Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
Vom Netzwerk:
Eiserne Stangen am Kompassgehäuse minimierten ab 1840 die Ablenkung der Magnetnadeln in den Schiffen. Mit der Erfindung des Kreiselkompasses durch den deutschen Wissenschaftler Hermann Anschütz-Kaempfe (1872–1931) gehörten derartige Messungenauigkeiten ab 1908 jedoch endgültig der Vergangenheit an.
    Erhellendes

Während seiner ersten Reise nach Amerika registrierte Christoph Kolumbus 1492, dass die Magnetnadel je nach geografischer Position nicht mehr exakt nach Norden zeigte. Der Unterschied zwischen geografischem und magnetischem Nordpol war ihm noch unbekannt.

»Die Geburt der Venus«
    »Die Geburt der Venus« von Sandro Botticelli (1445–1510) gilt als ein Meisterwerk der Renaissance, das der italienische Maler um 1485 anfertigte. Es befindet sich in den Uffizien in Florenz.
    Für wen das in Tempera auf Leinwand gemalte, 172 x 278 cm große Werk ursprünglich bestimmt war, ist nicht mehr genau zu klären. Vermutlich hatte es Lorenzo de’ Medici für seine Villa di Castello bei Florenz in Auftrag gegeben. Für diese Annahme spricht auch, dass das Gesicht der Venus Züge Simonetta Vespuccis tragen soll, der großen Liebe von Lorenzos Bruder Giuliano de’ Medici.
    In Anlehnung an die klassische griechische Kunst zeigt »Die Geburt der Venus«, wie die Liebesgöttin Aphrodite (römisch: Venus) an der zyprischen Meeresküste ihrer Muschel entsteigt. Die unbekleidete Schönheit bedeckt die rechte Brust mit der rechten Hand und ihr Geschlecht mit ihren langen roten Haaren. Rechts von ihr ist der Westwind Zephyr zu sehen, der Aura – die Göttin der Morgenbrise – trägt. Zur Linken der Venus steht eine der Horen, Göttinnen des geregelten Lebens, die ihr einen prachtvollen Mantel reicht. Die vom Himmel herabfallenden Rosen galten schon im Altertum als Attribute der Venus. Die Muschel symbolisiert die Fruchtbarkeit. Allerdings wurden Muschel und Rosen im Mittelalter in erster Linie der Jungfrau Maria zugeordnet.
    »Die Geburt der Venus« idealisiert die reine Schönheit des weiblichen Körpers, ohne dabei als erotisches Symbol körperlicher Liebe empfunden worden zu sein – obgleich die Darstellung nackter Frauenkörper in der Kunst seit der Antike eher verpönt gewesen war. Mit seinem Meisterwerk wirkte Botticelli somit stilbildend auf die beginnende Hochrenaissance.
    Erhellendes

Das Gemälde hatte Botticelli übrigens mit »Venus, dem Meer entstiegen« betitelt, den heutigen Namen trägt das Meisterwerk erst seit dem 19. Jahrhundert.

Derartige zweischalige Muscheln wie auf Botticellis Gemälde werden auch als »Venusmuscheln« bezeichnet.

Neben »Die Geburt der Venus« malte Botticelli drei weitere großformatige allegorisch-mythologische Werke, darunter den ebenfalls in den Uffizien in Florenz zu sehenden »Frühling« (um 1478).

Peter der Große
    Während der Regenschaft Zar Peters I., genannt »der Große« (1672 bis 1725), stieg Russland zur europäischen Großmacht auf, die sich unter Peters Führung den wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften des Westens öffnete.
    Der 1672 in Moskau geborene Sohn des Zaren Alexej Michailowitsch wurde schon im Alter von zehn Jahren zusammen mit seinem geistig behinderten Halbbruder Iwan V. als Zar ausgerufen, stand aber zunächst noch unter der Regentschaft seiner Halbschwester Sophia.
    Nachdem Peter I. 1689 faktisch die Alleinherrschaft übernommen hatte, strebte er für Russland nichts Geringeres als eine europäische Großmachtstellung an. Dafür fehlte dem Land allerdings ein Zugang zur Ostsee und zum Schwarzen Meer; zudem erwies es sich gegenüber den westeuropäischen Mächten als unmodern und rückständig. Auf einer zweijährigen Lehrreise machte sich Peter I. inkognito in Europa mit moderner Kriegstechnik und dem Schiffsbau vertraut. Dann ließ er eine russische Flotte bauen, vergrößerte die Armee um das Fünffache, modernisierte den Handel, führte neue Steuern ein, stärkte das aufstrebende Bürgertum und beschnitt die Macht des Adels zugunsten der Zentralgewalt. Dem einer westlich orientierten Lebensweise entgegenstehenden religiösen Traditionalismus der russisch-orthodoxen Kirche begegnete Peter I. 1721 mit einer Ablösung des Patriarchats durch den sogenannten Heiligsten Regierenden Synod – ein Leitungsgremium, das er unter die Aufsicht eines Generalprokurors stellte.
    Durch seinen Sieg im Nordischen Krieg über Schweden besaß Russland ab 1709 den ersehnten Zugang zur Ostsee und stieg bis 1721 zur Vormacht im Baltikum auf; ein

Weitere Kostenlose Bücher