Was der Hund sah
vermitteln können, dann müssen wir bereit sein, ihnen viel zu zahlen, einerseits, um sie zum Bleiben zu motivieren, und andererseits, weil Studierende nur dann bereit sind, ein plötzlich riskantes Studium auf sich zu nehmen, wenn der Anreiz entsprechend hoch ist.
Ist diese Lösung politisch durchsetzbar? Steuerzahler könnten davor zurückschrecken, vier Lehrkräfte auszuprobieren, um eine gute zu finden. Lehrergewerkschaften widersetzen sich den geringfügigsten Veränderungen an den gängigen Einstellungsverfahren. Doch Bildungsreformer fordern, die bewährte Praxis von Unternehmen wie North Star nachzuahmen. Deutschlander führt tausend Vorstellungsgespräche, um zehn Berater zu finden. Er investiert Summen, um herauszufinden, wer die richtigen Qualifikationen für den Beruf mitbringt. »Alles eingerechnet kostet ein Berater in den ersten drei oder vier Jahren zwischen 100 000 und 250 000 Dollar«, erklärt Deutschlander. In den meisten Fällen trägt die Investition keine Früchte. Aber wer bereit ist, sie zu tätigen und die nötige Geduld mitzubringen, der findet erstklassige Mitarbeiter. »Wir haben 125 Finanzberater«, so Deutschlander. »Letztes Jahr qualifizierten sich 71 davon für den Million Dollar Round Table«, die Assoziation der erfolgreichsten Finanzberater des Landes. Was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn sie die Menschen, denen sie ihr Geld anvertraut, sorgfältiger auswählt als die Menschen, denen sie ihre Kinder anvertraut?
7.
Im letzten Viertel des Spiels gegen Oklahoma State standen die Tigers mit dem Rücken zur Wand. Zum ersten Mal in dieser Saison lagen sie hinten. Sie mussten punkten, wenn sie sich noch eine Chance auf die Meisterschaft wahren wollten. Daniel nahm den Ball vom Center entgegen und stellte sich zum Wurf auf. Seine Receiver waren gedeckt. Er lief los. Die gegnerischen Verteidiger rannten auf ihn zu. Er war unter Druck, was in der Spread-Formation selten passierte. Verzweifelt schleuderte er den Ball nach vorn, mitten in die Arme eines Cowboys.
Shonka sprang von seinem Sitz auf. »Was war das?«, rief er. »Solche Fehler macht er sonst nie!«
Der Scout der Kansas City Chiefs, der neben ihm saß, blickte betroffen drein. »Chase wirft nie einfach auf gut Glück einen Ball.«
Die Versuchung war groß, diesen Fehler als ein abschließendes Urteil zu sehen. Die Spread-Formation hatte versagt. Er hatte endlich unter Druck gestanden. So muss es doch für einen Quarterback einer Profimannschaft sein. Nicht ganz. Eine Vorhersage unter Umständen, die keine Vorhersage zulassen, ist nicht mehr als ein Vorurteil. Vielleicht bedeutete dieser Fehler, dass Chase Daniel nicht zum Profi taugt, vielleicht ist es auch ein Fehler, aus dem er lernen kann. Oder wie Shonka sagte: »Das war nur ein Scheibchen eines großen Kuchens.« {§}
15. Dezember 2008
Gefährliche Gedanken
Verbrecherfahndung leicht gemacht
1.
Am 16. November 1940 fanden Arbeiter auf einer Fensterbank des Consolidated Edison Building an der 64. Straße West in Manhattan eine selbstgebastelte Rohrbombe. Auf einem angehefteten Zettel stand: »Ihr Gauner von Edison, die hier ist für euch.« Im September des folgenden Jahres wurde an der 19. Straße, wenige Straßenzüge vom Edison-Gebäude entfernt, eine zweite Bombe gefunden. Sie lag in eine Socke gewickelt auf dem Gehweg. Zwei Monate später erhielt die New Yorker Polizei einen Drohbrief: »Ich werde die Gauner von Edison der Gerechtigkeit zuführen. Sie werden für ihre feigen Taten bezahlen.« Zwischen 1941 und 1946 folgten sechzehn weitere Briefe, alle in Druckbuchstaben, von denen viele die »feigen Taten« anprangerten und die sämtlich mit F. P. unterzeichnet waren. Im März 1950 wurde eine dritte Bombe - größer und stärker als die vorigen - im Tiefgeschoss der Grand Central Station gefunden. Die nächste wurde in einer Telefonzelle vor der Bibliothek deponiert. Sie explodierte, genau wie eine weitere in einer Telefonzelle in der Grand Central Station. Im Jahr 1954 schlug der Mad Bomber, wie er inzwischen genannt wurde, viermal zu, einmal in der Radio City Music Hall, wo zahlreiche Zuschauer durch umherfliegende Splitter verletzt wurden. Im Jahr 1955 verübte er insgesamt sechs Anschläge. Die Stadt war in Aufruhr. Sämtliche Ermittlungen verliefen im Sande. In seiner Verzweiflung besuchte der leitende Kriminalbeamte Inspector Howard Finney Ende 1956 in Begleitung zweier Ermittler den Psychiater James Brussel. Brussel war Freudianer. Er lebte an der
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