrau, und ich bin zu der Überzeugung gekommen, daß Ihr eine sehr gute Ehefrau abgeben würdet. Ich hoffe, daß Ihr mich heiraten werdet.«
    Wenn sich die Decke geöffnet hätte und Sterne heruntergefallen wären, hätte Maggie nicht verblüffter sein können. »Um Himmels willen, Rand, wovon redet Ihr?«
    »Ich bitte Euch,

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