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Was die Tiere im Park erlebten

Was die Tiere im Park erlebten

Titel: Was die Tiere im Park erlebten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dann
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ist. Kennt der Narbige deinen Bau, Dachs?«
    »Wahrscheinlich. Der kennt doch fast alles«, war die Antwort. »Wir sind hier leicht anzugreifen«, fügte er dann noch hinzu. »Wir haben nichts zu essen — niemand von uns — , und nichts kann den Narbigen daran hindern, genau wie du in den Bau hineinzuspazieren.«
    »Einen Vorteil haben wir«, meinte der Fuchs. »Unsere Feinde können nur einzeln durch den Tunnel kommen. So können wir einen nach dem anderen erledigen.«
    »Aber der Dachs hat doch mehr als einen Eingang zu seinem Bau«, bemerkte das Wiesel. »Was ist damit, Fuchs?«
    »Dann müssen wir alle bis auf einen verbarrikadieren«, entgegnete der Fuchs.
    »Nein«, sagte der Dachs bestimmt. »Wenn wir nur einen Ausgang für uns lassen, dann sitzen wir in der Falle.«
    Der Fuchs dachte nach. »Besser, du führst mich einmal
    herum«, sagte er zum Dachs. »Dann weiß ich, woran wir sind.«
    Der Dachs nickte und ging mit dem Fuchs aus der Höhlenkammer. Als sie allein waren, fragte der Fuchs: »Was hältst du von unseren Chancen, diesen Platz zu verteidigen?«
    »Wenig«, sagte der Dachs geradeheraus. »Wir können an jedem Eingang eines der stärkeren Tiere aufstellen.«
    »Und wie viele Eingänge hast du?«
    »Vier.«
    Der Fuchs überlegte. »So ganz schlecht sieht es nicht aus«, meinte er müde. »Als Kämpfer kommen sechs von uns in Frage: die Füchsin und ich, der Kühne, der Friedfertige, die Schöne und du. Das Wiesel ist zu klein. Und was die anderen anbetrifft, nun ja, sie haben ihr Herz auf dem rechten Fleck, das ist aber auch alles.«
    »Warum der Narbige wohl bei Tage gekommen ist?«
    »Er hat ganz sicher von unseren Nachtwachen gehört«, erwiderte der Fuchs. »Und ich glaube, ich weiß auch, wer uns verraten hat.« Dabei dachte er an Stromer.
    Erschrocken sah der Dachs ihn an. »Aber unter uns gibt es doch wohl keinen Verräter?« flüsterte er.
    »Das gerade nicht«, sagte der Fuchs. »Aber wenn das Herz spricht, dann vergißt man seine Pflichten.« Und jetzt mußte er natürlich von der Schönen Freundschaft mit dem Sohn des Narbigen berichten.
    »Ach du liebe Zeit!« entfuhr es dem Dachs. »Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.«
    »Ungefähr das gleiche hat auch die Füchsin gesagt. Natürlich vertraut die Schöne ihrem neuen Freund völlig.« Er verzog das Gesicht. »Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten.«
    »Vielleicht hat sie aber doch recht«, meinte der Dachs. »Ich glaube, wir sollten den Narbigen nicht mit den anderen Füchsen in einen Topf werfen.«
    »Das hat was für sich«, seufzte der Fuchs. »Möglich, daß ich Stromer schlechter mache, als er ist. Aber dieser Angriff kommt doch nicht zufällig.«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte der Dachs. »Der Junge muß ja seinem Vater die Treue halten.«
    »Anders als meine Tochter«, sagte der Fuchs bitter.
    »Ganz und gar nicht«, entgegnete der Dachs. »Du siehst das ein bißchen sehr schwarz, lieber Freund.«
    Sie schwiegen eine Weile. Dann sagte der Fuchs: »Wenn ich nur wüßte, was da draußen vor sich geht.«
    »Warum bitten wir nicht den Maulwurf, den Weg, den er gekommen ist, noch einmal zurückzugehen und nachzuschauen?«
    »O nein, wirklich nicht. Ich möchte ihn nicht noch einmal dieser wilden Bestie aussetzen«, antwortete der Fuchs. »Und dann sieht er ja auch so schlecht. Er würde nicht viel entdecken.«
    »Dann gehe ich«, bot sich der Dachs an. »Ich werde sehr vorsichtig sein, und ich weiß nach dem Geruch, wie nahe sie sind. Ich brauche dazu überhaupt nicht ins Freie zu gehen.«
    »Danke, mein Lieber«, sagte der Fuchs. »In der Zwischenzeit werde ich an allen Eingängen Wachen aufstellen.«
    Der Dachs watschelte durch den Tunnel und stand dicht bei seinem Haupteingang ganz still. Er machte Gebrauch von seinem scharfen Geruchssinn, drehte seinen gestreiften Kopf in alle Richtungen und versuchte den verräterischen Geruch der Füchse zu wittern. Dann lief er zurück in die Höhle.
    »Sie sind nur ganz schwach zu riechen«, verkündete er. »Also können sie nicht sehr nahe sein.«
    »Gut«, gab der Fuchs zurück. »Was er wohl vorhat?«
    »Darüber werden wir sicher bald mehr wissen«, meinte das Wiesel.
    »Ich mache mir Sorgen um den Hasen und die Kaninchen«, gestand der Fuchs. »Die haben doch keine Ahnung, was vor sich geht, und wir wissen, wie ängstlich Kaninchen sind. Wenn der Hase sie nicht beruhigen kann, drehen sie in ihren Nestern durch, kommen heraus und hüpfen wie irr in der Gegend umher. Der

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