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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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hat.«
    Unwillkürlich trat Marcus auf ihn zu, seine Hände zitterten, als sie sich zu Fäusten ballten. »Du hast meinen Bruder ermordet. Du hättest auch mich beinah getötet. Und jetzt, bei Gott, werde ich dich umbringen!«
    In dem Zimmer brach Chaos aus. Marcus stürzte sich auf Reese, und Deeks hastete in Richtung Tür. In dem Augenblick, als der massige Deeks gerade zwischen den beiden hindurchwollte, riss Reese eine Pistole aus seiner Rocktasche und drehte sich zu Marcus um, den Lauf genau auf sein Herz gerichtet. Brandy kreischte, als Marcus gegen Palmer Reese rammte, sodass die Waffe davonflog, weiter rutschte und gegen die Tür stieß, nur ein kleines Stück neben der Stelle, an der Brandy stand.
    Sie griff durch die Öffnung und riss sie an sich, dann richtete sie die Pistole mit etwas unsicherer Hand auf den massigen Mann, der zur Tür rannte.
    »Ihr solltet besser wieder hineingehen, Mr. Deeks. Ich glaube, mein Mann war noch nicht mit Euch fertig.« Deeks trat zurück, die Hände immer noch hinter dem Rücken gefesselt, und Brandy folgte ihm ins Zimmer. Dies war das erste Mal, dass sie wirklich froh war, im Wirtshaus Weißes Pferd aufgewachsen zu sein.
    Auf der anderen Seite des Zimmers verprügelte Marcus Palmer Reese. Aus Palmers Nase tropfte das Blut. Sein weißes Hemd war rot verfärbt. Schweißnasses braunes Haar hing ihm in Strähnen über die Stirn. Marcus schlug ihn noch einmal, sodass sein Hinterkopf auf dem Boden auftraf, und Palmers Augen schlossen sich.
    Marcus hob eine Faust, um ihn noch einmal zu schlagen.
    »Tu es nicht, Marcus. Er ist es nicht wert. Abgesehen davon: Würdest du ihn nicht lieber hängen sehen?«
    Marcus’ Faust zitterte in der Anstrengung, den Schlag nicht auszuführen. Sein Brust erbebte unter den schweren Atemzügen. »Der verdammte Hurensohn hat meinen Bruder ermordet.«
    »Ich weiß«, sagte Brandy sanft.
    Zum ersten Mal seit langen Minuten schien Marcus wieder wahrzunehmen, wo er war und was im Zimmer um ihn herum geschah. Der Nebel des Zorns schien sich zu heben, und er schaute zu der Stelle, wo Brandy vor Deeks stand, die Pistole fest im Griff und auf dessen Brust gerichtet.
    Mit einem erschöpften Seufzer erhob sich Marcus von Reese und stand auf. Er bückte sich und hob seinen Stock auf und wollte gerade auf sie zugehen, da entdeckte Brandy ein silbernes Blitzen in Reese’ Hand.
    »Marcus!« Sie wandte die Pistole von Deeks ab, zielte auf Reese und schoss. Das schmerzlich laute Krachen hallte ihr in den Ohren, der heftige Rückstoß riss ihr die Pistole aus den Fingern. Einen Augenblick lang schien die Zeit stehen zu bleiben, Deeks und Marcus starrten mit erschreckt aufgerissenen Augen hinüber zu Reese, auf dessen Brust, gleich rechts neben den silbernen Westenknöpfen, sich ein roter Blutfleck ausbreitete.
    Reese richtete sich auf einen Ellenbogen auf und schaute hinunter auf den Blutstrom, als könne er nicht glauben, was er da sah, dann fiel er zurück auf den Teppich, und seine Augen schlossen sich.
    »Er - er hatte eine Waffe, Marcus. Sie - sie ist da, in seiner Hand.« Marcus riss seinen Blick von Brandy los und kniete sich neben den Toten. Er zog eine kleine Taschenpistole aus seinen bleichen, schlaffen Fingern.
    »Palmer war immer schon ein Mann der Überraschungen.« Marcus’ Aufmerksamkeit richtete sich auf Deeks, dessen Blick sehnsüchtig zur Tür wanderte. »Das würde ich nicht tun. Brig Butler ist in diesem Augenblick mit der Polizei auf dem Weg hierher. Bis Ihr die Treppe hinuntergelaufen seid, wird die ganze Straße voller Wachmänner sein.«
    Die Schultern des massigen Mannes sanken herunter. Er ließ den Kopf hängen und setzte sich auf einen Stuhl. Marcus kam durchs Zimmer zu Brandy und zog sie in seine Arme.
    »Es ist gut, Liebes. Alles ist vorüber.«
    Sie begann zu zittern, lehnte sich an ihn und kämpfte gegen die Tränen an. »Er hätte dich umgebracht, Marcus.«
    Marcus küsste ihren Scheitel. »Ich denke, das war die ganze Zeit das, was er wollte. Wenn er Erfolg gehabt hätte, wäre möglicherweise Rex sein nächstes Opfer gewesen.«
    Sie atmete bebend aus. »Ich habe noch nie einen Menschen getötet.«
    Marcus nahm sie fester in die Arme. »Du hast mir das Leben gerettet, Brianne. Ich hatte mir Sorgen gemacht um deine Sicherheit auf dieser Reise, und wie es aussieht, wäre ich höchstwahrscheinlich umgekommen, wenn du nicht gewesen wärest.«
    Brandy schlang ihre Arme um seinen Hals, und er hielt sie fest. Unten wurde eine Tür

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