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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
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nicht so ein Scheißkerl wäre«, sagte Jamie. »Zwischen euch funkt es dermaßen, ihr könntet einen Waldbrand auslösen.«
    »Du verwechselst tiefe Feindseligkeit mit herzlicher Zuneigung«, sagte ich. Doch beim Gedanken an die vergangene Woche und daran, wie Noah sich um Mabel gekümmert hatte, war ich mir da nicht so sicher.
    Jamie antwortete mit einem traurigen Kopfschütteln.
    »Das ist nur eine Frage der Zeit.«
    Ich sah ihn giftig an. »Bis was passiert?«
    »Bis du schamgebeugt aus seiner Lasterhöhle kriechst.«
    »Danke, dass du so eine hohe Meinung von mir hast.«
    »Dukannst nichts dafür, Mara. Mädchen stehen nun mal auf Shaw, besonders in deinem Fall.«
    »In meinem Fall?«
    »Noah ist ganz offensichtlich verrückt nach dir«, sagte Jamie mit einer Stimme, die vor Ironie nur so troff. Er schloss seinen Spind ab und ich wandte mich zum Gehen um. Jamie folgte mir. »Und dein Hintern ist auch nicht zu verachten.«
    Ich grinste ihn über die Schulter an. »Was hast du eigentlich gegen ihn?«
    »Du meinst, abgesehen von der Tatsache, dass sein Interesse dir Anna Greenly auf den Hals gehetzt hat?«
    »Abgesehen davon.«
    Er legte sich die Antwort zurecht, während wir durch ein Blumenbeet zu den Picknicktischen latschten. »Noah nicht mit Mädchen. Er fickt sie – im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Das wissen alle, auch seine Eroberungen. Aber sie tun so, als würde es ihnen nichts ausmachen, bis er sich die Nächste schnappt. Und dann stehen sie da und die anderen zerreißen sich die Mäuler. Anna ist das beste Beispiel dafür, aber sie ist nur eine von vielen. Ich habe gehört, dass eine Schülerin der Walden einen Selbstmordversuch unternommen hat, nachdem Noah … Na ja, nachdem er bekommen hatte, wofür er gekommen war – schönes Wortspiel! –, und sich dann nicht mehr blicken ließ.« geht
    »Klingt, als hätte sie mächtig überreagiert.«
    »Kann schon sein, aber ich möchte nicht, dass dir das auch passiert«, sagte Jamie. Ich hob die Augenbrauen. »Du hast auch so genug Probleme«, fügte er mit einem breiten Grinsen hinzu.
    Icherwiderte es. »Wie großherzig von dir.«
    »Keine Ursache. Jedenfalls habe ich dich gewarnt. Möge es dir von Nutzen sein.«
    Ich hängte meine Tasche an die andere Schulter. »Danke, dass du mich aufgeklärt hast«, sagte ich. »Ich bin nicht interessiert, aber es ist gut, Bescheid zu wissen.«
    Jamie schüttelte den Kopf. »Hm, hm. Wenn er dir das Herz gebrochen hat und du hinterher nur noch traurige Schmachtfetzen hörst, dann denk daran, dass ich dich gewarnt habe.« Er ging davon und ließ mich an der Tür zum Geschichtsraum stehen. Seine Worte waren weise, aber schnell vergessen angesichts meines nächsten Unterrichts.
    In der Mittagspause war ich einmal mehr damit beschäftigt, mir einen Snack aus einem Automaten zu ziehen. Ich kramte in meiner Tasche nach Kleingeld, als ich hinter mir Schritte näher kommen hörte. Aus irgendeinem Grund musste ich mich nicht erst umdrehen, um zu wissen, wer es war.
    Noah streifte meine Schulter, als er an mir vorbeigriff und einen Dollar in den Automaten steckte. Ich machte ihm Platz.
    »Was soll ich ziehen?«, fragte er.
    »Was hättest du denn gern?«
    Er sah mich an und legte den Kopf schief. »Das ist eine komplizierte Frage.«
    »Dann nimm die Zoo-Kekse.«
    Noah wirkte verblüfft, drückte aber trotzdem auf E4 und die Maschine gehorchte. Er reichte mir die Schachtel.
    Ichgab sie ihm zurück, doch er verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
    »Behalt sie«, sagte er.
    »Ich kann mir selbst welche kaufen, danke.«
    »Mir egal«, sagte er.
    »Wie überraschend«, sagte ich. »Wie geht es übrigens Mabel? Ich wollte dich heute Morgen schon fragen, aber du warst nicht im Unterricht.«
    Noah sah mich ausdruckslos an. »Ich hatte vorher noch einen Termin. Sie macht sich gut. Aber sie wird eine Weile bleiben müssen, wo sie ist. Wer immer sie so hat verkümmern lassen, verdient einen langsamen, schmerzhaften Tod.«
    Ein plötzlicher Anflug von Übelkeit zwang mich zu schlucken, ehe ich weitersprechen konnte. »Bitte bedanke dich bei deiner Mutter dafür, dass sie sich um Mabel kümmert«, sagte ich und versuchte das Gefühl abzuschütteln, während ich zu einem Picknicktisch ging. Ich setzte mich auf die raue Tischfläche und öffnete die Schachtel mit Keksen. Vielleicht brauchte ich einfach nur etwas zu essen.
    »Sie war toll.« Ich biss den Kopf eines Elefanten ab. »Sag mir Bescheid, wenn ich sie abholen soll,

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