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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
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dem Beton und umklammerte seine Nase.
    Als er sich aufrappeln wollte, sagte Noah: »Das würde ich lieber bleiben lassen. Ich bin kurz davor, dich da unten zu Klump zu treten. Ganz kurz davor.«
    »Du hast mir die Nase gebrochen!« Das Blut troff auf Kents Hemd und die Leute bildeten einen kleinen Halbkreis um uns drei.
    Ein Lehrer teilte die Menge und rief: »Shaw, ins Zimmer des Direktors. SOFORT.«
    Noah ignorierte ihn und kam übertrieben gelassen zu mir herüber. Er legte mir seine unverletzte Hand auf den Rücken und die Beine drohten mir wegzusacken. Es läutete und ich sah Noah an, der sich vorbeugte und mit den Lippen an meinem Ohr entlangstrich.
    »Das war es wert«, flüsterte er mir ins Haar.

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    D erLehrer stand nur wenige Schritte entfernt. »Ich meine es ernst, Shaw. Es kümmert mich nicht, wer Ihr Vater ist, Sie gehen jetzt augenblicklich zum Direktor.«
    Noah lehnte sich ein wenig zurück und sah mir prüfend ins Gesicht. »Kommst du klar?«
    Ich nickte. Sein Blick ruhte noch ein paar Sekunden auf mir, dann küsste er mich auf die Stirn und schlenderte davon.
    Nachdem ich einen Augenblick wie vor den Kopf geschlagen dagestanden hatte, riss ich mich zusammen und marschierte allein durch das Spalier der Blicke. Ich schaffte es zum Englischunterricht, unmittelbar bevor Ms Leib mit der Stunde begann. Sie nannte uns die Anforderungen, die sie an die Abschlussarbeit zum Trimesterende stellte, doch die Aufmerksamkeit der Klasse galt mir. Köpfe wandten sich heimlich nach hinten und pausenlos wanderten irgendwelche Zettel durch die Tischreihen. Ich rutschte auf meinem Stuhl immer tiefer und versuchte vergeblich, mit dem Kunststoff zu verschmelzen. Ich dachte an Noah, der sich im Zimmer des Direktors für seine Ritterlichkeit verantworten musste. Für den Schwanzvergleich oder was immer es gewesen war. So ungern ich das zugab.
    DieEnglischstunde war etwa zur Hälfte um, als Noah auftauchte und ich ein albernes Lächeln aufsetzte. Nach dem Unterricht nahm er meine Tasche und warf sie sich über die Schulter, während wir gemeinsam hinausgingen.
    »Was war los in Dr. Kahns Büro?«, fragte ich.
    »Ich habe dagesessen und ihn fünf Minuten lang angestarrt und er hat dagesessen und fünf Minuten lang zurückgestarrt. Dann hat er mich aufgefordert, doch zu versuchen, in den zwei Tagen, die er mich vom Unterricht ausschließt, zu lernen, besser mit anderen klarzukommen. Das war’s.«
    Ich machte ein langes Gesicht. »Sie schließen dich vom Unterricht aus?«
    »Nach den Prüfungen«, erklärte er scheinbar ungerührt. Dann grinste er. »Das habe ich davon, dass ich deine Ehre verteidigt habe.«
    Ich lachte. »Das hast du nicht für mich getan. Du hast bloß dein Revier markiert«, sagte ich. Noah klappte den Mund auf, um etwas zu erwidern, doch ich schnitt ihm das Wort ab und fügte hinzu: »Gewissermaßen.«
    Noah grinste. »Das will ich weder bestätigen noch abstreiten.«
    »Du hättest das nicht tun müssen.«
    Noah hob achtlos die Schultern und starrte vor sich hin.
    »Ich wollte es aber.«
    »Kann dir das dein Zeugnis verhageln?«
    »Du meinst, meinen glatten Einserdurchschnitt? Das bezweifle ich.«
    Vor der Tür zu meinem Matheraum drehte ich mich langsam zu ihm um. »Einserdurchschnitt?«
    »Hastdu geglaubt, mehr als ein hübsches Gesicht hätte ich nicht zu bieten?«
    Unglaublich! »Das verstehe ich nicht. Du schreibst nie mit. Du hast nie irgendwelche Bücher dabei.«
    Noah zuckte die Achseln. »Ich habe ein gutes Gedächtnis«, sagte er, als Jamie zum Matheunterricht auftauchte.
    »Hey«, begrüßte Noah ihn.
    »Hi«, sagte Jamie und warf einen kurzen Blick in meine Richtung, ehe er sich an uns vorbeischob.
    Falls Noah seine Reaktion bemerkt hatte, erwähnte er sie nicht. »Sehen wir uns nachher?«, fragte er mich.
    Bei dem Gedanken wurde mir warm. »Jep.« Ich lächelte ihm zu und betrat den Klassenraum.
    Jamie war bereits an seinem Tisch und ich setzte mich neben ihn, wobei ich meine Tasche lautstark zu Boden fallen ließ.
    »Viel geschehen ist, seit zum letzten Mal ich dich gesehen haben«, sagte er, ohne mich anzusehen.
    Ich beschloss, es ihm leicht zu machen. »Ich weiß«, sagte ich mit einem bedeutungsvollen, übertriebenen Seufzen.
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mir vor den Prüfungen graut.«
    »Nicht davon ich gesprochen habe.«
    »Und warum hörst du dich heute Morgen wie Yoda an?«
    »Warum redest du um den heißen Brei herum?«, fragte Jamie zurück und malte die Quadrate auf

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