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Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Titel: Was nach dem koeniglichen Ball geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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Bedeutung seiner Worte und war wie vom Donner gerührt.
    „Wollen Sie damit sagen, dass wir zwei Kinder bekommen?“, fragte Sam. „Zwillinge?“
    Der Arzt wies auf den Monitor. „Hier ist Baby A und dort Baby B.“
    „Aber es hat doch nur einen Herzschlag gegeben“, wandte Anne ein.
    „Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Herzen im selben Rhythmus schlagen, das macht es schwer, sie voneinander zu unterscheiden. Sicher hat Ihnen Ihr Arzt erklärt, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass ein Zwilling ebenfalls Zwillinge bekommen kann.“
    „Natürlich, aber …“
    „Das erklärt auch deinen Bauchumfang“, meinte Sam und klang überraschend ruhig. Anne war wie gelähmt, aber Sam schien der glücklichste Mensch der Welt zu sein.
    „Wollen Sie das Geschlecht der Kinder wissen?“, fragte der Arzt, woraufhin Anne und Sam gleichzeitig Ja sagten und über ihre einhellige Meinung lachten.
    Die Untersuchung ergab, dass es sich um einen Jungen und ein Mädchen handelte. Aufgeregt drückte Anne Sams Hand.
    Als der Arzt die Daten auswertete und ihnen mitteilte, dass die Kinder völlig gesund waren, strahlte Sam förmlich vor Stolz, und Anne wusste, dass dies einer der glücklichsten Tage ihres Lebens war. Sie fand, dass sie sich das verdient hatten nach all dem, was in der letzten Zeit geschehen war.
    Nach der Behandlung ging Anne zur Toilette und traf Sam anschließend im Warteraum. Er hatte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck, und sie fürchtete, dass er sich vielleicht gar nicht mehr so sehr über die Neuigkeiten freute, wie noch vor einigen Momenten. Möglicherweise empfand er die Verantwortung als zu groß.
    „Was ist denn, Sam?“
    „Der Arzt und ich hatten in deiner Abwesenheit ein interessantes Gespräch.“
    „Was denn? Stimmt etwas mit den Babys nicht?“
    „Ich habe ein paar Bedenken geäußert, weil du während der Empfängnis verhütet hast. Ich hatte Angst, dass es deswegen zu Komplikationen kommen könnte.“
    Anne stockte der Atem. „Und was hat er gesagt?“
    „Er hat deine Akte überprüft.“
    Augenblicklich verließ Anne der Mut. „Sam …“
    „Ich will die Wahrheit, Anne. Als du damals gesagt hast, du hättest vorgesorgt, ist das wahr gewesen, oder hast du mich angelogen?“
    Es schien, als würde der ganze Raum sich neigen, und Anne stützte sich an der Wand ab. „Lass es mich erklären …“
    „Hast. Du. Gelogen.“ Sam war wütend, und zwar nicht nur ein bisschen. Er kochte förmlich vor Ärger. Dieser Mann, der noch nie zuvor auch nur die Stimme erhoben hatte, sah nun so aus, als wollte er Anne am liebsten an die Kehle gehen.
    Mühsam zwang sie sich zu einer Antwort. Die Furcht schnürte ihr beinahe die Kehle zu. „Ja, aber …“
    In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und Gunter schaute in den Raum, um ihnen mitzuteilen, dass der Wagen bereit stehe.
    „Sam“, begann Anne, aber er brachte sie mit einem strengen Blick zum Schweigen.
    „Wenn wir zu Hause sind“, sagte er.
    Die Fahrt zurück ins Schloss war grauenhaft. Obwohl Sam schweigend neben ihr saß, konnte Anne seinen Ärger spüren. Die Luft schien so dick im Auto zu sein, dass Anne das Atmen schwerfiel. Vielleicht war aber auch ihr schlechtes Gewissen schuld daran. Es musste einen Weg geben, diese Sache aus der Welt zu schaffen und sie Sam verständlich zu machen.
    Nach ihrer Ankunft gingen sie gleich auf ihr Zimmer, und Sam schloss die Tür, bevor er sich zu Anne umwandte. „Ich hätte es wissen müssen“, sagte er verbittert.
    „Sam …“ Sie wollte seinen Arm berühren, doch er entzog sich ihr.
    „Man hat mir immer wieder eingebläut, dass man Adeligen nicht trauen darf – sie handeln stets in ihrem eigenen Interesse. Ich hätte es damals wissen müssen.“
    Anne verletzte es, dass er so von ihr dachte. Trotzdem konnte sie nicht leugnen, mit ihm geschlafen zu haben, ohne verhütet zu haben. „Es ist nicht so, wie du denkst. Ich habe nicht versucht, dich hereinzulegen.“
    „Du wolltest einfach Sex.“
    So, wie er es sagte, klang es anrüchig. Er war doch aber auch dabei gewesen und wusste, wie tief die Verbindung zwischen ihnen beiden gewesen war. Er hatte sie doch auch begehrt. „Ich habe dich gewollt, Sam, und ich habe ehrlich nicht geglaubt, schwanger zu werden. Das Timing war einfach ganz schlecht.“
    „Du hast also nur an dich gedacht und keinen Gedanken daran verschwendet, was für Auswirkungen das auf mich haben könnte.“
    Seine Worte schmerzten Anne zutiefst.
    „Tut mir leid“, flüsterte

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