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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
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Hause.«
    »Warte, Mara«, sagte meine Mutter und trat ein paar Schritte aus dem Haus. Noah sah uns an, doch als meine Mutter mich beiseitezog, ging er zum Wagen und ließ uns allein.
    Mom streckte die Hand aus. Eine kleine weiße Tablette lag auf ihrer Handfläche.
    »Mom«, flüsterte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Ich würde mich besser fühlen, wenn du sie nimmst.«
    »Dr. Maillard hat gesagt, ich muss sie nicht nehmen«, sagte ich und sah mich über die Schulter nach Noah um. Er stand neben dem Auto und schaute in eine andere Richtung.
    »Ich weiß, Liebes, aber –«
    »Na gut«, flüsterte ich und nahm die Tablette. Noah wartete auf mich und ich wollte nicht, dass er es sah. Das hier war Erpressung der schlimmsten Sorte.
    »Nimmst du sie bitte gleich?«
    Ich warf mir die Tablette in den Mund und hielt sie unter der Zunge fest, während ich tat, als würde ich schlucken. Dann machte ich den Mund auf.
    »Danke«,sagte sie mit einem traurigen Lächeln im Gesicht. Ich gab keine Antwort und ging. Als ich die Haustür zuschlagen hörte, nahm ich die Tablette aus dem Mund und ließ sie fallen. Ich hatte mich nicht grundsätzlich gegen die Tabletten entschieden, ich wollte nur nicht gezwungen werden, sie zu nehmen.
    »Mahnende Worte vor dem Rendezvous?«, fragte Noah, als er zur Beifahrertür herübergeschlendert kam, um sie für mich zu öffnen. Ich fragte mich, ob er die Pillenübergabe gesehen hatte. Falls ja, ließ er es sich nicht anmerken.
    »Das hier ist kein Rendezvous«, sagte ich. »Aber deine Vorstellung gerade war wirklich vom Feinsten. Sie hat nicht mal gefragt, wann ich nach Hause komme.«
    Noah grinste. »Freut mich, wenn es dir gefallen hat.« Er musterte meine Kleidung und nickte kurz. »Das wird gehen.«
    »Du bist so verdammt überheblich.«
    »Und du hast so ein dreckiges Mundwerk.«
    »Stört es dich?« Ich musste lächeln bei dieser Frage. Noah grinste und drückte hinter mir die Tür ins Schloss.
    »Nicht im Geringsten.«

26
    I chwartete darauf, dass Noah sich eine Zigarette anstecken würde, nachdem wir losgefahren waren. Stattdessen reichte er mir einen Becher mit Eiskaffee.
    »Danke«, sagte ich ein wenig überrascht. Es sah so aus, als hätte er genau die richtige Menge Milch. Ich trank einen Schluck. Und Zucker. »Also, wie lange dauert die Fahrt? Wo immer es auch hingeht.«
    Noah hob seinen eigenen Becher an den Mund und zog mit den Zähnen den Strohhalm heraus. »Zuerst fahren wir bei einer Freundin vorbei«, sagte er.
    Einer Freundin. Das konnte alles heißen und ich gab mir große Mühe, ruhig zu bleiben. Trotzdem fragte sich etwas in mir, ob ich nicht vielleicht in eine Falle lief. Eine größere als die, die Anna mir gestellt hatte. Ich schluckte heftig.
    Noah knipste mit einer Hand seinen iPod an, während er mit der anderen weiter das Lenkrad festhielt.
    »Hallelujah«, sagte ich mit einem Lächeln.
    »Was?«
    »Der Song. Ich liebe diese Coverversion.«
    »Wirklich?« Noahs Überraschung ärgerte mich. »Hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
    »So? Was traust du mir denn zu?«
    »Ichhätte dich für einen eingefleischten Pop-Fan gehalten.«
    »Du kannst mich mal.«
    »Wenn es sein muss.«
    Der Song endete und irgendwas Klassisches begann. Ich griff nach dem iPod. »Darf ich?« Noah schüttelte übertrieben enttäuscht den Kopf, signalisierte mir aber, dass ich freie Hand hatte. »Keine Bange. Ich wollte es nicht ausmachen, ich will nur sehen, was hier alles drauf ist.« Ich scrollte durch seine Musik. Noah hatte einen ausgezeichneten, aber sehr festgelegten Musikgeschmack. Meiner war wesentlich abwechslungsreicher. Ich lächelte zufrieden.
    Noah hob die Augenbrauen. »Was grinst du so da drüben?«
    »Ich bin deutlich vielfältiger interessiert als du.«
    »Unmöglich. Du bist Amerikanerin«, sagte er. »Und wenn es stimmt, dann nur, weil du auf irgendwelchen Mist stehst.«
    »Wie kommt es eigentlich, dass du noch Freunde hast, Noah?«
    »Das frage ich mich jeden Tag.« Er kaute auf seinem Plastikhalm herum.
    »Nein, ernsthaft. Lass hören. Ich will Fakten, Fakten, Fakten.«
    Noah runzelte die Stirn, doch er sah weiter stur geradeaus. »Ich aber nicht.«
    »Hätte ich jetzt nicht gedacht.«
    »Du denkst?«
    Das saß. »Scher dich zum Teufel«, sagte ich leise.
    »Schonpassiert«, sagte Noah ruhig, nahm den Strohhalm aus dem Mund und ließ ihn zu Boden fallen.
    »Warum machst du das hier überhaupt?«, fragte ich und bemühte mich um einen ruhigen Ton, auch wenn sich ein

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