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Was die Tiere im Park erlebten

Was die Tiere im Park erlebten

Titel: Was die Tiere im Park erlebten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dann
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damit erreicht?« fragte der Fuchs. »Unsere Feinde sind nur noch aufgebrachter gegen uns. Die Hirsche sind vielleicht jetzt sicher vor ihnen — die können sie nicht mit Pistolen abschießen. Aber uns habe ich in große Gefahr gebracht.«
    »Wie solltest du wissen, daß es so kommen würde?« tröstete sie. »Deine Absichten waren die besten.«
    Der Fuchs stand auf. »Aber wie kann ich mich hier verstecken, während draußen unschuldige Tiere getötet werden?« rief er. »Mich wollen sie haben! Wie viele Füchse müssen noch sterben, während ich mich verberge? Ich bringe doch jeden anderen Fuchs im Park in Gefahr.«
    »Und was willst du tun?« fragte die Füchsin ärgerlich. »Zu den Menschen laufen und dich ihnen als Opfer anbieten?«
    »Wenn sie mich hätten, würden sie Ruhe geben. Dann wäre es im Park sicher.«
    »Rede keinen Unsinn, Fuchs.« Die Füchsin wollte verzweifeln, als sie den Blick in seinen Augen sah. »Woher sollen sie den Fuchs erkennen, der sie hereingelegt hat? Für einen Menschen sehen wir alle gleich aus. Sie würden dich töten und trotzdem weiterhin die anderen jagen.«
    »Dann müssen sie jeden Fuchs töten«, sagte er. »Nur so können sie sicher sein, daß sie mich erledigt haben.«
    »Kaum anzunehmen, daß die Tiere immer noch draußen herumlaufen, nachdem sie die Schüsse gehört haben. Jetzt sind sie sicher alle in Deckung«, meinte die Füchsin.
    »Du hast doch mehr Hirn als ich«, sagte er bewundernd. »Ach, dich hat doch nur die Sorge blind gemacht«, entgegnete sie.
    »Und was soll ich tun?« stöhnte er.
    Die Füchsin wußte, wie sie mit ihm reden mußte. »Du hast schon einmal einen guten Plan gemacht, jetzt mußt du deinen Kopf noch einmal anstrengen«, sagte sie. »Dein Verstand garantiert unsere Sicherheit.«
    Der Fuchs lächelte, und als er sich ans Nachdenken machte, war er schon viel ruhiger. »Wie habe ich mein Leben meistern können, bevor ich dich kennenlernte?« murmelte er. »Du meine tapfere Gefährtin!«
     

 
    Der tief gekränkte Waldkauz hatte sich so weit von seinen Freunden im Park entfernt, wie er konnte, ohne sein Revier zu verlassen. Sein Stolz war arg verletzt, mißmutig kaute er auf seinem Abendessen herum, und mit jedem Bissen wuchs sein Zorn.
    »Geschieht ihnen ganz recht, wenn sie mich nicht Wiedersehen«, knurrte er. »Das ist denen ja doch egal.« Dann kauerte er sich auf einem Ahornast zusammen und brütete finster vor sich hin. Mit jeder Minute fühlte er sich überflüssiger. Er hatte sich selbst furchtbar bestraft, indem er sich von allen seinen Freunden getrennt hatte. Denn so allein konnte er seinen Zorn immer nur in sich selbst hineinfressen; ein paar aufmunternde Worte hätten ihn seine gekränkten Gefühle viel schneller vergessen lassen. Aber niemand war da, er mußte nicht den Schein wahren, war auch nicht in Gefahr, an Ansehen zu verlieren. Nach einiger Zeit fing er an, sich zu fragen, ob er nicht doch zu heftig reagiert hatte. So hockte er da und dachte nach.
    Es stimmte ja nicht, daß sie alle unter einer Decke gesteckt hatten. Der Fuchs, da war er ganz sicher, hatte sich an solch einem Scherz nicht beteiligt. Auch der Dachs nicht, obwohl er sich über ihn lustig gemacht hatte. Je mehr er an den Fuchs dachte, den er wirklich gern hatte, desto schuldiger fühlte er sich. Was könne ihm und der Füchsin nicht alles zugestoßen sein, weil er sie nicht vor den Wilddieben gewarnt hatte? Er rutschte auf seinem Ast hin und her und wurde immer unruhiger und nervöser. Wenn etwas passiert war, würde er sich das nie verzeihen. Schließlich hielt er es nicht länger aus. Er schwang sich in die Luft und flog in die Achtung zurück, aus der er zuerst die Männer hatte kommen sehen.
    Der Morgen dämmerte schon, als er den Park überflog, und er erspähte die Wilddiebe, als sie eben über den Zaun zurückkletterten und dann über den Graben sprangen. Sehr gut! Sie gingen, aber was mochten sie angerichtet haben? Etwas weiter entfernt sah er etwas, was ihm den Magen umdrehte. Im Schnee lag ein Fuchs, sein Blut färbte das Weiß rot. Daran war allein er schuld! Schwankend erreichte er den nächsten Baum und ließ sich darauf nieder, er konnte vor Schwäche nicht weiterfliegen. Stumpf und wie betäubt dachte er über seine Selbstsucht nach. Es dauerte lange, bis er es wagte, sich dem Körper zu nähern. Schließlich raffte er sich auf, mit bleiernen Flügeln flog er näher. Als er ganz nahe war, erkannte er, daß es weder Fuchs noch Füchsin war. Seine

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