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Was mit Rose geschah

Was mit Rose geschah

Titel: Was mit Rose geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stef Penney
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er hätte mich nur davon abgehalten.
    »Dann hat Ivo mich zum Essen eingeladen. Und hier bin ich nun.«
    »Hast du ihm von den menschlichen Überresten erzählt?«
    Eigentlich war ich deshalb hingefahren. Aber ich kann mich nicht erinnern, ob ich es erwähnt habe.
    »Hm … ich weiß es nicht.«
    »Weshalb sollte er dich denn vergiftet haben?«
    »Ich muss es ihm wohl doch gesagt haben. Um zu sehen, wie er darauf reagiert.«
    Hen seufzt. »Lassen wir dein Urteilsvermögen mal beiseite … Du gehst also davon aus, dass er die giftigen Pflanzen zur Hand hatte. Oder ist er in den Wald gegangen und hat sie gesammelt, während du bei ihm warst?«
    »Nun, möglich wäre es. Ich bin Bier kaufen gefahren …«
    Ich halte inne, weil ich mir jetzt sicher bin, dass ich Ivo nichts erzählt habe, bevor ich zum Pub gefahren bin. Außer mein angeschlagenes Gedächtnis spielt mir einen Streich.
    »Die Polizei behauptet, du hättest die Pflanzen im Auto gehabt«, sagt Hen.
    Ich starre ihn sprachlos an.
    »Man hat in deinem Wagen Spuren von Bilsenkraut gefunden.«
    »Wie kann das sein? Vielleicht hat Ivo es dort platziert …«, mutmaße ich.
    Hen sieht mich streng an. »Ich weiß nicht, Ray. Vielleicht hast du es selbst dorthin gelegt.«
    »Ich? Warum um Himmels willen sollte ich das tun?«
    Ich begreife noch immer nicht, worauf er hinauswill. Er zuckt mit den Schultern.
    »Du hast es nicht leicht gehabt, mit Jen und der Scheidung …« Er sieht mir nicht in die Augen.
    Ich setze mich aufrecht hin. »Meinst du, ich wollte mich umbringen? Gott im Himmel, Hen!«
    Er schaut mich traurig und unwillig an. »Du warst in letzter Zeit komisch. Jen hat mir erzählt, dass sie dich am Samstag getroffen und gebeten hat, die Scheidungspapiere zu unterzeichnen. Sie sagte, es hätte dich … umgehauen.«
    »Ach ja? Eigentlich ging es mir schon lange nicht mehr so gut. Der Fall kommt in die Gänge … und was sie betrifft, ja, es fiel mir schwer, aber jetzt ist es in Ordnung … Ich habe jemanden kennengelernt.«
    Hen nickt und dreht an seinem Uhrenarmband. Er lächelt wieder mit dieser schrecklichen gequälten Freundlichkeit. »Ist es Lulu Janko?«
    Ich will nicht ja sagen und auch nicht nein. Also zucke ich mit den Schultern.
    »Mit ihr habe ich auch gesprochen.« Er sagt es ganz ausdruckslos.
    »Und?«
    »Sie hat im Büro angerufen. Sie erzählte mir von eurem Essen an dem Abend bevor … all das passiert ist. Sie vermittelte mir das Gefühl, dass du ein bisschen durcheinander warst.« Er klingt verlegen.
    Ach ja?, denke ich. Scheiße!
    »Herrgott noch mal, Hen, ich habe mir das nicht selbst angetan. Wenn wir unser Gespräch fortsetzen wollen, musst du mir das glauben.«
    Er sieht mich an und nickt langsam.
    »Wenn ich es also nicht getan habe, und ich habe es nicht getan, dann muss ich das Zeug bei Ivo zu mir genommen haben – entweder hat er es mir vorsätzlich oder versehentlich verabreicht.«
    »Aber du weißt nicht, ob du ihm von den Überresten auf dem Black Patch erzählt hast. Er weiß vielleicht bis jetzt nichts davon.«
    »Dann musst du es herausfinden.«
    Er nickt.
    »Noch etwas«, fahre ich fort. »Ich bin am Sonntag noch mal zum Black Patch gefahren, und das Gelände stand unter Wasser. Die Arbeiten wurden vorübergehend eingestellt. Aber das ist schon Tage her.«
    »In Ordnung, ich fahre hin.«
    Erleichterung durchströmt mich. »Ich glaube, wir kommen endlich voran.«
    Hen wirft mir einen Blick zu. Er wirkt nervös.
    »Was ist?«
    Er rutscht auf dem Stuhl herum, der unter ihm knarrt. »Vor ein paar Tagen habe ich einen Anruf erhalten. Wegen deiner Anzeige.«
    »Welche Anzeige?«
    »Wegen Rose.«
    »Und?«
    »Ein Mann, der seinen Namen nicht nennen wollte, behauptet, dass er uns Informationen über ihren derzeitigen Aufenthaltsort geben kann.«
    Ich starre ihn an. Einen wilden Moment lang frage ich mich, ob er sich das ausgedacht hat, aber er sieht absolut ernst aus.
    »Ein Spinner.«
    »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Auf eine Belohnung ist er jedenfalls nicht aus.«
    »Sagt er. Was will er denn?«
    »Ein persönliches Gespräch.«
    »Morgen komme ich raus. Wir können …«
    »Nein, das wirst du nicht«, unterbricht er mich. »Außerdem wollte er zuerst noch ein bisschen darüber nachdenken – er wollte wissen, wer nach ihr sucht und wieso.«
    »Er ist also doch auf Geld aus.«
    »Jedenfalls muss ich auf seinen Rückruf warten.«
    »Klingt nicht gerade vielversprechend.«
    Hen zuckt leicht mit den Schultern.
    Als er

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