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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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einen Anflug von Amüsement. »Hamish, du wirfst ein Auge auf die Verhältnisse hier, solange ich weg bin. Mr. Butler, gebt mir eine halbe Stunde Vorsprung, dann geht ihr zum Büro des Frie-densrichters. Bringt die Beamten zu Reese’ Geschäftshaus am Themse-Ufer.« Marcus packte die Arme des gefesselten Mannes mit hartem Griff. »Und was Euch betrifft, Deeks, ich fürchte, Ihr werdet mitkommen müssen.«
    Brandy zupfte am Stoff ihres Kleides und schaute besorgt aus dem Fenster der Kutsche, die sie auf dem Kai vor der Anlegestelle der Seehabicht gemietet hatte. Sie brauchte nicht lange, um an ihr Ziel zu kommen. Sobald das Fahrzeug angehalten hatte, stieg sie aus, reichte dem Kutscher mehrere Schillinge, überquerte die kopfsteingepflasterte Straße und stand vor der Tür zum Büro von Reese Enterprises.
    Es war leichter gewesen, als sie erwartet hatte, hierher zu kommen. Hamish war damit beschäftigt gewesen, Befehle auszuteilen, Brig arbeitete unter Deck. Sie war einfach um die Männer herumgegangen, den Laufsteg zum Kai hinunter, und hatte eine vorüberfahrende Kutsche gemietet.
    Marcus war erst ein paar Minuten fort gewesen, als sie abgefahren war, doch ihre Sorge wuchs. Sie hätte ihn dazu überreden sollen, gleich zu den Behörden zu gehen. Sie konnte sich nur ansatzweise vorstellen, was Palmer Reese tun würde, wenn Marcus ihm mit dem massigen Mr. Deeks entgegentrat. Aber auch was Deeks tun könnte, war ihr eher unheimlich.
    Brandy richtete sich auf und öffnete die schwere Tür. Sie hatte gewusst, wo Reese Enterprises lag. Sie waren an dem zweistöckigen Ziegelhaus vorbeigekommen, wann immer sie vom oder zum Schiff fuhren. Im Innern des Gebäudes war es kühl. In einer Ecke war ein abgeteilter Raum für Schreibarbeiten, in dem sich aber niemand aufhielt. Durch die dicken Eichenbalken über ihrem Kopf hörte sie Männerstimmen aus dem oberen Stockwerk, Marcus’ tiefen Bariton und Palmers glatte, höhere Stimme. Deeks jammerte, und Reese begann, ihm zu drohen, wobei seine Stimme lauter klang.
    Brandys Herz begann heftig zu pochen. Monatelang hatte sie die gehorsame Frau gespielt, die immer den Wünschen ihres Mannes gehorchte. Diesmal war ihr seine Sicherheit wichtiger als seine Anordnung. So konnte sie wenigstens Hilfe holen, wenn es sich so anhörte, als würde sie gebraucht.
    Leise stieg sie die Treppe hinauf und hoffte, dass die Stufen nicht knarrten und sie verrieten, dann schlich sie den Flur entlang. Die Stimmen wurden lauter. Etwas zersplitterte an einer Wand, und Brandys Herz machte einen heftigen Satz. Sie drückte sich an den kühlen weißen Putz der Wand und näherte sich langsam den Stimmen der Männer. Sie wünschte, sie hätte einen Polizisten mitgebracht, so wie sie eigentlich vorgehabt hatte.
    Dafür war es jetzt zu spät. Sie schlich näher, drehte den Türknauf und öffnete die Tür einen Spalt. Durch den schmalen Schlitz konnte sie Marcus neben Deeks stehen sehen, dessen grobe Züge von zornigem Rot erfüllt waren. Ein paar Schritte entfernt stand Palmer Reese, seine Augen brannten in einem wilden Leuchten und waren unbeirrt auf Marcus’ Gesicht gerichtet. Anstatt der Angst, die sie zu sehen erwartet hatte, lag ein seltsames Lächeln auf seinem Gesicht.
    »Aha ... also abgesehen von dem, was dir Mr. Deeks erzählt hat...«, sagte Reese, »scheint es ganz so, als hättest du endlich von unserer Blutsverwandtschaft erfahren.«
    »Wenn man es so nennen will. Ich persönlich ziehe es vor, es zu ignorieren.«
    Palmer zuckte die Schultern, dabei wirkte sein Gesichtsausdruck alles andere als lässig. »Das hat dein Bruder Geoffrey auch so gemacht.«
    Marcus’ Augen weiteten sich. »Geoffrey wusste, dass du Vaters Bastard warst?«
    Reese erstarrte. »Er hat erst kurz vor seinem Tod entdeckt, dass wir Brüder waren. Am Tag seines Unfalls.«
    Die Farbe wich aus Marcus’ Wangen. »Willst du damit sagen, dass du etwas mit seinem Tod zu tun hattest?«
    Noch einmal das schwache Schulterzucken. »Ich hätte der Erbe sein sollen. Wenn Geoffrey sterben musste, dann war das die Schuld des Grafen von Hawksmoor.«
    »Mein Gott - du hast den Unfall auf der Brücke arrangiert! Du hast jemanden bezahlt, um die Balken der Brücke zu schwächen, genau wie du jemanden bezahlt hast, um meine Schiffe zu sabotieren!«
    »Und das habe ich auch wirklich bemerkenswert gut hinbekommen. Ich muss zugeben, dass ich festgestellt habe, dass mir solche Dinge liegen. Sie sind nicht so leicht, wie es den Anschein

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