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Was ich dir noch sagen muss

Was ich dir noch sagen muss

Titel: Was ich dir noch sagen muss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxine Sullivan
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Frau.
    „Schieß los, Dad!“
    „Gut. Wie ihr seht, sind wir früher nach Hause gekommen.“ Entschlossen fuhr Michael fort: „Könnt ihr euch vorstellen, wie entsetzt wir waren, als wir von Adam erfuhren, dass ihr geheiratet habt?“
    „Habt ihr ein Problem damit?“, fragte Dominic kühl und zog eine Augenbraue hoch.
    „Ja, in der Tat. Adam hat uns erzählt, dass Liam dich in seinem Testament darum gebeten hat.“
    „Das ist richtig.“
    „Und es ist sehr lobenswert von dir, dass du es getan hast, mein Sohn, aber deine Mutter und ich denken, dass es besser gewesen wäre, wenn du gewartet hättest. Es gab keinen Grund, Cassandra auf der Stelle zu heiraten. Wir hätten das irgendwie umgehen können. Dafür hat man schließlich Anwälte, Herrgott noch mal!“
    Cassandra hatte das Gefühl, zu ersticken. Ihre Schwiegereltern waren zwar während Liams Krankheit ihr gegenüber immer sehr kühl gewesen, aber dass sie ihr ihre Abneigung so unverhohlen zeigten, verletzte Cassandra. Es war ganz klar: Wenn Dominic eine andere Frau geheiratet hätte, wären sie sicher nicht hergekommen.
    Cassandra blickte zu Dominic hinüber. Er bereute es jetzt sicher, nicht gewartet zu haben. Aber zu ihrer Überraschung entdeckte sie nur Härte in seinen Augen, als er seine Eltern ansah. Die Intensität seines Blickes war fast furchterregend.
    „Es war für mich äußerst wichtig, Cassandra zu heiraten“, sagte er fest, und der Ton in seiner Stimme duldete keinen Widerspruch. „Cassandra und ich sind beide glücklich darüber. Daran gibt es keinen Zweifel!“, herrschte Dominic seine Eltern an.
    „Aber Schatz, ihr könnt das wieder rückgängig machen“, warf Laura ein. „Wir würden ihr natürlich einen gewissen Betrag dafür bezahlen. Der würde dann den Verlust ausgleichen, den sie durch Liams Testament erlitten hat.“
    Lauras Worte trafen Cassandra wie Messerstiche mitten ins Herz. Ihre Schwiegereltern taten so, als sei sie gar nicht anwesend. Es war schlichtweg beleidigend. Sie konnte diese Familie nicht mehr ertragen.
    „Soll das etwa heißen, ich sei käuflich?“, rief Cassandra aus und sprang auf.
    „Bist du das nicht schon lange?“
    „Ich kann nicht glauben, dass du das sagst, Laura!“ Fassungslos starrte Cassandra die ältere Frau an.
    Laura zuckte zusammen. „Ich …“
    „Es reicht!“, fuhr Dominic in schroffem Ton dazwischen. „Mum, Dad, hört mir zu! Cassandra ist jetzt meine Frau, ob euch das gefällt oder nicht. Ich rate euch, es hinzunehmen, sonst …“
    „Sonst was?“, provozierte sein Vater ihn jetzt.
    Zwei starke Männer standen sich gegenüber.
    Dominics Blick verdunkelte sich gefährlich. „Zwing mich nicht dazu, eine Entscheidung zu treffen, Dad. Es geht hier hauptsächlich um Nicole. Wenn ihr zu ihrem Leben gehören wollt, dann müsst ihr auch ihre Mutter akzeptieren.“
    Einen Moment lang war alles still.
    „Aber sie hat Liam gegen uns aufgehetzt, Dominic. Und jetzt hetzt sie auch dich gegen uns auf. Siehst du das nicht?“ Lauras Gesicht war vor Kummer ganz verzerrt.
    „Das habe ich nicht“, murmelte Cassandra benommen und blickte zu Dominic hinüber. Dieser schüttelte kaum merklich den Kopf. Oh Gott! Durfte sie sich jetzt nicht mal mehr verteidigen?
    „Es wäre vielleicht ganz gut, wenn du nun Kaffee kochst“, schlug Dominic vor.
    „Aber …“
    „Mach jetzt den Kaffee, Cassandra“, wies er sie streng an. „Bitte.“
    Das „Bitte“ überzeugte sie. Schnell sah sie zu Nicole hinüber, die fröhlich in ihrem Laufstall spielte. Dann verließ sie das Zimmer, ohne die anderen auch nur noch eines Blickes zu würdigen. Sie konnte ihnen nicht in die Augen sehen.
    Ihre Hände bewegten sich ganz automatisch, als sie in der Küche den Kaffee vorbereitete. Während die Kaffeemaschine vor sich hinblubberte, blickte Cassandra durch die Terrassentür zum Pool hinüber. Aus dem Wohnzimmer war entferntes Gemurmel zu hören; es war ihr klar, was sie alle von ihr dachten.
    Es war nicht immer so gewesen zwischen ihnen, und das machte es für Cassandra umso schwerer. Hätte es von Anfang an diese Abneigung ihr gegenüber gegeben, wäre das etwas anderes. Aber sie hatten sie zunächst freundlich in die Familie aufgenommen, und sie liebte Laura und Michael. Jetzt fühlte sie sich von ihnen verraten.
    Sie gaben ihr an so vielen Dingen die Schuld, die aus Cassandras Sicht allein Liam zu verantworten hatte. Er war von Anfang an eifersüchtig gewesen, weil sie sich mit seiner Familie so gut verstanden

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