Was der Nachtwind verspricht
Feststellung, dass die Verlobung immer noch gültig war. »Ich habe dir einen Ausweg aus der ganzen Sache verschafft. Und wenn ich mich recht erinnere, wolltest du mich nicht heiraten. Warum also hast du diesen Ausweg nicht genutzt?«
Weil ich dich liebe!
Jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen, um es ihr zu sagen. Aber sie würde nur lachen und ihn verspotten und wahrscheinlich etwas Sarkastisches sagen wie >Aber natürlich liebst du mich, Petroff. Du beweist es mir jedes Mal , wenn du den Mund aufmachst. < Und da er selbst es immer noch nicht recht glauben konnte, wie sollte er dann erst sie überzeugen?
»Du hast mir keinen Ausweg verschafft, Alex. Du bist von einer falschen Voraussetzung ausgegangen und deswegen weggerannt. Das hat mich nicht von dieser Verlobung entbunden, sondern mir lediglich die Pflicht auferlegt, dich wieder zurückzubringen. Wenn es jedoch deine Absicht war, dein Wort zu brechen, muss t du mir das jetzt sagen. Dann ist die ganze Sache beendet.«
»Ich hatte niemals die Absicht, mein Wort zu brechen, und das weißt du auch«, fauchte sie ihn an.
»Das habe ich auch nicht angenommen. Damit ist deine Frage wohl beantwortet. Wir sind immer noch an diesen Vertrag gebunden, immer noch miteinander verlobt und werden immer noch heiraten. Oder bist du da anderer Meinung?«
»Nein«, sagte sie leise.
»Dann hat sich durch deine Reise nach England dein Ehrbegriff nicht geändert?«
»Nein«, sagte sie schon etwas lauter und warf ihm einen bösen Blick zu.
»Das freut mich.«
Sie schnaubte verächtlich. »Vorsicht, Petroff, oder ich fange langsam an zu glauben, dass du jetzt heiraten willst .«
»Vielleicht will ich das«, sagte er leise.
»Wer's glaubt, wird selig«, entgegnete sie.
Er grinste. Er hatte gewusst , dass seine Alex etwas in dieser Art sagen würde.
»Wenn ich es mir recht überlege ...« Er brach ab, damit sie denken sollte, er wäre erst jetzt zu dieser Schlussfolgerung gekommen. »Da ich irgendwann einmal sowieso heiraten muss - wegen eines Erben, du verstehst -, kann ich genauso gut dich heiraten. Schließlich habe ich dir schon mehr Aufmerksamkeit gewidmet als jeder anderen Frau, und ich finde deine Brüste einfach hinreißend, Alex.«
Er hatte eine bissige Bemerkung erwartet, hatte damit gerechnet, dass sie erröten würde, alles, nur nicht diesen bedrückten Gesichtsausdruck. Er hätte sich ohrfeigen können, weil er gedacht hatte, dass seine Worte für sie akzeptabler sein würden als die Wahrheit.
»Alex ...«
»Du brauchst mir nichts zu erklären«, unterbrach sie ihn. »Ich habe immer gewusst , wie deine Meinung zu diesem Thema aussieht. Und du hast meine Meinung dazu auch immer gekannt.«
Als sie ihn jetzt daran erinnerte, dass sie ihn nicht hatte heiraten wollen, weil sie in einen anderen Mann verliebt war, entfachte das von neuem seinen Zorn. Das war gut so, denn es verhinderte, dass er ihr noch mehr darüber erzählte, wie wundervoll ihr Leben an seiner Seite aussehen würde. Wenn sie ihm jetzt von dem Baby erzählte, würde er wahrscheinlich auf der Stelle damit anfangen, sie zu ignorieren - bevor sie überhaupt verheiratet waren. Aber da er sich wahrscheinlich darüber freuen würde, be schloss sie, es ihm heimzuzahlen und die Neuigkeit für sich zu behalten.
Er war ihr zwar nachgereist, aber sonst war offenbar alles beim alten geblieben. Warum brachte sie dann sein >wegen eines Erben, du verstehst?* fast zum Weinen?
»Hast du Leighton gesehen?« fragte er sie knapp.
»Ja.«
»Ich bringe ihn um, wenn er dich angefasst hat, Alex«, knurrte er.
Was war das denn? Spielte er ihr etwa Eifersucht vor? »Keine Sorge, Petroff. Er wollte mich überhaupt nicht heiraten. Er hat darauf gewartet, dass ich jemand anderen heirate, damit er dann mein Liebhaber werden konnte. Er dachte das gleiche wie du - allerdings wusste er, dass ich noch Jungfrau bin - und erwartete von mir, dass ich diesen Umstand ändere.«
»Er ist so gut wie tot«, sagte Wassili.
Alexandra seufzte. »Petroff, er hat nicht dich beleidigt, sondern mich. Du hältst mich jetzt für deine Frau, aber das heißt noch lange nicht, dass ich mir nicht mehr selbst helfen kann.«
»Er hat dir wehgetan ...«
»Nein, das hat er nicht, weshalb mir auch klargeworden ist, dass ich wohl nur lauwarme Gefühle für ihn gehegt habe.«
Wassilis süffisantes Grinsen verwirrte sie, daher wechselte sie wieder das Thema. »Wo bringst du mich überhaupt hin?«
»Auf mein Schiff. Mir hat diese verstopfte,
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