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Was die Seele essen will

Was die Seele essen will

Titel: Was die Seele essen will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Ross
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kann, dass sich die Serotoninspeicher in Ihrem Gehirn nicht vergrößern.
    Zahlreiche Studien haben gezeigt, wie schnell man bei depressiven Menschen einen Serotoninmangel erzeugen kann, indem man ihnen lediglich einen Protein-Shake zu trinken gibt, der alle Aminosäuren außer Tryptophan enthält. Dies ist auch der Grund dafür, dass weggelassene Mahlzeiten oder eine Ernährung ohne Eiweiß mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die serotoninbedingte Fröhlichkeit vermindern. Unsere Klinik empfiehlt ein Minimum von etwa 120 Gramm eiweißhaltiger Nahrung pro Mahlzeit (das entspricht mindestens der Größe einer Portion Hühnerbrust, dreimal am Tag).
    Obwohl es hilft, mehr Protein zu essen, ist es leider keine Garantie dafür, dass ausreichend Tryptophan in Ihr Gehirn gelangt. Der Grund hierfür ist [41] die Blut-Hirn-Schranke, die Ihr Gehirn vor dem Chaos an Nährstoffen im Blutkreislauf schützt. Es handelt sich um einen selektiven Filter, der nur eine bestimmte Menge von Aminosäuren ins Gehirn lässt. Da schon von vornherein viel weniger Tryptophan vorhanden ist, kann es in dem Durcheinander verlorengehen, egal wie dringend es benötigt wird, was dann zu einem Serotoninmangel führt.
    Es kann auch sein, dass Sie von Anfang an dem Risiko eines Serotoninmangels ausgesetzt waren, indem Sie mit Säuglingsnahrung gefüttert wurden, welche nicht wie die menschliche Muttermilch den hohen Anteil von Tryptophan hatte, im Vergleich zu den anderen Aminosäuren. Muttermilch enthält sogar mehr Tryptophan als Kuhmilch oder Sojamilch. Das Resultat ist ein geringerer Serotoninspiegel bei Babys, die mit Säuglingsnahrung gefüttert wurden. Waren Sie eines davon? In einer Studie, über die in dem Buch The Crazy Makers: How the Food Industry Is Destroying Our Brains and Harming Our Children , das ich Ihnen empfehle, berichtet wurde, wurde das Augenmerk auf den Schlaf gerichtet. Das Ergebnis war, dass mit Tryptophan ergänzte Säuglingsnahrung die Kinder länger und besser schlafen ließ.
    Ob Sie es glauben oder nicht, zu wenig gesunde Fette in Ihrer Ernährung können auch zu Ihrem niedrigen Serotoninspiegel beigetragen haben. Eine Steigerung der Fettaufnahme erhöht die Verfügbarkeit von Tryptophan im Gehirn. 2 Ist Ihnen im Stimmungstyp-Fragebogen aufgefallen, dass Wut und Negativität eindeutige Symptome eines Serotoninabbaus sind? Beide Ge­­fühle verstärken sich bei fettarmer Ernährung. Eine Studie, in der ein Vergleich zwischen einer Ernährung mit 41 Prozent Fett und einer Ernährung mit 25 Prozent Fett aufgestellt wurde, hat ergeben, dass sich die Stimmung der Testpersonen mit reduzierter Fettaufnahme verschlechterte. 3
    Nicht zuletzt haben unser Fastfood und die weggelassenen Mahlzeiten viele unserer Vitamine und Mineralien aufgebraucht, die die magische Umwandlung von Tryptophan in 5-HTP und dann in Serotonin unterstützen. Ohne beispielsweise ausreichend Calcium, Magnesium, Vitamin D und die B-Vitamine könnten die Neurotransmitter nicht ständig gebildet werden. Da so viele von uns nicht genug frisches Gemüse, Obst, Bohnen und Getreide essen, haben sich Mängel an vielen für die Gemütslage wichtigen Nährstoffen entwickelt. Deshalb ist es wichtig, Gute-Laune-Nahrung zu essen und die grundlegenden Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, die im Masterplan in Schritt 3 aufgelistet sind.
    [42]    Die Feinde des Serotonins
    Machen Sie nicht unbeabsichtigt die Bemühungen Ihres Körpers zum Serotoninschutz zunichte. Hier sind ein paar Tipps, wie man allgemein bekannte serotoninhemmende Substanzen vermeidet:
     
Stimulanzien wie Koffein (auch Ephedra, Diätpillen, Ma-Huang, Ko­­kain und ähnliche). Diese Substanzen wirken eher anregend als entspannend, beschränken eher die Konzentration, statt sie zu erweitern, und hindern eher den Schlaf, als ihn zu fördern. Sie sind die ärgsten Feinde des Serotonins. Wenn Sie die Vorstellung, ohne sie auskommen zu müssen, entsetzt, dann lesen Sie dazu in Kapitel 4 über bessere natürliche Möglichkeiten, um wacher und aktiver zu werden.
Aspartam , alias NutraSweet, ist Feind Nummer zwei. Einer seiner Hauptbestandteile, die Aminosäure Phenylalanin, wird in die stimulierenden Substanzen Tyrosin, Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin umgewandelt. Aspartam enthält auch Asparaginsäure, einen der »stimulierendsten« Nährstoffe. Sowohl Asparaginsäure als auch L-Phenylalanin konkurrieren mit und besiegen Tryptophan und Serotonin. Wenn Sie unter Serotoninmangel leiden,

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