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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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die Gesellschaft geben, deren Schiff als schnellstes den Weg von London zu ihren Zuckermühlen in Barbados zurücklegt.«
    Brandy wurde es flau im Magen. Unwillkürlich ballten sich ihre Hände im Schoß zu Fäusten. »Bedeutet das, dass die Seehabicht am Wettbewerb teilnehmen muss?«
    »Natürlich.« Beide Männer antworteten gleichzeitig, und zwei Paar blaue Augen sahen sie an.
    »Ich nehme an, Palmer Reese wird auch teilnehmen.«
    »Palmer will diesen Vertrag seit Jahren für sich gewinnen«, antwortete Marcus. »Er wird alles tun, um ihn zu bekommen.«
    »Unglücklicherweise sind seine Chancen wirklich gut, so wie die Bedingungen gestellt sind«, fügte Rex hinzu. »Die Fairwind ist eines der schnellsten Schiffe überhaupt.«
    Ihr Magen ballte sich in eisiger Furcht zusammen. Ihr Blick blieb auf Marcus gerichtet. »Ich nehme an, die Consolidated Sugar erwartet, dass du Kapitän der Seehabicht sein wirst.«
    Zum ersten Mal schien er zu spüren, woran sie dachte. Es war ihm aufgefallen, wie bleich sie plötzlich war, denn er warf den Brief auf den Schreibtisch, machte kehrt und kam auf sie zu.
    Er streckte den Arm aus und nahm ihre Hand. »Tom hat vorgeschlagen, dass ich gehen sollte, ja. Dank Palmer Reese verdient die Hawksmoor Schifffahrtsgesellschaft nicht mehr so viel Geld wie früher. Wir können es uns nicht leisten, diesen Vertrag zu verlieren.«
    Brandy schluckte, konnte aber nichts sagen.
    Marcus griff nach ihren Schultern und drehte sie zu sich herum. »Du glaubst doch nicht, dass das bedeutet, dass ich wieder zurück zur See gehe?«
    »Tust du das nicht? Für mich klingt das aber so.«
    »Dies ist nur eine einzige Fahrt. Mir ist klar, dass ich ein paar Monate fort sein werde, aber ich habe keine andere Wahl. Hamish kann das nicht allein - zumindest nicht so gut wie ich. Ich muss gehen, Brianne, das kannst du doch sicher verstehen.«
    Das konnte sie allerdings verstehen. Nur allzu gut. Er ging wieder fort, kehrte zu seinem Leben auf See zurück - genau, wie sie immer befürchtet hatte. Und das Schlimmste war, dass er absolut Recht hatte mit dem, was er tat.
    »Ich verstehe, warum du das tun musst, Marcus. Ich weiß, wie schwer du daran gearbeitet hast, die Hawksmoor Schifffahrtsgesellschaft aufzubauen. Ich weiß, wie du für die Gesellschaft empfindest und für die Menschen, die für dich arbeiten. Ich möchte nur einfach mit dir gehen.«
    Marcus’ Augen weiteten sich überrascht. Er biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf, was sie schon erwartet hatte. »Du weißt, dass ich das nicht tun kann.«
    »Warum nicht? Ich würde schrecklich gern Barbados sehen und -«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage. Es besteht eine große
    Wahrscheinlichkeit, dass Reese wieder versucht, irgendeinen Schaden anzurichten. Ich will dich nicht in eine solche Gefahr bringen.«
    Sie war nicht überrascht, doch ein leises Ziehen erfüllte ihre Brust. Sie wollte Einwände erheben, ihn dazu überreden, dass er sie mitnehmen sollte. Aber tief im Innern hatte sie gewusst, dass dies geschehen würde. Ihr Herz hatte es gewusst, aber ihr Verstand hatte einfach nicht darauf hören wollen.
    Tränen brannten hinter ihren Augen. Sie wandte sich ab, damit Marcus es nicht sah.
    »Ich wünsche dir viel Glück«, sagte sie leise. »Ich habe keinen Zweifel, dass du gewinnen wirst.« Sie zwang ihre Beine, sich zu bewegen, und ging hinaus.
    Marcus starrte hinter ihrer kleinen, verschwindenden Gestalt her, und ein Knoten bildete sich in seinem Bauch. »Ich dachte, sie würde mich verstehen.«
    Rex’ Blick blieb auf die Tür gerichtet, selbst nachdem sie hinausgegangen war. »Ich glaube, das tut sie. Sie weiß, dass du gehen musst. Sie weiß auch, dass du ihr versprochen hast, sie nicht zu verlassen und zur See zurückzukehren, und jetzt brichst du dein Wort.«
    Er spürte leisen Ärger in sich aufkommen. »Ich kann es nicht glauben - du also auch. Was erwartest du, dass ich tun sollte? Wenn ich Hamish als Kapitän der Seehabicht fahren lasse, sind die Chancen groß, dass wir den Transportvertrag der Consolidated Sugar an Palmer Reese verlieren. Wenn das geschieht, kann die Hawksmoor Schifffahrtsgesellschaft gleich zumachen. Eine Menge Leute werden ihre Arbeit verlieren, ganz zu schweigen davon, dass es Palmer Reese gelingen wird, genau das zu erreichen, was er vorhatte: die Hawksmoor Schifffahrtsgesellschaft zu ruinieren und so eine Art verrückte Rache an unserem Vater zu üben.«
    Rex fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Ich kann dir

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