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Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Titel: Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Hesse
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vorzüglich als Thema eines deutschen Schulaufsatzes. Ich steuere zwei neue Begriffe bei:
    Inkompetenzkompensationsinsuffizienz
    Das ist ein pessimistischer Gegenbegriff zu Odo Marquards Formulierungskunstwerk: Du hast keine Ahnung von einer Sache, und du scheiterst, weil dir leider auch die Fähigkeit fehlt, diese Ahnungslosigkeit auszugleichen.
    Tröstlich ist immerhin: Auch das Scheitern macht uns gescheiter!
    Inkompetenzkompensationskatastrophe
    Dies ist eine Steigerung des vorausgehenden Begriffs: Du hast weder Ahnung von einer Sache noch davon, diese Ahnungslosigkeit auszugleichen, und dein Versuch, dies zu tun, endet in einem Ernstfall.
    Gar nicht tröstlich ist: Es scheitert sich leicht, richtiges Scheitern aber will gelernt sein. Und mehr noch: Einfach nur scheitern kann jeder Unbedarfte, um aber monumental zu scheitern, muss man schon gescheiter sein.
    Abbildung 5: Transportwesen, Abkürzungs-Niederlage
    Und da wir schon einmal bei Niederlagen sind. Hier sind noch einige weitere aus dem Reich der Worte:
    Übersetzungs-Niederlage 1.
Der amerikanische Hühnerfabrikant Frank Perdue benutzt in den USA den Werbeslogan «It takes a tough man to make a tender chicken» mit der sinngemäßen Bedeutung: «Man muss ein entschlossener Mensch sein, um zartes Hühnerfleisch zu produzieren.»
    Auf dem spanischsprachigen Markt wurde dieser Satz von amerikanischenWerbefachleuten ziemlich verkorkst wiedergegeben. Ein Foto von dem recht schmächtigen, aber sich imposant gebenden Perdue mit einer seiner Hennen im Arm erschien auf riesigen Plakatflächen in ganz Mexiko, versehen mit der sinngemäßen Unterschrift: «Man muss ein starker Typ sein, um ein Huhn schwach zu machen.»
    Multifunktional
    Der Mazda Laputa
ist ein Kleinstwagen, den der Hersteller Mazda von 1999 bis 2006 auf den Markt brachte. Sein Name ist dem Buch
Gullivers Reisen
von Jonathan Swift entnommen. Er verkaufte sich in vielen Teilen der Welt sehr gut. Doch auf dem spanischen Markt ließen die Absatzzahlen sehr zu wünschen übrig. Der Grund: Das japanische Vertriebszentrum hatte bei der Namensgebung nicht realisiert, dass «La puta» auf Spanisch «Die Hure» heißt. Dadurch bekamen Werbebotschaften wie: «Mazda Laputa ist ein leichtes, aber gut stoßabsorbierendes Modell» und «Liefert größtmögliche Zufriedenheit auf minimalem Raum» ganz neue Bedeutungen.
    Mit Übersetzungen ist das so eine Sache. Wo es Übersetzungen gibt, gibt es auch die Gefahr von Übersetzungsfehlern.
    Übersetzungs-Niederlage 2.
Kasimirz Makarczyk war ein polnischer Schachgroßmeister. In dieser Eigenschaft nahm er am Internationalen Schachturnier von Hamburg im Jahre 1930 teil. Eines Abends, Makarczyk saß gerade in seinem Hotel beim Abendessen, betrat ein weiterer Gast den Raum. Als er an Makarczyk vorüberging, verneigte er sich höflich und sagte: «Mahlzeit.» Makarczyk, des Deutschen nicht mächtig, stand rasch auf und mit einer ebenso höflichen Verbeugung entgegnete er: «Makarczyk.»
    Dasselbe Ritual wiederholte sich am folgenden Abend und auch am Abend darauf. Makarczyk irritierte dies ein wenig, und am nächsten Tag erkundigte er sich beim Portier, ob es denn in Deutschland üblich sei, sich bei jeder Begegnung erneut vorzustellen. Als Makarczyk die Vorkommnisse bei den Abendessen der letzten Tage schilderte, verriet der Portier ihm die wahre Bedeutung des Wortes «Mahlzeit.»
    Später am selben Tag, als es wiederum Zeit zum Abendessen war, beschloss Makarczyk, selbst die Initiative zu ergreifen und die nette Geste des anderen Gastes zu erwidern. Als er den Fremden kommen sah, erhob er sich, verbeugte sich leicht und sagte mit vollendeter Freundlichkeit undfast ohne Akzent: «Mahlzeit.» Der Fremde war verblüfft, doch nach einem kurzen Moment des Zögerns fasste er sich und entgegnete in gewohnter Liebenswürdigkeit: «Makarczyk.»
    Übersetzungs-Hin-und-Her
    In der Anfangszeit der Übersetzungsprogramme trug es sich zu, dass ein sowjetisches Übersetzungsprogramm die deutsche Wendung «Aus den Augen, aus dem Sinn» ins Russische übertrug. Später stieß ein deutsches Übersetzungsprogramm auf den übersetzten Ausdruck und übersetzte ihn ins Deutsche zurück als «unsichtbarer Wahnsinniger».

    2 In Anlehnung an eine Idee von Friedrich Wille: «Humor in der Mathematik», Vandenhoeck & Ruprecht.

5. Aus universitären Biotopen
    Als ich in den achtziger Jahren noch in den USA studierte, belegte ich einmal eine Lehrveranstaltung bei einem Dozenten, der einen vom

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