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Was mich fertig macht, ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen (German Edition)

Was mich fertig macht, ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen (German Edition)

Titel: Was mich fertig macht, ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Birbæk
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damit sogar meinen solltest, dass es echt schade und für mich vielleicht auch verdammt verletzend ist, dass du mich immer wieder benutzt, um den Kick zu bekommen, den dir deine neuen Freunde anscheinend nicht geben können, na, dann sind wir ja mal glatt einer Meinung! «
    Stille.
    »Du verstehst mich nicht«, sagt sie dann.
    » Ich verstehe dich nicht? Hey, genau! Du hast Recht ! Wer soll das auch verstehen? Du weißt nicht, was du willst, und bist zu rücksichtslos, um die Finger von einem Typen zu lassen, der in dich verknallt ist, und das alles nur, weil du was erleben willst? Du trampelst auf meinen Gefühlen herum, und das soll ich auch noch verstehen ? Ich bin kein verfickter Sozialarbeiter und auch kein beschissen kluger Therapeut, ich bin nur der alte Besen, aber auch der hat Anspruch auf Verständnis, und kannst du mir vielleicht sagen, wann du mal Verständnis für mich hast?«
    Klick! Die Leitung ist tot. Und wieder mal geflüchtet. Im Krieg würde man sie jetzt erschießen. In dem Fall wäre sie schon zweimal tot. Ich hacke ihre Nummer in die Tasten.
    »Wenn du jetzt den Hörer auflegst, dann komme ich auf der Stelle zu dir rüber und trete dir deine scheiss-tür ein !«
    Die Leitung bleibt offen.
    »Ich hab so die Schnauze voll! Du behandelst mich wie ein Stück Scheiße, und es scheint dir auch noch völlig egal zu sein! Alles muss nach deinen Regeln laufen, und sobald dich irgendwas nervt, rennst du jammernd davon! Du verhältst dich wie ein beschissenes Kleinkind!«
    »War’s das?«, fragt sie mit einer Stimme, die mir das Blut gefrieren lässt.
    »Fürs Erste.«
    »Okay, dann hörst du jetzt mir mal zu: Niemand zwingt dich, hinter mir herzurennen, oder? Und wenn ich so unglaublich scheiße bin, warum lässt du es dann nicht einfach sein? Und wenn ich ein Kleinkind bin, dann bist du ja wohl ein Kinderficker.«
    »Was ...? Du dumme Fotze!«
    »Ich bin also eine dumme Fotze? Hast du dich schon mal gefragt, wieso du hinter einer dummen Fotze her rennst? Ich denke, du brauchst eine dumme Fotze, um dich halbwegs intelligent zu fühlen.«
    Ich schmeiße das Telefon auf die Straße runter und schreie den Himmel an. Dieses asoziale Miststück!
    Unten auf der Straße finden sich ein paar Leute ein, die das Telefon bestaunen und dann zu mir hochzeigen. Ich spucke in ihre Richtung und krieche dann wieder rein in das Verbrechen.
    Kaum habe ich beide Füße auf dem Boden, rennt Brunner mich um und schüttet mir dabei ein halb volles Glas über die Brust. Dem Aussehen nach ist er seit zwei Stunden tot.
    »f-f-fütter s-sie n-nie nach m-m-mitternacht!«
    »Bück dich nicht nach der Seife.«
    Wir klatschen uns ab, und er lässt sich wieder in die Menschenmassen fallen. Ich schaue mich um. Wo sind die Arschlöcher dieser Welt, wenn man sie braucht? Will keiner was in die Fresse?
    Ich bin gerade auf dem Weg zur Tanzfläche, als Britta auftaucht und mir ein Glas in die Hand drückt.
    »Wahnsinn! Hast du den Irren in der Küche ...« Sie bricht ab und starrt mich an. »Was ist los?«
    Ich leere das Glas und werfe es an die Wand.
    »Lust zu ficken?«
    Sie schaut mich belustigt an.
    »Jetzt?«
    »Nächstes Jahr, verdammt nochmal!«
    »Kriegst du ihn denn wieder hoch?«, gickelt sie.
    Ich lasse sie stehen, will zur Tanzfläche, um mich anrempeln zu lassen, aber Max winkt mich zu sich. Ich gehe zu ihm rüber. Er nickt Richtung Küche.
    »Küche«, bestätige ich.
    Er nimmt meinen Arm und marschiert los. Wohin? In die Küche. Warum? In die Küche. Wo Schimanski uns erwartet.
    »Wo bleibt ihr denn?«, ruft er ungeduldig.
    »Was ist los?«
    Er schaut mich an, als hätte ich sie nicht mehr alle.
    »Na, Geburtstagsständchen ...!«
    »Für wen?«
    »Na für sie ...«, schmachtet er und zeigt auf eine Frau, die in einer Ecke steht und ihn anhimmelt.
    »Und wer ist das?«, frage ich und fange mir wieder so einen Blick ein.
    »Na, Sabine!«
    Sein Gesicht meldet Out of order , so wende ich mich an Max, der sich gerade hinter seinem abgespeckten Schlagzeugset zurechtsetzt.
    »Wo ist Brunner?«
    Er schüttelt den Kopf.
    »Und wer spielt Bass?«
    Er zeigt auf mich.
    »Ich kann nicht Bass spielen«, erinnere ich ihn.
    Er zuckt mit den Schultern, also hänge ich mir das Gerät um und muss als Erstes den Gurt um drei Löcher kürzen, weil Brunner ihn immer in Kniehöhe hängen hat. Max legt einen ungeduldigen Wirbel auf die Felle.
    »Was spielen wir?«
    »Na, schau ihn dir doch mal an«, sagt Max und deutet auf Schimanski, der einen

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