Was liest der Hund am Laternenpfahl
verbalen Entgleisungen auf Kosten des Hundes zu einem allgemeinsprachlichen Phänomen zu machen.
Warum sind auf Berliner Straßen nur so viele
hundehaufen
?
Berlin ist die deutsche Stadt der historischen Stätten, der Museen, des multikulturellen Miteinanders und der ausgezogenen Schuhe vor den Wohnungstüren. Letzteres steht mit einem wenig touristenanziehenden Thema, an dem man in unserer Hauptstadt im wahrsten Sinne des Wortes kaum herumkommt, in Zusammenhang: der hohen Anzahl organischer Tretminen auf den Straßen. Das Kotproblem in Berlin ist enorm, was vor allem an der hohen Hundedichte liegt. Zu etwa 103.000 steuerlich registrierten kommen noch mal geschätzte 150.000 unangemeldete Fellträger hinzu. Nach Angaben der Berliner Stadtreinigung produzieren diese gemeinsam etwa 400.000 (!!!) Hundehaufen am Tag, was ein durchschnittliches Gesamtgewicht von ca. 50 Tonnen ergibt. Aufs Jahr gerechnet kämpfen die Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung mit rund 146 Millionenhundlicher Haufen. Da dieser aussichtslose Kampf nur gemeinsam mit einsichtsvollen Hundehaltern zu gewinnen ist, setzt die Stadt neben der wenig erfolgreichen Verhängung von Bußgeldern mittlerweile auf öffentliche Kampagnen für saubere Straßen ohne Hundekot.
Darf ein Kind allein mit dem Dackel
gassi
gehen?
Viele Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder frühzeitig lernen, Verantwortung zu übernehmen, und die Anschaffung sowie Versorgung eines Hundes erscheint manchem das geeignete Experimentierfeld zu sein. Der ausgewachsene Hundefreund wird bei seinem Gang mit dem Hund häufig vielfältigen Prüfungen ausgesetzt: Unerzogene, stürmische Hunde nähern sich ungefragt, der eigene Vierbeiner ist durch unangenehme Geräusche überfordert, erschrickt und reißt an der Leine, Spießrutenlauf an Hunden vorbei, die andere zum Fressen gern haben, und so weiter, und so fort. Diese und ähnliche Situationen spiele man in Gedanken mehrfach durch und stelle sich sein Kind dabei allein und ohne Beaufsichtigung Erwachsener am Ende der Leine vor. Es gibt in Deutschland kein Gesetz, das Kindern verbietet, allein mit dem Familienhund Gassi zu gehen. Aber sehr wohl zunächst einmal eine verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung, die sowohl kleine als auch große Hundefreunde in die Pflicht nimmt, wenn etwas passiert. Dies bedeutet, dass eine Schadensersatzpflicht auch dann vorliegt, wenn dem Schädiger kein eigentlicher Schuldvorwurf gemacht werden kann. Viele Hundebesitzer glauben dagegen, mit einer Hundehaftpflichtversicherung aus dem Schneider zu sein. Doch die Versicherungen haben den in der deutschen Rechtsprechung existierenden Tatbestand der Fahrlässigkeit entdeckt, nach dem derjenige fahrlässig handelt, der die erforderliche Sorgfalt außer Acht lässt. Bei Schadensfällen, die mit Kindernund Hunden ohne Beisein von Erwachsenen entstehen, verweisen die Versicherer schon seit Jahren auf Fahrlässigkeit sowie Verletzung der Aufsichtspflicht; sie zahlen im Falle eines Falles unter Umständen keinen Cent, und der Gesetzgeber gibt ihnen hierin recht. Das heißt, die Verantwortung, die man dem Kind so gerne durch bloße Übertragung beibringen möchte, kann als gewaltiger Schuss nach hinten losgehen, da die Versicherer sich weigern, die oft teuren Konsequenzen dafür zu übernehmen, was in der Verantwortung Erwachsener liegt.
Was passiert mit
scheidungshunden
?
Die Zahl der Ehescheidungen steigt konstant, und nicht erst Michael Douglas und Kathleen Turner haben uns die gesammelten Grausamkeiten vorgeführt, zu denen einstmals Liebende imstande sind. Das Haustier des ehemaligen Partners zu Haschee zu verarbeiten, aber gehört im Rosenkrieg des Alltags Gott sei Dank nicht zu den gängigen Waffen. Im Gegenteil: Viele Trennungspaare streiten darüber, wer den während der Ehe gemeinsam angeschafften Hund behalten darf. Da der Hund zumindest vom Kaufrecht her als Sache gilt, wird er im Falle einer Scheidung – unglaublich, aber wahr – nicht anders behandelt als der gemeinsam gekaufte Schuhschrank von Ikea. Für beide kommt, sofern nicht etwas anderes vertraglich ausdrücklich vereinbart wurde, die sogenannte Hausratsverordnung zum Tragen, genauer gesagt § 8 Abs. 1 HausRVO: „Hausrat, der beiden Ehegatten gemeinsam gehört, verteilt der Richter gerecht und zweckmäßig.“ Die weisen Herren Richter werden in einem solchen Fall salomonisch vorgehen und feststellen müssen, welcher der beiden ehemaligen Partner die engere Beziehung zu dem Tier hat. Für
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