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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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aus der Kreuzigung, tauchte den Raum in geheimnisvolles Licht. Anfangs war es hier staubig und muffig gewesen, was Elizabeth nicht weiter verwunderte, angesichts des Rufs des Hausbesitzers. Doch in der zweiten Woche hatte sie die Kirche sauber und aufgeräumt vorgefunden. Der Graf hatte wohl gewußt, daß sie nicht zur Kirche nach Sevenoaks gehen konnte.
    Die Geste hatte sie verwundert, doch endgültig erstaunt war sie erst, als sie erfahren hatte, daß die Kapelle deshalb nicht mehr benutzt wurde, weil der Graf Geld gespendet hatte, um eine neue Dorfkirche zu bauen. Dorthin gingen seine Bediensteten und kamen die Leute aus der Umgebung bis herüber von Tonbridge. Es gefiel ihr, daß es den Anschein hatte, als könnte der »Verruchte Graf« vielleicht doch noch zu retten sein.
    Seit ihrem ersten Besuch hier hatte sie Trost in der kleinen Kirche gefunden. Jetzt saß sie da und dachte mal wieder über den Grafen nach, vermißte seine Gegenwart in einer Weise, die sie nicht erwartet hatte, denn er war seit dem Vorfall immer unterwegs. Mercy hatte besorgt den Kopf geschüttelt, weil der Graf sich offensichtlich extrem anstrengte.
    »Er arbeitet Tag und Nacht durch, die ganze Woche schon. Und die Kerle, die ihn ausgenutzt ham, hat er einfach rausgeworfen. Aber jetzt scheint er sich zu Tode schuften zu wollen.«
    Elizabeth fühlte sich seltsam schuldig. Sie wußte, daß er sich dafür bestrafte, was in jener Nacht geschehen war. Sie wußte, daß er seine Freunde des Hauses verwiesen hatte und andere Leute Briefe mit ähnlichem Inhalt bekommen hatten. Selbst mit Miriam Beechcroft hatte er Schluß gemacht.
    Ihr Schuldgefühl machte warmer Hoffnung Platz. Er hatte sie verletzt, aber nicht absichtlich, und er schien sich die größte Mühe zu geben, das wiedergutzumachen. Er hatte einen Fehler begangen, aber niemand war ohne Fehl. Und sie konnte es langsam kaum noch ertragen, ihn weiter leiden zu sehen. Nach sieben Jahren Verbannung hatte er genug gelitten.
    Sie faltete die Hände, beugte den Kopf und flüsterte ein leises Gebet für guten Rat und Führung. Sie hatte Nicholas Warring gern, was immer seine Sünden gewesen sein mochten, und aus irgendeinem unerklärbaren Grund glaubte sie immer noch an ihn. Das erklärte sie Gott, und im weichen Licht der Kirche senkte sich die Antwort auf ihre Gebete tief in ihr Inneres.
    Elizabeth lächelte zum erstenmal seit ihrem schicksalhaften Ausflug in den Rosa Salon und ging zurück zum Haus.
    Es war schon Mitternacht, als Elizabeth an die Tür von Nicholas’ Arbeitszimmer klopfte. Er saß hinter dem Schreibtisch, vor sich einen Stapel Papiere. Als er aufsah, bemerkte Elizabeth erschreckt den Ausdruck von Erschöpfung und die dunklen Ringe um seine silberblauen Augen.
    »Elizabeth...« Er stand auf. »Es überrascht mich, Euch so spät noch zu sehen. Ich hätte gedacht, Ihr schlaft schon.«
    »Ich hatte auf Euch gewartet, weil ich gern mit Euch sprechen würde.«
    Seine hohe Gestalt schien sich zu spannen, ein Muskel in seiner Wange zuckte. »Dann setzt Euch bitte«, sagte er förmlich. »Was braucht Ihr denn?«
    Elizabeth strich ihren Rock glatt und kämpfte gegen ihre plötzliche Nervosität an. »Ich brauche nichts, Mylord. Das ist nicht der Grund, warum ich gekommen bin. Ich habe mir nur Sorgen um Euch gemacht.«
    Die Feder in seiner Hand drückte sich fest aufs Papier und hinterließ einen dunkelblauen Fleck. »Sorgen? Warum solltet Ihr Euch Sorgen um mich machen?«
    »Ihr arbeitet zu hart, und ich habe gehört, daß Ihr nicht schlaft. Der Koch sagte auch, daß Ihr nicht richtig eßt. Ich bin gekommen, um sicherzugehen, daß Ihr von jetzt an besser auf Euer Wohlergehen achtet.«
    Er stellte die Feder ins Tintenfaß zurück. »Warum? Warum macht Ihr Euch Gedanken darüber, was ich tue?«
    Elizabeth erkannte in seinen Augen einen Ausdruck, den sie nicht anders als Verzweiflung nennen konnte. Eine schmerzliche Enge entstand in ihrer Burst. »Ich denke, Mylord, daß es meine Pflicht als Euer Mündel ist, mich um Euch zu kümmern, genau wie Ihr Euch um mich gekümmert habt.«
    Die Linien um seinen Mund wurden schmal, so daß seine Züge hart wirkten. »Ich habe meine Aufgabe nicht sehr gut erfüllt, Elizabeth, wie wir beide wissen.«
    »Diese Aufgabe ist neu für Euch, da ist es nicht weiter verwunderlich, wenn Ihr auch gelegentlich Fehler macht.«
    Sein beunruhigter Blick wanderte suchend über ihr Gesicht. »Das war mehr als ein Fehler. Mein Verhalten war unverzeihlich.«
    Elizabeth

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