Was Ihr Chef Nicht Wissen Muss
lachen.»
Selbstironie kommt immer gut an
Selbstironie war bislang eine Domäne des angelsächsischen Sprachraums. Aber die Deutschen holen auf. Ein Beispiel für diese Art schrägen Humors lieferte die Chefredakteurin einer Frauenzeitung, der manchmal Verbissenheit nachgesagt wird. Wohl zu Unrecht. «Wahre Emanzipation», schrieb Alice Schwarzer (die Emma -Chefin arbeitete früher übrigens als Sekretärin) einmal, «ist das gelegentliche Aufrücken total unfähiger Frauen in verantwortliche Posten.»
Charisma
Jeder Laie, jede Zuhörerin erkennt gekünsteltes Verhalten.
Bei Kommunikationsprozessen lohnt sich deshalb das ‹Falsch-
Spielen› nicht. Letztlich verraten meist kleine Signale,
wie ein Mensch tatsächlich ist.
Hildegard Knill, Schweizer Kommunikationsberaterin
«Nur echten Personen gelingt es, andere zu überzeugen. Schauspieler schaffen das nicht.» So lautet das Credo des amerikanischen Persönlichkeitstrainers Chris Mulzer. In seinen Workshops setzt er nicht auf kurzfristige Effekte, sondern entwickelt eine Langzeitstrategie. Das Ziel: die charismatische Persönlichkeit. Charisma (das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet «Gnadengabe») ist nicht einfach angeboren, sondern kann erlernt werden.
Charismatische Menschen entwickeln ihren eigenen Stil, treten selbstbewusst und gelassen auf, interessieren sich für ihre Umgebung, zeigen Einfühlungsvermögen in alle möglichen Situationen, beweisen soziale Kompetenz, erscheinen dabei nicht aufdringlich und ruhen in sich selbst. Dadurch wirken sie sympathisch, überzeugend und erfolgreich. Was sich langfristig in ihnen festgesetzt hat, erschließt sich den meisten Betrachtern schon beim ersten Eindruck.
Charismatisch bedeutet nicht perfekt
Das Ideal, dem sich die Teilnehmer in Mulzers Workshops nähern sollen, ist jedoch kein Dogma. Wer als zu perfekt erscheint, läuft schnell Gefahr, unglaubwürdig zu wirken – oder setzt sich dem Verdacht aus, doch Schauspielerei zu betreiben. Charismatische Menschen werden wegen ihrer Fähigkeiten bewundert. Dieser Wertschätzung tun einzelne kleine Schwächen («das macht diese Person ja so menschlich, so sympathisch!») keinen Abbruch. Schwächen werden Ihnen nur dann verziehen, wenn sie sich im Rahmen gültiger Regeln bewegen.
Sympathische Schwächen
Es ergibt wenig Sinn, einem Ideal oder einem Idol nachzueifern. Es ist Ihre eigene Persönlichkeit – mit allen Stärken und Schwächen – an der Sie sich orientieren sollten. Der Schlüssel zu einem verbesserten Auftreten liegt darin, sich diese Stärken und Schwächen bewusstzumachen: Erstere sollten Sie pflegen, Letztere zu beheben versuchen.
Wie arbeiten Sie an Ihrer charismatischen Ausstrahlung?
Was einer charismatischen Ausstrahlung zugrunde liegt, hat der britische Psychologe Richard Wiseman von der Universität Hertfordshire herausgefunden: Es ist die Fähigkeit, andere Menschen emotional anzustecken. Je besser die Teilnehmer seiner wissenschaftlichen Studie es verstanden, andere an ihren Gefühlen teilhaben zu lassen, desto charismatischer wirkten sie auf ihre Mitmenschen. Hier sind Wisemans Tipps, wie Sie selbst eine solche Ausstrahlung entwickeln können.
Um Ihre Wirkung auf andere zu intensivieren, sollten Sie versuchen, die emotionale Atmosphäre zu prägen.
Achten Sie dabei auf eine offene Körpersprache ohne gekreuzte Arme oder Beine. Während eines Gesprächs signalisieren Sie durch gelegentliches teilnahmsvolles Nicken Ihre Bereitschaft, zuzuhören.
Sprechen Sie möglichst bildhaft. Diese Bilder sollte Ihr Gegenüber beim Zuhören deutlich erkennen. Ändern Sie auch öfters Ihre Tonlage und die Sprechgeschwindigkeit.
Sprechen Sie nicht zu viel: Zuhören können ist oft wichtiger alsreden!
Wälzen Sie aber nicht nur Probleme im Gespräch mit anderen. Auch die Kunst der lockeren Konversation gehört dazu: Unangestrengter, intelligenter Small Talk beeindruckt Ihr Gegenüber.
Positiv auf andere wirkt auch folgende Einstellung: Lassen Sie die Menschen in Ihrer Umgebung wissen, dass diese Ihnen wichtig sind. Dabei hilft ein ehrliches Lächeln. Denken Sie einfach an etwas, das Sie an Ihrem Gegenüber mögen.
Chefentlastung
Eine gute Sekretärin ist beste Schutz gegen die
Managerkrankheit
Ernst Ferdinand Sauerbruch, deutscher Chirurg
Viele Chefs erledigen Arbeiten selbst, für die eigentlich ihre Sekretärin zuständig ist. Eine Umfrage unter 1500 europäischen Führungskräften ergab:
92 Prozent aller Vorgesetzten beantworten E-Mails
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