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Was du nicht weißt: Roman (German Edition)

Was du nicht weißt: Roman (German Edition)

Titel: Was du nicht weißt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Beling
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sonst von Anfang an dabeigeblieben?«
    »Wir wollen jetzt nicht streiten. Es gibt was viel Wichtigeres. Du hast uns geschworen, dass du nichts zu tun hast mit Debbies Tod. Wie kommt es dann, dass die Polizei nach deinem Auto sucht?«
    »Nach meinem Auto?«, fragte Kinross erschrocken. »Woher willst du das wissen?«
    »Ich kenne jemanden, der gute Beziehungen zur Kriminalpolizei hat. Also?«
    Tony Kinross sah weg.
    Richard löste sich von der Wand, ging auf den Fischer zu und schrie ihn an: »Du feiger Idiot! Du hast mir fest versprochen, dass du nie wieder Kontakt aufnimmst zu Debbie! Das war meine Bedingung, und du hast mir immer geschworen, dass du dich daran hältst!«
    »Was sollte ich denn machen? Verdammt noch mal, Debbie hat mich fünf Mal hintereinander angerufen und wollte sich unbedingt mit mir treffen!«
    »Weswegen?«
    Kinross zögerte. »Unter anderem … weil sie ein paar Sachen rausgekriegt hat, die ihr nicht gefallen haben. Bitte Richard, frag nicht weiter!« Abwehrend hob er die Hände. »Es ist besser, wenn du nichts davon weißt.«
    Die beiden Männer fixierten sich hasserfüllt. Im Mondlicht sah Richards Vollbart bläulich und fahl aus. Seine Zähne mahlten, während er nachdachte. Emily konnte von der Luke aus sehen, wie sein Gesicht dabei zusehends versteinerte.
    Warum zwingt er den Mörder nicht, alles über Debbies Tod zu sagen?, fragte Emily sich. Doch sie konnte sich die Antwort selber geben. Weil Debbie die Tochter seiner Geliebten Mary-Ann war, dachte sie bitter. Er will nicht mehr daran denken. Das sähe ihm ähnlich.
    Aber sie irrte sich.
    »Du erzählst mir jetzt auch den Rest. Ich will alles wissen«, sagte Richard unvermittelt. »Was ist mit der Polin, die man gefunden hat?«
    Kinross schien keinen Widerstand mehr zu leisten. Er sank auf die Stufe vor der Kajütentür und begann zu weinen.
    Richard stieß mit seinem schwarzen Stock gegen Kinross’ Beine. »Erspar mir deine Jammerei!« Kinross starrte in die Nacht, während er zu reden begann. »Meine Mutter war Polin, darum kann ich etwas Polnisch. Ich habe Jolanta am Strand kennengelernt. Wir haben uns nur manchmal getroffen, immer heimlich. Irgendwann wollte sie, dass ich sie heirate. Sie hat mir nicht gesagt, dass sie schwanger war. Angeblich wollte sie nur heiraten, damit sie die Staatsangehörigkeit von Jersey bekommen kann und bleiben darf. Aber das wollte ich nicht. Plötzlich war sie nicht mehr das nette, harmlose Mädchen. Und dann hat sie mich erpresst.«
    »Womit?«
    »Einmal ist sie eine halbe Stunde zu früh gekommen und hat mitgekriegt, wie Leute bei mir im Hafen Medikamente abgeholt haben. Und dann hat sie meine Vorräte da unten entdeckt. Sie hat gedroht, es dem Gesundheitsamt zu melden …«
    Tonlos fragte Richard: »Und da hast du sie erstochen?«
    Kinross schluchzte auf und nickte stumm. Mit seinen groben Händen wischte er die Tränen ab, während ein Windstoß durch sein Haar fuhr.
    Emily spürte, wie sie zu zittern begann, denn ihr wurde schlagartig klar, dass es ihr nicht viel anders ergangen wäre als der Polin, wenn Kinross sie im Laderaum entdeckt hätte. Kurz spielte sie mit dem abenteuerlichen Gedanken, jetzt durch die Luke zu steigen und sich an Deck zu zeigen, damit Richard sie beschützte. Aber konnte sie tatsächlich auf ihn zählen? Was wusste sie denn über ihn, wie er heute war?
    Richard ließ nicht locker. »Jetzt zu Debbie. Was war es da?«
    Kinross schüttelte den Kopf. »Ich war so enttäuscht von Debbie. Genau wie die Polin hat sie mich unter Druck gesetzt. Andauernd hat sie mich mit ihren Anrufen verfolgt, an jenem Tag ganz besonders. Sie wusste was über mich, Richard, das uns viel Ärger bereitet hätte. Uns allen. Auch dir.« Mit einem Mal klang er trotzig, fast beleidigt. »Vielleicht hättest du deine Firma schon längst nicht mehr und würdest hier nicht stehen, wenn ich nicht die Notbremse gezogen hätte.«
    »Was soll Debbie mit meiner Firma zu tun haben? Was ist das für ein Unsinn?«, schnauzte Richard ihn an. »Du weißt genau, wie gern ich das Mädchen mochte.«
    »Ach, und ich etwa nicht?« Kinross schüttelte den Kopf. »Leider wollte dieses nette Mädchen mich an die Polizei verraten. Hätte ich das hinnehmen sollen?«
    »Ich will keine Entschuldigungen, ich will endlich wissen, was passiert ist!«, drängte Richard, ohne weiter auf das verlogene Selbstmitleid von Kinross einzugehen.
    »Genau genommen ging es um zwei Sachen«, sagte Kinross. »Mit der ersten hast du nichts zu

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