Was dein Herz verspricht
besser auf mich hören.«
Sie warf mit aller Kraft den schweren Beutel nach ihm, der gerade noch seinen Kopf seitlich streifte. »So leicht werdet Ihr mich nicht los. Ihr werdet tun, was Ihr versprochen habt!«
Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und er ging auf sie zu. »Ich dachte, ich hätte dir beigebracht, jemandem zu gehorchen, der dir überlegen ist.« Er streckte die Hand aus und ohrfeigte sie, so daß sie rückwärts zum Bett taumelte. »Aber offensichtlich habe ich mich getäuscht.«
Ihr Gesicht wurde bleich. »Faßt mich nicht an. Laßt mich in Ruhe.«
»Nicht du gibst hier die Befehle, sondern ich.« Er griff nach ihrem Morgenrock und riß sie zu sich heran, ohrfeigte sie kräftig einmal, zweimal und sah, wie sich ein dünnes Rinnsal von Blut in ihrem Mundwinkel bildete. Mit einem zufriedenen Grunzen warf er sie zurück aufs Bett.
»Also gut, Ihr habt gewonnen«, flüsterte sie. »Tut mir nicht noch mehr weh. Laßt nur einfach das Geld da und geht.«
Aber es war zu spät. Der Ärger, der ihn erfüllte, hatte seine Erregung wieder geweckt und er beschloß, sie noch ein letztes Mal zu besitzen. Er griff nach ihrem Handgelenk und zog es nach hinten, drehte sie um, so daß sie mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett lag. »Ich hätte dich für klü ger gehalten, meine Liebe.«
Sie wimmerte, wollte etwas sagen, aber er zog ihr Handgelenk höher, so daß sie vor Schmerz zitternd verstummte. Mit der freien Hand knöpfte er sich die Hose auf, spreizte ihre Beine roh mit einem Knie auseinander. Er spürte, wie sie sich verspannte, um seinem Eindringen zu entgehen, doch er stieß mit aller Macht in sie. Sie wimmerte noch einmal, und er wußte, daß er ihr weh tat. Das erhöhte seinen Genuß noch.
»Dumme Hure«, beschimpfte er sie grunzend und rammte sich brutal immer und immer wieder in sie. »Wenn der nächste Mann dir etwas befiehlt, wirst du so klug sein, zu folgen.« Er stieß noch einmal kräftig vor, ließ sich zum Höhepunkt kommen, zog sich zurück und machte gelassen seine Hose wieder zu.
Er konnte hören, wie sie schluchzte, als er durchs Zimmer zur Tür ging. »Ich will, daß du morgen verschwunden bist.« Mit einem zufriedenen Blick auf das Häufchen Elend auf dem Bett bückte er sich noch einmal kurz, um den Geldbeutel aufzuheben und wieder in seine Westentasche zu stecken.
Elizabeth zog sich früh in ihr Zimmer zurück. Tante Sophie würde heute abend wiederkommen, und sie war noch nicht bereit, ihr entgegenzutreten. Sie wußte auch gar nicht, was sie ihr sagen sollte.
Sie warf sich stundenlang im Bett herum und schlief schließlich unruhig ein, nur um kurz vor dem Morgengrauen wieder zu erwachen. Unwillkürlich fühlte sie neben sich auf den Laken nach Nicholas’ Wärme, doch der Platz war leer und kalt, so daß sie ruckartig erwachte, wieder daran dachte, daß er fort war, daß er nie wieder neben ihr schlafen würde.
Es wurde ihr eng in der Kehle und sie begann zu weinen, schluchzte so heftig, daß ihr ganzer Körper erschüttert wurde. Sie hatte das Gefühl, Stunden geweint zu haben, bis ihre Kehle wund war und die Tränen das Kopfkissen aufgeweicht hatten.
Im Dunkeln brauchte sie eine Weile, bis sie bemerkte, daß ihre Tante ins Zimmer gekommen war und auf dem Sessel neben ihrem Bett saß.
»Was ist los, mein Kind? Warum weinst du so? Was ist Schreckliches passiert, während ich fort war?«
Elizabeth setzte sich langsam auf, wandte sich ihr zu, holte schluchzend Atem und ließ sich von ihrer Tante in die Arme nehmen. »Ach Tante Sophie, ich will am liebsten sterben.« Während der nächsten paar Minuten war ihr, als hätte jemand ihr Herz aufgeschlitzt, und der ganze Schmerz, der Zorn und die Traurigkeit quollen hervor.
»Er liebt mich nicht, Tante Sophie. Er will mich nicht mehr. O mein Gott, ich hätte es wissen müssen, daß dies geschehen würde.«
Eine runde Hand tätschelte sanft ihren Rücken. »Er ist ein harter Mann, dein Nicholas, und sehr tapfer, glaube ich.«
»Ich hasse ihn.«
»Du liebst ihn.«
Ihre Kehle wurde wieder eng. »Ja, ich liebe ihn so sehr.«
Die Hand ihrer Tante strich über ihr Haar. »Also, dein Nicholas sagt, er liebt dich nicht, und du sollst einen anderen heiraten. Angesichts der Tatsache, daß er sich so wenig aus der Sache macht, war das doch ein edler Gedanke.«
Elizabeth schniefte. »Edel? Was meinst du damit?«
»Ich meine, daß Lord Ravenworth dem Galgen entgegensieht. Er hat wenige Freunde, die noch zu ihm halten, und doch weist er
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