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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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einfühlsam die kindliche Phantasie zu beflügeln. In einer Zeit, in der Kinder in Romanen eher angepasst und brav zu sein hatten, durfte Pippi, die allein mit einem Affen und einem Pferd in der Villa Kunterbunt lebt, unkonventionell sein und sich überdies gegen jegliche Autorität der Erwachsenen auflehnen.
    Neben »Kalle Blomquist« (1946), den »Kindern aus Bullerbü« (1947), »Nils Karlsson« (1949) und »Rasmus« (1956) schuf Lindgren mit »Michel aus Lönneberga« (1963) – der im schwedischen Original »Emil« heißt – einen weiteren Helden der Kinder- und Jugendliteratur. In »Die Brüder Löwenherz« (1973) griff sie auch Themen wie Krankheit und Tod auf. Die Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels (1978) legte 1981 mit »Ronja Räubertochter« ein humanistisches Plädoyer für Toleranz und Verständigung vor, in dem die Liebe zweier Kinder stärker ist als jahrelange Feindschaften. Mit 84 Jahren setzte sich Astrid Lindgren 1992 zur Ruhe; 2002 starb die Schwedin des Jahres 1997 in ihrer Wahlheimat Stockholm.
    Erhellendes

1994 erhielt Astrid Lindgren den Alternativen Nobelpreis für ihr humanitäres Lebenswerk.

Die überzeugte Sozialdemokratin trat Mitte der 1970er Jahre auch als Gegnerin der rigiden Steuerpolitik in Schweden hervor.

RAF-Terror erschüttert das Land
    Seinen Höhepunkt erreichte der Terrorkampf der Roten Armee Fraktion (RAF) gegen die staatliche Ordnung der Bundesrepublik Deutschland 1977 mit der Entführung und Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer.
    Seit Beginn der 1970er Jahre hatte die RAF um Ulrike Meinhof und Andreas Baader Anschläge auf Institutionen und Repräsentanten des Staates verübt, um die Herrschaftsverhältnisse gewaltsam zu verändern. Die Anführer der RAF wurden 1972 inhaftiert, doch der Terror ging weiter: Bis 1977 starben u. a. der Berliner Kammergerichtspräsident Günter von Drenkmann (1974), Generalbundesanwalt Siegfried Buback (1977) und Bankmanager Jürgen Ponto (1977).
    Am 5. September 1977 entführte ein RAF-Kommando den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer und forderte die Freilassung von elf inhaftierten Gesinnungsgenossen. Anders als zwei Jahre zuvor – die RAF hatte für den entführten Berliner CDU-Vorsitzenden Peter Lorenz fünf Gefangene freigepresst – wollte sich die Regierung um Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) diesmal nicht den Forderungen beugen.
    Nach 38 Tagen spitzte sich die Lage am 13. Oktober dramatisch zu, als palästinensische Terroristen die deutsche Lufthansa-Maschine »Landshut« mit 91 Passagieren kaperten, um die Schleyer-Entführer in ihren Forderungen zu unterstützen. Nach einer Flug-Odyssee landete die Maschine schließlich auf dem Flughafen von Mogadischu in Somalia. Am 18. Oktober befreite die Spezialeinheit GSG 9 des Bundesgrenzschutzes alle Passagiere. Wenige Stunden später begingen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in ihren Zellen im Gefängnis Stuttgart-Stammheim Selbstmord. Die Leiche Hanns Martin Schleyers wurde am 19. Oktober im Kofferraum eines Autos bei Mulhouse im Elsass gefunden.
    Erhellendes

Wer die drei tödlichen Schüsse auf Schleyer abgegeben hat, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden.

Der wegen seiner Tatbeteiligung 1985 vom Oberlandesgericht Stuttgart zu lebenslanger Haft verurteilte Christian Klar wurde 2008 begnadigt.

Die RAF-Terroristen hatten u. a. Unterschlupf in der DDR gefunden.

Blitze verlieren ihren Schrecken
    Bei seinen Versuchen mit elektrischen Kondensatoren erfand der US-amerikanische Staatsmann, Naturwissenschaftler und Schriftsteller Benjamin Franklin (1706–1790) im Jahr 1752 den Blitzableiter.
    Mitte des 18. Jahrhunderts führten zahlreiche Physiker Experimente mit der sogenannten Kleist’schen Flasche durch – also elektrischen Kondensatoren, die 1745 vom deutschen Juristen und Naturwissenschaftler Edwald Jürgen von Kleist (1700–1748) erfunden worden waren. Benjamin Franklin hatte sich insbesondere mit der Entladung solcher Kondensatoren beschäftigt und dabei festgestellt, dass beim Entladungsvorgang Funken und Knistergeräusche freigesetzt werden. Dieses Phänomen brachte den US-Amerikaner auf die Frage, ob Gewitterwolken und die Erde bei einem Gewitter nicht ebenfalls eine Art riesigen elektrischen Kondensator bilden.
    Um diese Hypothese zu überprüfen, konstruierte Franklin einen Papierdrachen, den er mit einer Metallspitze versah. An dieser Spitze befestigte er einen langen Seidenfaden. Während eines

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