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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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legte ihre Hand auf den Ärmel seines marineblauen Rocks und führte sie zur Treppe, die vom Oberdeck nach unten führte. Für einen Moment wanderte ihr Blick hinüber zu den Männern, die ihre nassen Wangen und ihr blasses Gesicht bemerkten.
    Diesmal sahen sie sie voller Mitleid an.
    Brandy trat durch die Tür in die Kajüte des Kapitäns, und in dem Augenblick, als sie drinnen waren, nahm Marcus sie in die Arme. »Ist schon gut, Brianne, es ist alles vorbei.« Er drückte ihren Kopf mit der Handfläche an seine Schulter. »Es ist vorüber, und Ihr könnt alles hinter Euch lassen.«
    Ein leises Wimmern ertönte aus ihrer Kehle. Ihre Hände drückten sich an seine Brust, und die Wolle seines Rocks fühlte sich rau an ihrer Wange an. »Marcus... oh, mein Gott.« Ihre Augen fielen zu, und sie begann heftiger zu weinen, sodass ihr Körper bebte wie ein Blatt im Wind. »Es tut mir Leid. Es tut mir so Leid.«
    »Schhh«, flüsterte er, und seine Hand strich über ihr Haar.
    »Ihr hattet Recht gestern Abend - es war nicht Eure Schuld. Jilly Sharpe war schon böse und ungehorsam, seit er an Bord gekommen ist. Er hat sich benommen wie ein Tier. Er hat verdient, was er bekommen hat, und Schlimmeres.«
    Seine Worte beruhigten sie wie ein lindernder Balsam, und ihr Herz fühlte sich plötzlich weniger schwer an. Marcus hielt sie ein wenig von sich entfernt, um sie genau zu betrachten, und sein Gesicht war voller Sorge. Sie spürte seine Finger an ihrem Kinn, wo sein Daumen sanft über ihre Haut strich.
    Er hob ihr Kinn und wischte mit seinem Taschentuch die Tränen von ihren Wangen, sein Blick dunkel und prüfend, voller Mitgefühl und vielleicht auch einem kleinen Bedauern. Ein paar Augenblicke lang bewegten sie sich beide nicht. Brandy sah zu ihm auf, und ihr Herz schien zu stolpern und auszusetzen.
    Marcus’ Blick blieb fest. Unentschlossenheit und ein tieferes, dunkleres Gefühl huschten über sein Gesicht. Dann senkte er langsam, beinah widerstrebend den Kopf und legte seine Lippen federleicht auf die ihren. O Herr im Himmel. Eine weiche Hitze entstand in ihr, ein süßes, schmelzendes Gefühl, das sich in ihrem Magen breit machte und bewirkte, dass ihre Beine noch schwächer wurden.
    Ihre Finger hielten sich an den Aufschlägen seines Rocks fest, und ihr Kopf sank nach hinten, als sie ein wenig auf ihn zuschwankte. Sie spürte seine Hitze, die Wolle seiner Jacke, den Schlag seines Herzens, und ohne es zu wollen, hob sie sich auf die Zehenspitzen, um ihren Mund noch fester auf den seinen zu drücken.
    Einen Augenblick lang spannte sich sein Körper an, dann stöhnte er. Harte Arme legten sich um sie, und er presste sie an sich, vertiefte den Kuss. Er brachte ihre Lippen dazu, sich zu öffnen, und seine Zunge drang in ihren Mund, um sie besser zu kosten. Hitze überflutete sie in wilden, verlockenden Wellen, von denen ihr ein wenig schwindlig wurde. Heißer, süßer Genuss erfüllte ihre Sinne.
    Sie stand zwischen seinen Beinen, umschlossen von den langen, harten Muskeln seiner Schenkel, und seine Brust fühlte sich hart an an ihren Brüsten. Sein Mund war fest, aber irgendwie fühlten sich seine Lippen weich an und passten ganz genau auf die ihren. Eine seiner Hände glitt in ihr Haar. Er schmeckte leicht nach Kaffee und roch nach salziger Seeluft.
    Der Kuss nahm und nahm kein Ende, seine Lippen bewegten sich langsam erst in die eine, dann in die andere Richtung. Undeutlich wurde ihr klar, dass die steife Erhebung, die sich gegen sie drängte, die Härte seiner Erregung war, und doch hatte sie keine Angst. Anstatt sich zu fürchten, was der heiße Kuss bedeuten mochte, wünschte sie sich, er möchte immer weitergehen und nie zu einem Ende kommen.
    Marcus war schließlich derjenige, der sich von ihr löste.
    Schwer atmend trat er einen Schritt zurück und starrte auf sie hinab. Eine Ader pochte heftig an seinem Hals, und die Hitze des Begehrens flammte immer noch in seinen Augen. Er machte kehrt und ging weg von ihr, fuhr sich mit einer Hand durch das lockige schwarze Haar.
    »Das hätte nicht passieren dürfen. Mein Gott, ich kann nicht glauben, dass es geschehen ist.« Sein Blick traf, von der anderen Seite des Zimmers, den ihren. »Es war ganz und gar meine Schuld. Es tut mir wirklich Leid.«
    Sie hätte ihm am liebsten gesagt, wie froh sie war, dass es geschehen war, dass sie seit Jahren geträumt hatte, wie es wohl sein mochte, wenn Marcus Delaine sie küsste. Doch kein Traum kam der Wirklichkeit gleich, dieser

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