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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Rockes die süßen Kurven umhüllten. Er dachte, dass Schläge so ziemlich das Letzte waren, was ihr zu verabreichen er Lust hatte.
    »Ihr glaubt nicht, dass ich vielleicht einfach denke, Ihr könntet hier drinnen sicherer sein?«
    Sie schüttelte den Kopf, und ihr Hinterteil wackelte verlockend. »Wenn Ihr mit mir auf Deck wäret, wäre ich genauso sicher wie hier drinnen.«
    Aber ich nicht , dachte er. Aber sie hatte nicht ganz Unrecht, und es stimmte, dass er sie wirklich hatte bestrafen wollen -zumindest ein wenig. Er war verärgert wegen des Durcheinanders, das sie bewirkt hatte, indem sie als blinder Passagier auf sein Schiff kam, und zürnte auch sich selbst, weil er sie so sehr begehrte.
    Er warf den Gurt aufs Bett. »Wenn Ihr mehr von Männern verstehen würdet, Miss Winters, dann wäre Euch klar, was für ein hübsches Bild Ihr abgebt in dieser Haltung - und dass Schläge kaum das sind, was einem Mann dabei in den Sinn kommt.«
    Sie richtete sich auf, drehte sich um und sah zu ihm auf. Sie musste die Hitze in seinem Blick gesehen haben, denn eine warme Röte stieg in ihre Wangen.
    Sie stand ganz gerade. »Sagt mir, dass Ihr mich hinauf auf Deck gehen lasst. Ich werde arbeiten - ich werde alles das bezahlen, was ich für meine Überfahrt gespart habe -, ich werde alles tun, was Ihr wollt. Nur sperrt mich nicht noch einen Tag hier unten ein.«
    Sie hatte einen derart verzweifelten Gesichtsausdruck, dass er beinah gelächelt hätte. Stattdessen seufzte er nur ergeben. »Also gut, Brianne, Ihr habt es geschafft, dass ich mich schuldig fühle, und das ist gewiss nicht einfach. Ich werde dafür sorgen, dass Euch wenigstens einmal im Laufe des Tages jemand auf Deck begleitet und dann noch einmal nach dem Abendessen. Wird das ausreichen?« Sie lächelte so strahlend, dass ihm die Brust weit wurde.
    »Das ist wunderbar, Kapitän. Ich werde Euch für immer dankbar sein. Ich verspreche Euch, dass es Euch nicht Leid tun wird.«
    Doch es tat ihm jetzt schon Leid. Leid, dass sie hier in seiner Kajüte war und so frisch und hübsch und unberührt aussah. Leid, dass sein Ehrgefühl es nicht zuließ, dass er sie mit in sein Bett nahm.
    »Es ist spät«, sagte er brummig, »höchste Zeit zum Schlafen.«
    »Ja ... Und vielen Dank noch einmal, Kapitän Delaine. Ich freue mich schon auf morgen. Vielleicht könntet Ihr mir ein wenig vom Schiff zeigen.«
    Marcus antwortete nicht. Er wusste, was er ihr gern zeigen würde, doch das würde hier unten stattfinden und nicht oben auf Deck. Und da das nicht geschehen würde, würde er ihr überhaupt nichts zeigen. Er würde Hamish Bass schicken, sie über das Schiff zu begleiten, vielleicht auch den Zweiten Maat, Ben Hopkins.
    Das Letzte, was er wollte, war, Zeit mit Brianne Winters zu verbringen. Er war ein Mann mit Gewissen, aber eben auch nur ein Mensch. Je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto eher würde sie irgendwann doch in seinem Bett landen.

6
    Brandy versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen, als am folgenden Morgen Benjamin Hopkins, der Zweite Maat an Bord der Seehabicht, an ihrer Tür erschien. Sie hatte so gehofft, dass Marcus kommen würde.
    Doch im Herzen hatte sie gewusst, dass er nicht kommen würde. Er hatte Wichtigeres zu tun, als einen blinden Passagier auf Besichtigung über sein Schiff zu führen. An seiner Stelle trat Ben Hopkins unsicher von einem Bein aufs andere, seine wollene Mütze fest in den verwitterten, schwieligen Händen.
    »Guten Morgen, Miss Brandy. Der Kapitän sagt, ich soll Euch das Schiff zeigen ... das heißt... wenn Ihr das möchtet, wenn Ihr so weit seid.«
    Brandy lächelte warm. »Ihr könnt sicher sein, Mr. Hopkins, dass ich absolut so weit bin.«
    Da lächelte er ein wenig schüchtern, hatte es den Anschein, obwohl er schon über Dreißig war. »Also gut denn, es ist mir ganz sicher ein Vergnügen.«
    Sie stiegen die Leitern zum Deck hinauf, und Brandy holte ganz tief Luft. »Ihr könnt Euch nicht vorstellen, Mr. Hopkins, wie gut es sich anfühlt, den frischen Seewind im Gesicht zu spüren und die frische Luft zu schmecken.«
    Er kicherte leise. »Ich glaube doch. Ich war immer schon gern draußen. Deswegen habe ich mich zu einem Leben auf hoher See entschieden.«
    Möven kreisten über ihnen, und die Takelung knarrte in der Brise. Das Schiff hob sich auf eine Welle und senkte sich dann in ein Wellental auf seinem Weg über das Wasser, sodass dünner Salznebel über das gescheuerte Deck trieb und Brandys Gesicht feucht wurde. Sie gingen

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