Was ich mir schon immer merken wollte
Gesellschaft ist traditionell in vier sogenannte Kasten eingeteilt, die den sozialen Rang der Individuen determinieren. Zwar wurde das Kastenwesen Mitte des 20. Jahrhunderts durch die indische Verfassung offiziell abgeschafft, faktisch wirken die Kasten aber nach wie vor fort.
Der Begriff »Kaste« stammt vermutlich aus dem Portugiesischen und datiert aus dem frühen 16. Jahrhundert, als die portugiesischen Seefahrer auf der Suche nach Kolonien Goa besetzten. Ursprünglich bedeutete er so viel wie »sittliche Reinheit« oder »Keuschheit«, bezeichnete aber auch Berufs- und Religionsgemeinschaften sowie einzelne Stämme. Das indische Kastenwesen ist gleichwohl weitaus älter – weit über 2000 Jahre.
Traditionell setzte sich die indische Gesellschaft aus vier Kasten – die gemäß der alten indischen Sozialordnung als »Varnas« (Farben) bezeichnet wurden – und der Gruppe der Unberührbaren zusammen. Die privilegierteste Kaste bildeten die Brahmanen, die geistige Elite aus Schriftgelehrten und Priestern. Es folgte die Kaste der Kshatriya – Fürsten und Beamte, denen die Führung der Gesellschaft, aber auch alle kriegerischen Handlungen oblagen. Die dritte Kaste setzte sich aus den Vaishyas zusammen, den Bauern, Handeltreibenden und Grundbesitzern. Die unterste der vier Kasten bildeten die Shudras, die vor allem aus einfachen Arbeitern und Handwerkern bestanden. Außerhalb dieses Kastenwesens standen die Dalit, die Unberührbaren. Diese etwa 160 Millionen Menschen umfassende Gruppe der Geächteten besaß lange Zeit keinerlei Rechte.
Um die gesellschaftliche Ungerechtigkeit zu beenden, die Chancen der Menschen anhand ihrer Geburt zu definieren, schaffte die indische Verfassung das Kastenwesen in den 1950er Jahren ab. Das änderte jedoch nichts an der Bedeutung der Kasten im gesellschaftlichen Alltag. Auch eine 1990 verschärfte Quotenregelung, die den Unberührbaren den Zugang zu Bildung und öffentlichen Posten erleichtern sollte, brachte nur geringen Erfolg.
Erhellendes
Aus den vier Kasten hat sich im Laufe der Zeit ein feines Netz aus Tausenden von Unterkasten (Jatis) gebildet.
Die Primzahlen
Als Primzahlen werden alle natürlichen Zahlen bezeichnet, die nur durch 1 und sich selbst teilbar sind, wobei das Resultat wieder eine natürliche Zahl ist. Mithilfe spezieller Computer versuchen Wissenschaftler seit einigen Jahren, immer größere Primzahlen zu finden.
Primzahlen (von französisch: die erste Zahl) haben die Menschen schon vor über 2000 Jahren beschäftigt. Der griechische Mathematiker Euklid, der um 300 v. Chr. das wegweisende mathematische Lehr- und Standardwerk »Die Elemente« verfasste, führte mit dem sogenannten Satz des Euklid den Beweis, dass es unendlich viele Primzahlen gibt, und fand zudem heraus, dass auch ein Faktor durch eine Primzahl geteilt werden kann, wenn sich das Produkt durch sie teilen lässt. Primzahlen weisen einige weitere Besonderheiten auf und üben deshalb seit jeher eine besondere Faszination auf Mathematiker aus: Sie lassen sich nur durch zwei natürliche Zahlen teilen, nämlich durch 1 und sich selbst, jede natürliche Zahl kann als Produkt aus Primzahlen ausgedrückt werden, hingegen sind Primzahlen selbst niemals das Produkt zweier natürlicher Zahlen.
Die Primzahlen bescheren der Mathematik auch eines der spannendsten Probleme der Zahlentheorie: 1742 stellte der deutsche Mathematiker Christian Goldbach (1690–1764) seine inzwischen berühmte Vermutung auf, dass jede gerade Zahl größer 2 als Summe zweier Primzahlen ausgedrückt werden kann. Seitdem haben sich viele Theoretiker mit dieser Behauptung beschäftigt, ohne sie indes widerlegen oder beweisen zu können. Selbst ein Preisgeld von 1 Million US-Dollar, das ein britischer Verlag im Jahr 2000 ausgesetzt hatte, brachte keine Klärung der Goldbach’schen Vermutung.
Durch den Einsatz leistungsstarker Rechner werden seit den 1950er Jahren immer neue größte Primzahlen entdeckt. 2008 fanden Mathematiker in Los Angeles die Primzahl 2 43112609 -1; eine Zahl mit fast 13 Millionen Stellen.
Erhellendes
Die 1 ist keine Primzahl, da sie nicht durch zwei natürliche Zahlen teilbar ist.
Die 2 ist die einzige gerade Primzahl, da jede andere gerade Zahl nicht nur durch 1 und sich selbst, sondern mindestens auch durch 2 teilbar ist.
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Die Kathedrale Notre-Dame auf der Île de la Cité ist eines der wichtigsten Baudenkmäler von Paris. Das 1163 begonnene und 1345 vollendete weltberühmte
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