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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Sowjetunion wurde im eigenen Mausoleum beigesetzt und nach seinem Tod in einer Art Personenkult heroisiert.

Die Reformation
    Mit seinen 95 Thesen über Ablasshandel und Bußpraxis der Kirche rief der deutsche Augustinermönch Martin Luther (1483–1546) im Oktober 1517 eine Reformbewegung ins Leben, die zur Spaltung der Kirche und zum Protestantismus als eigenständige christliche Konfession führte.
    Von der reinen Lehre des Evangeliums, von Frömmigkeit und den geistlichen Aufgaben des Klerus hatte sich die Kirche nach Ansicht Martin Luthers immer mehr entfernt und so schlug er laut Überlieferung 95 Thesen mit seiner Kritik insbesondere über den Ablasshandel der Kirche an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Das Resultat seines Diskussionsanstoßes war völlig unerwartet: Luther sprach mit seinen Thesen vielen Menschen aus dem Herzen, und so begründete die Sehnsucht nach geistlicher Erneuerung und einer grundlegenden Kirchenreform eine stetig wachsende Reformationsbewegung.
    Besonderes Gewicht erhielt diese Reformationsbewegung durch die Unterstützung verschiedener Reichsfürsten, zu denen vor allem der sächsische Kurfürst Friedrich III. zählte. Dem 1521 exkommunizierten und nach verweigertem Widerruf seiner Thesen mit der Reichsacht belegten Luther gewährte der Kurfürst Asyl auf der Wartburg, wo der Reformator das Neue Testament ins Deutsche übersetzte und damit maßgeblich zur Entwicklung und Vereinheitlichung der deutschen Sprache beitrug. Zur Verteidigung der Reformation schlossen sich die protestantischen Fürsten und Städte 1530 im Schmalkaldischen Bund zusammen. Die wachsenden Konflikte zwischen den »Protestanten« und dem der römischen Kirche verpflichteten Kaiser Karl V. endeten vorerst 1555 mit dem Augsburger Religionsfrieden, der jedem Landesfürsten die freie Entscheidung überließ, welche Konfession in seinem Herrschaftsbereich gelten sollte. Aus diesem Friedensschluss erwuchs indes auch die Gegenreformation, in deren Folge es 1618–1648 zum Dreißigjährigen Krieg kam. Erst der Westfälische Frieden bestätigte 1648 die Regelungen des Augsburger Religionsfriedens endgültig.
    Erhellendes

Die theologischen Grundlagen der Reformation hatte Luthers Mitstreiter Philipp Melanchthon (1497–1560) in der 1530 vorgelegten Schrift »Confessio Augustana« zusammengefasst.

Porzellan aus Europa
    Im Jahr 1709 entdeckte Johann Friedrich Böttger (1682–1719), der Alchimist am Hofe des sächsischen Kurfürsten August dem Starken, die Rezeptur für Porzellan. Damit begründete er das Meißener Monopol bei der Herstellung des »weißen Goldes«.
    Schon im 7. Jahrhundert verstanden sich die Chinesen auf die Kunst, Porzellan zu produzieren, das im 14. Jahrhundert auch an den europäischen Höfen in Mode kam. Alle Versuche der Europäer, hinter das Geheimnis der Porzellanherstellung zu kommen, schlugen jedoch fehl. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam Johann Friedrich Böttger, dem der Ruf vorauseilte, Gold herstellen zu können, an den Hof August des Starken, der vom vermeintlichen Können Böttgers profitieren wollte.
    Statt Gold schaffte es der Alchimist 1709 jedoch, zusammen mit dem Naturforscher Ehrenfried Walther Graf von Tschirnhaus Hartporzellan zu produzieren, als er mit Kaolin, Quarz und Kalifeldspat experimentierte. Ein Jahr später gründeten August der Starke und Böttger auf der Albrechtsburg in Meißen die erste Porzellanmanufaktur Europas.
    Die lukrative Kunstfertigkeit der Sachsen ließ andere deutsche und europäische Fürsten nicht ruhen, gleichwohl behielten Böttger und August der Starke zunächst ihr Monopol, das dem Kurfürsten großen finanziellen Erfolg bescherte. Erst durch Bestechung, Spionage und die gezielte Abwerbung von Fachkräften gelang es in der Folgezeit auch andernorts, das »weiße Gold« zu brennen – ab 1717 in Wien, ab 1747 in Bayern und ab 1751 in Berlin. Porzellan aus Meißen, seit 1830 unter staatlicher Aufsicht, blieb gleichwohl ein Qualitätssymbol, für das seit damals die gekreuzten Schwerter als Markenzeichen bürgen.
    Erhellendes

Bei den Versuchen, Porzellan herzustellen, waren u. a. Steingut, Fayencen und das sogenannte Böttger-Steinzeug entstanden, ehe 1709 die Produktion des Hartporzellans gelang.

Für die in Meißen ab den 1730er Jahren entstandenen kunstvollen Porzellanstatuen zeichnete Johann Joachim Kändler verantwortlich.

Der Weltreisende Marco Polo brachte 1295 erstmals Porzellan nach Europa.

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