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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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irgendwelche Sorgen diesbezüglich haben, werde ich ihn auch beruhigen.«
    Sie nickte, obwohl sie angesichts von Marcus’ gestrigem Verhalten bezweifelte, dass er sich je irgendwelche Sorgen um sie machen würde. Sie schaute den Flur hinunter in Richtung zu dem Salon, wo er sich gestern aufgehalten hatte. »Wie geht es ihm?«
    Rex Delaine schüttelte den Kopf. »Ziemlich unverändert. Grüblerisch und schwierig. Aber wenigstens hat er heute Morgen etwas gegessen. Normalerweise isst er kaum genug, um am Leben zu bleiben.« Er lächelte. »Ich glaube, er hat sich Euretwegen so geärgert, dass er Appetit bekommen hat.«
    Brandy seufzte. »Er war nicht sehr erfreut, mich zu sehen.«
    »Ich denke, oberflächlich mag es so aussehen. Nachdem Ihr fort wart, hat er mich noch fast eine Stunde lang beschimpft und gefordert, ich solle Euch nicht hereinlassen.«
    Brandy stöhnte.
    »Ob Ihr es glaubt oder nicht, aber ich denke, das ist ein sehr gutes Zeichen.«
    Sie hob eine Augenbraue. »Wie könnt Ihr nur glauben, dass die Tatsache, dass Euer Bruder es hasst, mich zu sehen, ein gutes Zeichen sein könnte?«
    Rex grinste. »Weil es, meine liebe Miss Winters, die Gelegenheit war, bei der er am meisten Gefühle gezeigt hat, seit er erfuhr, dass er nicht mehr gehen kann.«
    Brandy war sich nicht sicher, ob sie diese Einschätzung teilen sollte, aber das war unwichtig. Sie war hierher gekommen, um ihm zu helfen, und sie hatte vor, das irgendwie zu bewerkstelligen. Sie hoffte nur, dass er es auch zulassen würde.
    »Sollen wir uns in die Höhle des Löwen wagen, Miss Winters?«
    Sie lächelte. »Durch Warten wird es nicht leichter.« Rex bot ihr seinen Arm, und sie machten sich auf den Weg den Flur hinunter. Und obwohl sie wusste, was sie erwartete, stellte sie fest, dass sie sich danach sehnte, ihn zu sehen.

14
    Marcus wollte am liebsten im Zimmer auf und ab gehen. Das war eine Angewohnheit, über die er früher nie nachgedacht hatte. Jetzt, wo er an diesen verdammten Sessel gefesselt war, vermisste er selbst die kleinsten Dinge, die er hatte tun können.
    Er schaute zum vielleicht hundertsten Mal, seit er hier war, zur Tür des Salons.
    Er wurde sich immer sicherer, dass sie nicht kommen würde.
    Und warum, zum Teufel, sollte sie das auch tun? Er hatte ihr auf so eindeutige Weise zu verstehen gegeben, dass sie hier nicht willkommen war, und das hatte er auch ganz genau so gemeint.
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach seine Überlegungen. Rex öffnete die Tür, ohne auf seine Erlaubnis zu warten. Marcus versteifte sich angesichts der kleinen kupferhaarigen Gestalt, die hereinmarschiert kam, diesmal in einem aufwendigen lavendelfarbenen Kleid. Er hasste das hässliche Ding schon auf den ersten Blick, ebenso wie die dummen kleinen lila Federn, die auf ihrem Hut tanzten. Er hätte sie mit einfacher Bluse und Rock vorgezogen, oder sogar in jenen verdammten Kniehosen.
    »Ich sagte doch, dass du nicht kommen sollst.«
    Sie hob das Kinn mit jener kurzen Entschlossenheit, die er schon so oft gesehen hatte. »Ja, allerdings. Und ich habe dir geantwortet, dass du mich nicht mehr herumkommandieren kannst.« Als wenn er das je gekonnt hätte, dachte er finster.
    »Ich habe einiges in meinem Arbeitszimmer zu erledigen«, sagte Rex. »Ich glaube, ich werde euch beide für eine Weile allein lassen.«
    Marcus richtete seine bemerkenswerte Wut auf seinen Bruder. »Ich bin der Graf von Hawksmoor und Herr dieses Hauses. Ich befehle dir, diese Frau sofort zu entfernen.«
    Rex grinste nur. »Entschuldige, hast du was gesagt, Bruder? Ich glaube, ich habe dich nicht gehört.« Flink eilte er aus dem Zimmer und schloss die Tür, sodass die beiden allein waren.
    Ärgerlich biss Marcus die Zähne zusammen. Sein Blick richtete sich auf Brandy und durchbohrte sie mit demselben finsteren Starren, das er auch bei seinen Männern eingesetzt hatte. Eine andere Frau wäre unter diesem eindringlichen Blick in die Knie gegangen. Aber nicht Brianne Winters.
    Ihr Blick begegnete dem seinen und wanderte langsam über sein Gesicht. Er fühlte sich an wie eine weiche Zärtlichkeit, warm und seltsam beunruhigend. »Freust du dich denn wirk-lich überhaupt nicht, mich zu sehen, Marcus? Wir waren einmal Freunde. Hat dein Unfall das irgendwie geändert?«
    Er ließ seinen Blick über ihren Körper wandern und bemerkte noch einmal ihre teuren Kleider. Wo hatte sie die her?, fragte er sich plötzlich, und ein Funken von etwas, das sich gefährlich nach Eifersucht anfühlte,

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