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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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einzuführen gedachte.
    »Deine Pläne klingen wunderbar, Marcus.«
    »Die Ideen sind nicht meine, aber ich habe vor, sie dazu zu machen. Ich habe noch mehrere andere Besitzungen mit deutlich mehr Fläche und viel besserem Boden. Dort dürften die neuen Techniken sich noch besser verwirklichen lassen.«
    Es machte ihr Freude, den Eifer in seiner Stimme zu hören, mit dem er von der Zukunft sprach. Dadurch wurde ihr kleines Restchen Zweifel in Schach gehalten, und sie fand mehr Mut, ihm so zu vertrauen wie einst.
    Doch immer, wenn sie ihn hinaus aufs Wasser starren sah, fragte sie sich unwillkürlich, woran er wohl dachte.
    Palmer Reese trat lässig vom Steg auf das Deck der Fairwind. Das Schiff lag für ein paar Tage im Hafen, dann würde es einige kurze Fahrten an der Küste auf und ab machen und für ungefähr einen Monat in der Nähe bleiben. Palmer hatte den Fahrtenplan so arrangiert. Er hatte Pläne, die ihm sogar noch mehr Geld einbringen würden, und die Fairwind war ein wesentlicher Teil des Plans.
    »Mr. Reese, Sir, es is’ gut, Euch an Bord zu ham.« Der Erste Maat, ein krummbeiniger Seemann namens Jigs Marlin, der strähniges blondes Haar und Augen hatte, die keinen Ernst zum Ausdruck bringen konnten, trat auf ihn zu. »Käpt’n Proctor erwartet Euch unter Deck. Ich bringe Euch hinunter in seine Kajüte.«
    Palmer hob eine Hand. »Nicht nötig. Ich kenne den Weg. Ich bin sicher, dass Ihr irgendetwas zu tun habt.«
    Marlin machte ein finsteres Gesicht bei der Erinnerung daran und der leichten Missbilligung in Palmers Stimme. »Wie Ihr wünscht, Sir.« Er ging, um seine Arbeit wieder aufzunehmen, und Palmer machte sich auf den Weg zu der Leiter, die unter Deck und zur Kajüte des Kapitäns führte, ohne sich um die neugierigen Blicke der Männer der Mannschaft zu kümmern.
    Cole Proctor erwartete ihn und machte ihm schnell die Tür auf, kaum dass er geklopft hatte. Er grinste ihn breit mit seiner Zahnlücke an und bedeutete ihm einzutreten.
    »Ich habe Eure Nachricht bekommen. Ich wär auch gern zu Eurem Büro gekomm’.« Er war ein großer, massiger Mann und lange nicht so intelligent wie Cain Dalton, doch fähig genug, das Schiff als Kapitän zu lenken. Und wesentlich weniger Schwierigkeiten machte er sicher auch.
    »Das glaube ich gern«, sagte Palmer und achtete nicht auf den Sitz, den Proctor ihm anbot. Stattdessen ging er hinüber zu der geschnitzten hölzernen Anrichte und goss sich einen Brandy ein. »Ich wollte einen Blick auf das Schiff werfen und sehen, wie gut es in Schuss ist.«
    Proctor strahlte. »Sie ist so klar Schiff, wie sie nur sein kann, Mr. Reese. Absolut top. Ich lass die Kerle Tag und Nacht arbeiten. Hier faulenzt keiner rum.«
    »Das ist gut zu hören«, sagte Reese, füllte sein Glas und trank einen Schluck. »Ich habe Pläne für die Fairwind , und dazu brauche ich sie in bestem Zustand. Inzwischen werdet Ihr kurze Fahrten zu nahe gelegenen Häfen machen, hier und auf dem Festland. Und zwischendurch sollt Ihr mit der Mannschaft daran arbeiten, die Geschwindigkeit zu verbessern, die das Schiff erreichen kann.«
    Interesse flackerte in Cole Proctors Augen auf. »Ihr habt da wohl was vor, wie, Mr. Reese? Vielleicht etwas, wovon Ihr mir erzählen wollt?«
    »Ich erzähle Euch davon, wenn es an der Zeit ist. Inzwischen soll es genug sein, wenn ich Euch sage, dass ich möchte, dass die Fairwind das schnellste große Segelschiff der Meere ist. Sorgt dafür, dass sie es wirklich wird, und für Euch steckt eine Menge Geld drin - und ein Bonus für die Mannschaft.«
    Proctor grinste. »Überlasst das nur mir, Sir. Ich werde mich um alles kümmern.«
    »Das wäre auch besser so - wenn Ihr weiterhin Kapitän dieses Schiffes bleiben wollt.«
    Proctors Grinsen verlosch. Palmer kippte den Rest seines Brandys hinunter und stellte das Glas wieder auf die Anrichte. »Wie ich schon sagte, ich bin gekommen, um mir das Schiff anzusehen. Gehen wir?«
    »Aye, Sir, was immer Ihr wünscht.«
    Palmer kümmerte sich nicht weiter um den feindseligen Ton, der aus Proctors Stimme zu hören war. Jetzt, wo der Mann wusste, um was es ging, würde er seine Arbeit viel korrekter erledigen.
    Und es war absolut unerlässlich, dass er das machte. Reese’ Kinn wurde hart vor Entschlossenheit, als er den Kopf einzog und hinaus in den Gang trat.
    Marcus saß in einem großen, von Büchern gesäumten Büro, das früher einmal das Arbeitszimmer seines Bruders gewesen war. Jetzt, wo er es mutig übernommen hatte, die

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