Was ich mir schon immer merken wollte
Ware einzugehen. Über die Frage des Austauschs solcher Waren sowie deren Zirkulation gegen Geld kam Marx auf die Verwandlung von Geld in Kapital, den Arbeits- und Verwertungsprozess und den durch Arbeit geschaffenen absoluten und relativen Mehrwert einer Ware zu sprechen. Zum Ende des ersten Bandes wandte sich Marx dem Akkumulationsprozess des Kapitals zu, der Verwandlung von Mehrwert in Kapital.
Der zweite, von Engels herausgegebene Band (1885) befasst sich mit dem Zirkulationsprozess des Kapitals – mit Metamorphose, Umschlag sowie Reproduktion und Zirkulation des gesellschaftlichen Gesamtkapitals. Im dritten Band (1893) steht der Gesamtprozess kapitalistischer Produktion im Zentrum der Analyse – insbesondere Profit und Zins.
»Das Kapital« übte mit seiner Analyse und Kritik der kapitalistischen Gesellschaft großen Einfluss auf die politische Entwicklung der entstehenden Arbeiterklasse aus und wurde zum Basiswerk der sozialistischen und kommunistischen Parteien des 20. Jahrhunderts. Die real existierenden sozialistischen Staaten Osteuropas und ihr Marxismus-Leninismus hatten sich von vielen Marx’schen Ideen einer besseren Gesellschaft allerdings weit entfernt.
Erhellendes
Ein Jahr nach der Revolution von 1848 emigrierte Marx nach London, wo er bis zu seinem Tod (1883) lebte und arbeitete.
Im Zuge der Weltfinanzkrise 2008 erlebte »Das Kapital« einen neuen Absatzboom.
Die Welt der Mikroorganismen
Um 1674 entdeckte der niederländische Naturforscher Antonie van Leeuwenhoek (1632–1723) mit eigens entwickelten Mikroskopen diverse Mikroorganismen wie Bakterien, Einzeller und Rädertierchen, deren Formen er genau beschrieb. Zudem gilt er als Pionier bei der Erforschung von Muskelfasern und der Augenlinse.
Als Lehrling eines Tuchhändlers in Amsterdam hatte van Leeuwenhoek 1648 die damaligen Vergrößerungsgläser kennengelernt, mit denen Tuchmacher die Stoffqualität prüften. 23 Jahre danach begann der Beamte und spätere Oberstadtdirektor von Delft mit der Verbesserung solcher Linsen, um sich seiner großen Leidenschaft zu widmen – der Erforschung der Mikroorganismen.
Dank der selbstgeschliffenen Linsen eröffnete sich van Leeuwenhoek eine zuvor unbekannte Welt: Unter der bis zu 270-fachen Vergrößerung pulsierte das Leben in Form höchst unterschiedlicher kleinster Lebewesen, deren Aussehen er seinen Kollegen der Royal Society in London in fast 200 Briefen schilderte. Besonders faszinierte den Niederländer die Untersuchung der Samenflüssigkeiten von Menschen und Tieren. Dabei sah er die beweglichen Spermien als Quelle des Lebens an und widersprach damit den zuvor üblichen Theorien, nach denen das Leben aus dem Ei entstünde.
Auch die Zusammensetzung der Fasern in Muskeln und Auge interessierten den Niederländer. Als erster Naturforscher beschrieb er die quergestreifte Muskulatur sowie die besondere längs- und quergestreifte Muskulatur des Herzens. Nach der Untersuchung des Auges räumte er mit der Annahme auf, die Linse bestünde aus einer kristallinen Flüssigkeit.
Erhellendes
Van Leeuwenhoek absolvierte seine Studien ohne jede vorherige wissenschaftliche Ausbildung.
Zahlreiche wissenschaftliche Entdeckungen van Leeuwenhoeks wurden 1696 in dem Buch »Arcana naturae« publiziert.
Zweites Vatikanisches Konzil
Das von Papst Johannes XXIII. für 1962 einberufene und 1965 von seinem Nachfolger Paul VI. abgeschlossene Konzil sorgte für eine weitreichende Erneuerung der katholischen Kirche und belebte den Gedanken der christlichen Ökumene.
1869 hatte Papst Pius IX. zu einem ökumenischen Konzil geladen, das als Erstes Vatikanisches Konzil in die Kirchengeschichte einging. Ein Jahr später passte es in einer Abschlusserklärung die Lehren über den katholischen Glauben der damaligen Zeit an, um mit Fehlentwicklungen aufzuräumen, und erhob zudem die Unfehlbarkeit des Papstes zum Dogma.
Die Bedeutung der katholischen Kirche in weltanschaulichen Fragen war bis in die 1950er Jahre immer weiter gesunken; der Ruf nach einem Kurswechsel in der als zu starr empfundenen, für viele Gläubige gar fortschrittsfeindlichen Kirche erklang vor allem aus Kreisen der Jugend und der liturgischen Bewegung immer lauter. Die Kritik griff Johannes XXIII. 1958 mit der Ankündigung und drei Jahre später mit der Einberufung eines Reformkonzils auf – trotz massiver Bedenken einflussreicher konservativer Strömungen.
Zwar nahmen die fast 3000 Kardinäle aus zunächst 133 Ländern von insgesamt 73 Vorlagen
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