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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Blick auf sich gerichtet, ihren Versuch, ihn zu verstehen.
    »Ich würde dich gern etwas fragen«, sagte sie schließlich. »Wenn du nicht darüber sprechen möchtest, würde ich das verstehen.«
    »Wir sind Freunde, Elizabeth. Was immer du wissen möchtest, werde ich dir gern erzählen.«
    »Ich weiß, daß das Thema dir unangenehm ist.« Sie sah auf den Boden, dann wieder in sein Gesicht. »Ich möchte gern wissen, warum du Stephen Hampton getötet hast.«
    Er verkrampfte sich, als er daran zurückdachte, wie kläglich er damals versagt hatte, als es darum gegangen war, seine Schwester zu beschützen. »Es ist Jahre her, daß ich von dem Mord gesprochen habe. Mir macht es nichts mehr aus, doch ich muß an Maggie denken.«
    »Maggie? Meinst du deine Schwester?«
    »Ja. Margaret ist der Grund, warum ich Stephen Hampton umgebracht habe.« Er wandte den dunklen Blick ab. »Und da ich weiß, wie sehr er sie verletzte, würde ich es jederzeit wieder tun.«
    Elizabeth schwieg, doch er spürte den leichten Druck ihrer Hand auf seinem Arm.
    Er holte tief Atem. »Sie war erst sechzehn, als sie Stephen begegnet ist, ich war zwanzig und hätte eigentlich klüger sein müssen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich hätte sie vor einem solchen Mann beschützen sollen, aber irgendwie bemerkte ich die Gefahr nicht, bevor es zu spät war.«
    »Damals war dein Vater noch am Leben. Das wäre doch eher seine Aufgabe gewesen als deine. Offensichtlich hatte er auch nichts geahnt.«
    Nick seufzte müde. »Keiner von uns hatte etwas geahnt. Hampton war so alt wie ich, wir waren uns nicht wirklich nah, aber doch so eine Art Freunde. Ich war so dumm zu glauben, daß er meinetwegen zu uns kam. Doch eigentlich interessierte er sich für Maggie.«
    Er hob einen Strohhalm auf und strich ihn flach. »Sie hat sich in ihn verliebt - ich habe nie verstanden, warum. Nicht, daß er nicht gut ausgesehen hätte - und charmant sein konnte er auch. Aber er war gleichzeitig rücksichtslos und selbstsüchtig. Er war verheiratet, hatte eine ganze Reihe von Geliebten und wollte Maggie trotzdem. Ich weiß nicht, was er gesagt und wie er sie verführt hat, doch er hat es getan.«
    »Deine Schwester war jung und beeindruckbar. Das könnte doch jedem jungen Mädchen passieren. Ist sie deswegen ins Kloster gegangen?«
    »Teilweise. Der Hauptgrund war der Skandal. Danach habe ich jahrelang gehofft, sie umstimmen zu können, doch sie wollte dort bleiben. Sie hätte ein anderes Leben verdient. Mein Gott, ich wünschte, ich hätte sie überreden können.«
    »Vielleicht ist sie glücklich dort. Nach allem, was geschehen ist -«
    »Das ist es ja genau. Es hätte nie geschehen dürfen, was zwischen ihr und Hampton geschehen ist.« Sein alter Ärger kam wieder hoch, dazu der alte Schmerz.
    »Und deswegen hast du ihn getötet?«
    Nick zerriß den Strohhalm und ließ die beiden Teile fallen. »Nein. Ich habe ihn getötet, weil er Maggie, als sie ihm sagte, daß sie schwanger war, so heftig geschlagen hat, daß
    sie das Kind verlor. Ich habe ihn genauso behandelt wie er sie. Und bei dem Kampf kam er ums Leben.«
    »Du hast ihn erschossen?«
    »Ja.«
    Sie betrachtete die Versteinerung in seinen Zügen. »Da ist noch etwas, das du nicht erzählt hast.«
    Sie war aufmerksam, das mußte er ihr lassen. Birdsall hatte zweifellos recht damit, daß er sie für intelligent hielt. »Ich wollte ihn erschießen, also ist es vielleicht nicht wichtig. Aber in Wahrheit hat Stephen eine Duellpistole am Kamin gegriffen. Deshalb zog ich sofort meine Waffe und erschoß ihn in Notwehr. Doch das hat mir keiner geglaubt -dafür hat sein Bruder gesorgt.«
    Elizabeth verstummte und sagte schließlich: »Ich glaube dir. Und ich bin froh, daß es Notwehr war.«
    Nick wandte den Blick ab. »Ich hätte ihn auf jeden Fall getötet. Deswegen bin ich hingegangen.«
    Elizabeth schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Ich glaube nicht, daß du ein Mensch bist, der einen Unbewaffneten erschießen könnte.«
    Der Knoten der Anspannung in seinem Innern begann sich zu lösen. Vielleicht hätte er es nicht getan. Diese Frage hatte er sich schon tausendmal gestellt. Er hätte ihn zum Duell gefordert - da gab es keine Frage. Und am Schluß wäre Hampton in jedem Falle tot gewesen.
    Doch da gab es einen Unterschied, den auch Elizabeth zu sehen schien.
    »Aber bitte meine Liebe, worüber grübelst du nur, daß du so ernst dreinschaust?« Tante Sophie saß ihr gegenüber in ihrem Salon über einem Stapel

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