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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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dass Ihr hier tut? Seid Ihr entschlossen, selbst krank zu werden? Ich sagte, dass Ihr helfen könnt. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Ihr die halbe verdammte Nacht hier unten bleibt. Wann hattet Ihr vor zu schlafen?«
    Sie hob das Kinn. »Es war notwendig, dass ich hier helfe, und verschiedene Dinge mussten getan werden. Ich hatte genug Zeit der Ruhe in Eurer Kajüte hinter mir für eine ganze Weile im Voraus. Abgesehen davon bekommen die anderen hier auch nicht viel Schlaf - besonders Ihr selbst.«
    »Ich bin der Kapitän. Ihr seid nur -«
    »Ein blinder Passagier, der versucht, sich seine Fahrt zu verdienen.«
    Ein Muskel zuckte in Marcus’ Wange. »Was immer Ihr auch seid, Ihr braucht eine Weile Ruhe. Ihr werdet jetzt mit mir in meine Kajüte zurückkehren.«
    Sie sagte nicht, was offensichtlich war, dass sie sowieso eben dorthin hatte gehen wollen. »Wie Ihr wünscht, Kapitän Delaine.«
    Er ging neben ihr her über das Deck und hinter ihr die Leiter hinunter zu dem Gang, der zu seiner Kajüte führte. Und sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte, fasste er sie an den Armen und drehte sie zu sich um. »Und warum wolltet Ihr wieder ohne Begleitung herumlaufen? Ihr habt doch erlebt, was passieren kann. Ich dachte, Ihr hättet daraus etwas gelernt.«
    Sie seufzte müde. Manchmal war Marcus’ beherrschende Art einfach zu viel. »Falls Ihr es noch nicht bemerkt haben solltet, Kapitän, es gibt im Augenblick einen Mangel an Begleitern. Was auch nicht besonders viel ausmacht, da es auch einen Mangel an Männern gibt, die eine Bedrohung für mich darstellen könnten. Die meisten liegen unten in ihrer Kajüte und sind halb tot von Fieber.«
    Er blinzelte, und seine Hände sanken herunter. Ein müder Seufzer kam von seinen Lippen. »Es tut mir Leid. Ich bin Euch wirklich sehr dankbar für Eure Hilfe. Und mir scheint, ich zeige diese Dankbarkeit nicht besonders gut.«
    Unwillkürlich hob sie die Hand zu seiner Wange. Sie spürte seine dunklen Bartstoppeln. »Ihr seid müde und habt Sorgen. Wenn Ihr Euch die Zeit nehmt, Euch auch um mich Sorgen zu machen, dann bin ich es, die Euch dankbar ist.«
    Sein Blick wanderte über ihr Gesicht. Er legte seine Hand über die ihre, und für einen Moment blitzte etwas in seinen Augen auf. Dann ließ er die Hand sinken, machte kehrt und ging hinüber zu seinem Schreibtisch. »Irgendwelche Anzeichen, dass das Fieber nachlässt?«
    »Ich fürchte, noch keine.«
    »Seid Ihr immer noch unsicher, was es für eine Krankheit ist?«
    »Sie verhält sich nicht wie irgendeine von den Krankheiten, die wir kennen. Mr. Hopkins sagte, Ihr hättet in Charleston frisches Obst an Bord gebracht. Vielleicht waren irgendwelche Insekten darauf, die die Krankheit übertragen.«
    »Mag sein. Aber wir haben sie vorher auch ohne jedes Problem gegessen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das der Grund ist.«
    »Dann ist es vielleicht einfach eine Mageninfektion, etwas aus der Luft. Wenn es so ist, werden wir es nie mit Sicherheit erfahren.«
    Er nickte und begann müde, seinen Rock aufzuknöpfen, der so verknittert und unordentlich wirkte, wie sie ihn bisher noch nie gesehen hatte. »Ich glaube nicht, dass das von Bedeutung ist. Wichtig scheint mir nur, dass die Männer sich erholen.«
    Doch es blieb auch in den folgenden Tagen unsicher, ob das eintreten würde oder nicht. Bis jetzt hatte sich mehr als die Hälfte der Mannschaft angesteckt, obwohl bisher noch keiner von ihnen gestorben war. Das war das einzig gute Zeichen nach einer harten Schlacht, die kein Ende zu nehmen schien. Brandy kniete neben dem blonden Brig Butler, dem neuesten Opfer, der nach ihrer Hand griff.
    »Wenn Ihr mich versorgt, wird es vielleicht nicht so schlimm werden, krank zu sein.«
    Sie konnte fühlen, wie er zitterte, wusste, wie schrecklich er sich fühlen musste, zwang sich aber zu einem Lächeln. »Einige Männer haben es leichter als andere. Ihr seid ein kräftiger junger Mann -«
    »Ah ... das ist Euch also aufgefallen ... das freut mich außerordentlich.«
    Ihr Lächeln wurde breiter. »Ihr seid auch entschieden zu mutig, Mr. Butler, und absolut zu sehr von Euch selbst überzeugt.« Sie entzog ihm ihre Hand. »Jetzt versucht, ein wenig
    Ruhe zu bekommen. Vielleicht wird dann das Fieber nachlassen.«
    Er seufzte müde, und seine leuchtend blauen Augen schlossen sich. Sein welliges blondes Haar war dunkel von Schweiß und klebte an seiner Stirn. Dennoch sah er weiterhin gut aus. Attraktiv und charmant, und sie

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