Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was habe ich getan?

Was habe ich getan?

Titel: Was habe ich getan? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Prowse
Vom Netzwerk:
am Tisch Platz. Kathryn griff nach der Teekanne und goss klares heißes Wasser in seinen Becher.
    »Du hast vergessen, die Teebeutel hineinzutun.«
    Dominic starrte sie mit verständnislosem und an Besorgnis grenzendem Blick an.
    »Ist schon okay, Mum, ich mache das selbst.«
    Er stand auf, goss das Wasser in die Spüle aus und füllte den Wasserkessel, um jetzt wirklich Tee zu kochen.
    »Hat das irgendwas mit letzter Nacht zu tun?«
    Sie starrte ihn an, machte den Mund ein paar Mal auf und wieder zu, weil sie nicht wusste, was sie antworten und wo sie beginnen sollte.
    Er fügte hinzu: »Weißt du, wegen des Albtraums, den du gehabt hast?«
    Das leichte Flackern in seinen Pupillen und seine ungleichmäßige Atmung hatten etwas an sich, was ihr sagte, dass er seinem Vater die Geschichte mit dem Albtraum nicht abgekauft hatte.
    »Ja, Dom, nur ein Albtraum.« Sie lächelte ihn an.
    »Alles kommt in Ordnung, Mum. Mach dir keine Sorgen.«
    »Tatsächlich, Dominic?«
    »Ich hoffe es, Mum, wirklich. Ich finde es schrecklich, dich so zu sehen. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte alles für dich besser machen. Ich weiß nur nicht wie.«
    Ihr lieber Junge. Sie nickte zum Dank und ging zur Waschmaschine hinüber.
    Kathryn stand mit dem Weidenkorb unter dem Arm im Garten vor der Wäscheleine und genoss die ersten Sonnenstrahlen des Arbeitstages. Das Gefühl der frühen Morgensonne auf ihrer Haut und der leichten Brise, die ihre Haare flattern ließ, half ihr, ihre Gedanken zu ordnen. Sie atmete tief ein und versuchte, sich selbst von innen heraus zu heilen.
    Sie griff in den Korb und streichelte über die Wäscheklammern, die aus ihrem Beutel gefallen waren und auf der Wäsche lagen. Ein Bild ihrer Mutter schwamm ihr vor den Augen. Sie sah besorgt aus. Kathryn schüttelte den Kopf und blinzelte ihre Mutter weg.
    Die Wäscheklammern lagen in ihrer Hand, sie wussten, was kam. Sie steckte drei in ihren Mund, und zog mit Peggy in der Hand das große weiße Leintuch gerade, befestigte es mit den kostbaren Holzklammern, indem sie eine nach der anderen aus dem geblümten Beutel holte.
    »Guten Morgen, Mrs Brooker.«
    »Guten Morgen, Mrs Bedmaker.«
    Aus irgendeinem Grund, sei es Hysterie oder Verzweiflung, brachte sie das heute zum Lachen. Nicht nur das leise Kichern oder Grinsen eines Erwachsenen, der Bescheid weiß, oh, nein, es war ein richtiges Glucksen, beinahe eine Mischung aus Weinen und Lachen. Sie wusste gar nicht, woher es eigentlich kam.
    »Guten Morgen, George! Guten Morgen, Piers!«
    Sie brach erneut in Gelächter aus und schüttelte den Kopf, um die Fassung wiederzugewinnen, während ihr weiter Tränen über das Gesicht rannen.
    »Ist alles in Ordnung, Mrs Brooker?«
    »Ja, danke der Nachfrage, ziemlich in Ordnung.«
    Sie wischte sich mit ihrem Ärmel über die Augen.
    »Hatten Sie eine gute Nacht, Mrs Brooker?«
    Sie schaute den frechen George Nicholls an, dessen Wagemut in der Pause für reichlich Klatsch sorgen würde. Sie konnte das Wispern schon jetzt hören.
    Und dann hat sie gesagt: »Ziemlich in Ordnung«, und dann hat er gesagt: »Hatten Sie eine gute Nacht?« Ich schwöre bei Gott, das hat er gesagt, weil Piers dabei war und es gehört hat, und die Schwester meiner besten Freundin geht mit seinem Bruder, und er hat es ihr erzählt, und sie hat es mir erzählt! Kannst du fassen, dass er das gesagt hat? Und was hat sie geantwortet?
    Kathryn überlegte lange und gründlich. Was sollte sie sagen?
    Komm schon, Kathryn, denk nach! Du machst dich noch zum Gespött der ganzen Schule. Denk schnell, sag etwas, um Himmels willen. Sag etwas, Mrs Bedmaker!
    »Ach, weißt du, George, wie immer – die ganze Nacht wach.«
    Sie nahm ihren Korb, blinzelte ihm kurz zu, dann machte sie auf dem Absatz kehrt und ging den Weg in Richtung Küche und zu ihrer frühstückenden Familie zurück.
    George und Piers starrten einander an. Das war ja mal ein Glückstreffer!
    Sie öffnete die Tür, und ihre drei Familienangehörigen hielten mit dem Müsliessen und der Unterhaltung inne und starrten sie an.
    »Guten Morgen allerseits.«
    Sie hatte ihre glückliche Stimme wiedergefunden, gerade noch rechtzeitig.
    Lydia ließ ihren Löffel in die verschmierte Müslischale fallen.
    »Menschenskind, Mum, du siehst absolut …«
    »Ja, ich weiß«, fiel sie ihrer Tochter ins Wort. »Ich kann heute Morgen wirklich keine unvorteilhafte Analyse von dir gebrauchen, wie schrecklich ich aussehe, danke, Lydia. Ich schlage vor, dass wir, wenn wir am

Weitere Kostenlose Bücher