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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
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brennt! Es brennt!«
    Mein Gesicht begann zu glühen.
    »Kleiner Scherz«, sagte Noah mit verschmitztem Grinsen.
    Er saß zu weit weg, um ihm einen Schlag zu verpassen.
    »Aber du bist wirklich mit voller Montur in den Pool gesprungen.«
    Großartig.
    »Ich war bloß froh, dass du dich nicht für die Bucht entschieden hast. Jedenfalls nicht bei diesem Sturm.«
    »Was ist dann passiert?«, fragte ich. Noah sah mich ratlos an.
    »Mitmeinen Klamotten, meine ich?«
    »Sie sind in der Waschmaschine.«
    »Und wie bin ich …« Ich lief noch dunkler an. Hatte ich mich vor ihm ausgezogen?
    Hatte er mich ausgezogen?
    »Da war nichts, was ich nicht schon mal gesehen hätte.« Ich vergrub das Gesicht in den Händen. Gütiger Himmel!
    Noah lachte leise. »Keine Bange, für deinen Zustand warst du sogar ziemlich zurückhaltend. Du hast dich im Badezimmer ausgezogen, dir ein Handtuch umgewickelt, bist unter die Decke gekrochen und eingeschlafen.« Als Noah sich ein wenig anders hinsetzte, war unter ihm ein merkwürdiges Knirschen zu hören. Erst jetzt sah ich mir das Bett richtig an.
    »Was zum Teufel?«, fragte ich und starrte auf die Zoo-Kekse, mit denen das Bett übersät war.
    »Du warst der festen Überzeugung, dass es deine Schmusetiere sind«, sagte Noah und versuchte gar nicht erst, sich das Lachen zu verkneifen. »Ich durfte sie nicht anrühren.«
    O Himmel!
    Noah nahm die dünne Steppdecke hoch, achtete aber darauf, mein Laken nicht durcheinanderzubringen, und faltete sie so zusammen, dass kein Keks zu Boden fiel. Er ging zum Schrank, zog eines seiner Karohemden und ein Paar Boxershorts heraus, die er mir lässig entgegenstreckte. Ich hielt das Bettlaken, in das ich mich gewickelt hatte, mit der einen Hand fest und packte die Klamotten mit der anderen. Noah drehte sich um, damit ich mir das Hemd über den Kopf ziehen und in die Boxershorts steigen konnte, wobei ich mir seiner Gegenwart intensiv bewusst war.
    Im Grunde nahm ich alles um mich herum intensiv wahr: die Stellen, an denen sich Noahs Flanellhemd bauschte und wieder an meinen Körper schmiegte. Die kühlen Baumwolllaken unter meinen Beinen, die sich wie Seide anfühlten. Den Geruch von altem Papier und Leder, der sich mit einem Hauch von Noahs Rasierwasser vermischte. Ich sah, fühlte und roch alles im Zimmer. Zum ersten Mal seit ewigen Zeiten fühlte ich mich lebendig. Vital. Einfach unglaublich.
    »Warte«, sagte ich, als Noah ein Buch aus dem Regal nahm und zur Tür ging. »Was hast du vor?«
    »Ich will lesen.«
    Aber das will ich nicht.
    »Aber ich muss nach Hause«, sagte ich und begegnete seinem Blick. »Meine Eltern bringen mich sonst um.«
    »Schon erledigt. Du bist bei Sophie.« Ich liebte Sophie.
    »Dann … bleibe ich also hier?«
    »Daniel hält dir den Rücken frei.« Ich liebte Daniel.
    »Wo ist Katie?«, fragte ich und gab mir Mühe, gelassen zu klingen.
    »Bei Eliza.«
    Ich liebte Eliza.
    »Und deine Eltern?«, fragte ich.
    »Bei irgendeiner Wohltätigkeitskiste.« Ich liebte Wohltätigkeitskisten.
    »Und warum willst du lesen, wenn ich hier liege?« Meine Stimme klang so aufreizend und herausfordernd, dass ich selbst erschrak. Ich überlegte nicht, dachte nicht an das, was letzte Nacht geschehen war, oder heute oder morgen geschehen würde. Es kam mir nicht einmal in den Sinn. Ich wusste nur, dass ich hier saß, in Noahs Bett, und dass er viel zu weit weg war.
    Noah versteifte sich. Ich spürte, wie seine Augen über jeden Zentimeter meiner nackten Haut wanderten.
    »Ich habe Geburtstag«, sagte ich.
    »Ich weiß.« Seine Stimme war rau und leise und brachte mich fast um den Verstand.
    »Komm her.«
    Verhalten machte Noah einen Schritt in Richtung Bett.
    »Näher.«
    Noch einen Schritt. Da stand er. Ich ging ihm bis zur Hüfte, steckte in seinen Klamotten und war in seine Laken gewickelt. Ich hob die Augen.
    »Noch näher.«
    Er strich mit der Hand durch meine immer noch feuchten Haare und beschrieb mit dem Daumen einen Halbkreis von meiner Augenbraue über die Schläfe bis zum Wangenknochen, bevor er die Hand zu Hals hinabgleiten ließ. Er sah mich. Sein Blick war hart.
    »Mara, ich muss –«
    »Sei still«, flüsterte ich, nahm seine Hand und zog, bis er halb niederkniete und halb ins Bett fiel. Es kümmerte mich nicht, was er mir sagen wollte. Ich wollte ihn einfach nur nahe bei mir haben. Ich verrenkte mir fast den Arm, um ihn von hinten an mich zu ziehen, und er ließ es geschehen. Wir kuschelten uns in seinem Zimmer voller Wörter

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