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Was du nicht weißt: Roman (German Edition)

Was du nicht weißt: Roman (German Edition)

Titel: Was du nicht weißt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Beling
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einmal zurück.
    »Damit ich es nicht vergesse, Sandra, sagen Sie doch bitte Isabel, sie soll gleich mal Constance Farrow auf dem Handy anrufen. Miss Farrow kann leider erst morgen früh in die Wohnung ihrer Schwester einziehen.«
    »Das mache ich schnell noch selbst«, versprach sie.
    »Besten Dank. Und heizen Sie Guiton ordentlich ein!«
    Wenige Minuten später hatte sie alles erledigt. Erleichtert, die engen Polizeiräume wieder verlassen zu können, verschwand sie durch den Hinterausgang zum Parkplatz. Sie machte sich nichts vor. Es war gar nicht ihr Pflichtgefühl, das sie zu Frank Guiton trieb, es war purer Egoismus. Sie musste diesen attraktiven Mann unbedingt wiedersehen. Sie war jung und frei. Und es gab überhaupt keinen Grund für sie, auf dieses prickelnde Spiel mit dem Feuer zu verzichten.
    Der Besucher, der auf einem Stuhl neben dem Krankenhausbett des verletzten Frank Guiton saß, war Richter Willingham. Sein helles Jackett hatte er ausgezogen, sodass er in seinem hellblauen Oberhemd mit den steifen Manschetten für seine Verhältnisse fast schon leger aussah.
    Lächelnd gab er dem in weißen Mull verpackten Guiton ein Glas Wasser und sagte scherzend:
    »Seien Sie froh, dass Ihnen wenigstens die Schnabeltasse erspart bleibt. Diese Dinger passen einfach nicht zu einem Gentleman.«
    »Danke, Richter, das tröstet mich«, antwortete Guiton. Sein rechter Arm war eingegipst, sodass er das Glas mit der Linken halten musste, während er trank.
    Der Richter nahm ihm das Glas wieder ab. »So, Frank, und jetzt mal unter uns Pferdefreunden: Wie geht’s weiter mit Ihnen? Was sagt der Arzt?«
    Es war ein ganz anderer Willingham als der beim Abschied am Royal Court. Obwohl er in jeder Lebenslage eine elegante Erscheinung blieb, wirkte er hier, im Krankenzimmer, auf einmal gelassen und entspannt. Es schien, als hätte er nach dem ganzen Trubel um seinen Leichenfund den festen Entschluss gefasst, sich nicht länger um sein Bild in der Öffentlichkeit zu kümmern. Schließlich war er jetzt Privatmann.
    Auch Frank Guiton spürte diese Veränderung. Ohne seine schwierige Situation zu beschönigen, gestand er offen: »Ich glaube nicht, dass die Ärzte mich so schnell nach Hause lassen. Und damit ist mein Schicksal dann wohl besiegelt.«
    »Wieso?«, fragte Willingham überrascht. »Sie sind wieder auf freiem Fuß und können jetzt auch den Rest der Vorwürfe gegen Sie entkräften. Das ist doch schon was.«
    »Ja, ja …« Guiton schloss die Augen, als hätte er große Schmerzen. »Aber es sind die Schulden, die mich erdrücken. Der Züchterverband hat mir heute Morgen mitgeteilt, dass meine Mitgliedschaft gesperrt ist, solange ich wegen Versicherungsbetrugs verdächtigt werde. Das wird mir den Rest geben. Wer wird mir jetzt noch ein Pferd abkaufen?«
    Willingham spitzte nachdenklich den Mund. »Ich verstehe … Ist es sehr viel Geld?«
    »Mehr als siebenhunderttausend Pfund. Sie wissen ja, was wir im letzten Jahr neu gebaut und renoviert haben. Vor allem an den vorderen Ställen, wo jetzt auch Ihr Pferd untergebracht ist.«
    »Haben Sie denn schon mit der Bank gesprochen?«
    »Gerade vorhin. Aber das hätte ich mir sparen können.« Guiton klang verbittert. »Es ist die West Island Bank. So viel Herzlichkeit, wie einem da entgegenschlägt, kann man gar nicht ertragen. Sie umarmen einen zu Tode. Und teilen dir eiskalt mit, dass ohne weitere Sicherheiten nichts mehr läuft.«
    »Das tut mir wirklich leid für Sie, Frank. Aber Sie haben doch hoffentlich jemanden in Ihrem Personal, der Ihr Gestüt ordentlich führt, während Sie weg sind, oder?«
    »Im Prinzip schon. Nur, bevor ich nicht weiß, wer mir das alles eingebrockt hat, traue ich nicht mal mehr meinen eigenen Leuten.«
    »Kann ich gut verstehen.« Richter Willingham machte eine kleine Pause und sah Frank Guiton eindringlich an. »Frank, ich möchte Ihnen jetzt eine Frage stellen, die Sie mir ganz ehrlich beantworten müssen. Und ich tue das als Freund. Sie können auch einfach schweigen, das werde ich genauso akzeptieren. Und selbstverständlich werde ich alles für mich behalten. Ich muss es nur wissen.«
    Guiton drehte seinen bandagierten Kopf zu Willingham, sodass er dem Richter in die Augen sehen konnte. »Fragen Sie.«
    Jetzt war John Willingham wieder ganz der erfahrene Richter, der dem Mann vor ihm in die Seele zu schauen versuchte. Seine Frage kam leise, aber eindringlich. »Haben Sie auf irgendeine Weise mit dem Verschwinden des Rennpferdes zu tun? Das muss

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