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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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steife Brise füllte die Segel und half, die verlorene Zeit wettzumachen, da trat der erste Fall von Fieber in der Mannschaft auf.
    Brandy saß und las, Löwenzahn auf ihrem Schoß, und Marcus machte Einträge ins Logbuch und arbeitete an seinen Papieren. Das Klopfen des Ersten Maats unterbrach die Stille des Nachmittags.
    Mit dem Hut in der Hand trat Hamish Bass besorgt vor den Schreibtisch des Kapitäns, die buschigen grauen Augenbrauen fast ganz zusammengezogen. »Ich dachte zuerst nicht, dass irgendwas Besonderes dabei wäre. Ein Matrose namens Foley ist gestern Morgen als Erster krank geworden. Ich glaubte erst, er hätte einen verdorbenen Magen, einfache Verdauungsstörungen oder so was. Gestern Abend sind dann der alte Alf Crandall und Stumpy Jones auch krank geworden. Was drin war, haben sie rausge -« Unter seinem vollen Bart wurde sein Gesicht rot. »Verzeihung, Miss.«
    Er räusperte sich und sah Marcus wieder an. »Keiner von ihnen hat auch nur das Geringste drinbehalten können, Käpt’n. Und ziemlich schlimme Kopfschmerzen haben sie auch. Aber das Schlimmste ist: Alle drei glühen vor Fieber. Das gefällt mir wirklich überhaupt nicht, Sir.«
    Marcus, der am Schreibtisch saß, runzelte die Stirn. »Mir auch nicht.« Er warf einen Blick zu Brandy hinüber, hinderte den Ersten Maat aber nicht am Sprechen, wie sie zuerst erwartet hatte.
    »Sie werden uns unter Quarantäne setzen«, sagte Hamish. »So sicher wie das Amen in der Kirche.«
    Marcus nickte und schloss den schweren Ordner vor sich. »Vielleicht nicht in Spanish Keys, aber ganz sicher in New Providence.«
    »Was denkt Ihr, was es ist?«, fragte Brandy und unterdrückte die aufkeimende Besorgnis.
    Hamish kratzte sich am Bart. »Schwer zu sagen. Könnte geradeso gut sein, dass es gar keinen Grund zur Sorge gibt.«
    »Aber es könnte auch sehr ernst sein«, sagte Brandy, und ihre Finger, die Löwenzahns Fell gestreichelt hatten, hielten inne. Die Katze hatte wahrscheinlich ihre Anspannung gespürt, denn sie sträubte ihr Fell und sprang mit einem leisen Fauchen von ihrem Schoß.
    »Vor drei Jahren ist in Charleston einmal Typhus ausgebrochen«, sagte Brandy »Mein Vater hat sich angesteckt und auch mehrere der Leute, die für uns arbeiten. Ich habe damals geholfen, sie zu versorgen. Vielleicht kann ich mir die drei Männer einmal ansehen, um festzustellen, ob es das ist.«
    »Nein«, sagte Marcus, schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Was immer es ist, ich will nicht, dass Ihr dem ausgesetzt werdet.«
    »Aber wenn ich sie mir nur ansehe -«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Ihr werdet nicht in die Nähe jener Männer gehen, bis wir sicher wissen, was sie haben.« Er ging um den Schreibtisch herum zu Hamish. »Verseuchtes Wasser ist oft der Grund, wie die Krankheiten an Bord kommen, aber seit dem Sturm trinken wir Regenwasser.«
    »Vielleicht ist es auch irgendwas im Essen«, sagte Brandy.
    »Das stimmt, aber wir essen von denselben Vorräten, seit wir den Hafen verlassen haben.«
    Hamish nahm seine Pfeife in die andere Hand, griff in seine Hemdtasche, zog einen Tabaksbeutel hervor und begann, sie zu stopfen. »Wäre ja möglich, dass jemand etwas gemacht hat, um das hervorzurufen. Vielleicht irgendwas ins Essen oder ins Wasser getan.«
    Marcus hob eine Augenbraue. »Du meinst, es könnte von dem Mann hervorgerufen worden sein, der auch für die Unfälle verantwortlich ist, die wir gehabt haben?«
    Hamish zuckte die Schultern, als wenn ihm der Gedanke wirklich schon gekommen wäre.
    »Unfälle?«, fragte Brandy. »Was meint Ihr damit? Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass jemand absichtlich so etwas tun könnte?«
    Marcus sah zu ihr hinüber. »Ihr erinnert Euch an das gebrochene Ruder, das uns gezwungen hat, wieder nach Charleston zurückzukehren?«
    »Natürlich.«
    »Und Ihr erinnert Euch ganz sicher auch noch daran, wie die Befestigung der Ladung sich gelöst hat, sodass die Kisten verrutscht sind. Dabei wurde die Steuerung beschädigt, und Ihr seid beinah umgekommen.«
    »Aber ich dachte, das war -«
    »Ein Unfall? Es könnte aber auch ein absichtlicher Versuch gewesen sein, das Schiff zu sabotieren.«
    Ihre Augen weiteten sich überrascht. »Aber warum sollte irgendjemand so etwas tun wollen?«
    »Des Geldes wegen vielleicht. Die Konkurrenz bei den Schiffstransportverträgen ist hart. Die Hawksmoor Schifffahrtsgesellschaft hat einen hervorragenden Ruf. Das bedeutet, dass wir mehr als nur unseren Anteil abbekommen.«
    »Aber Euer Schiff zu

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