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Was sich kusst das liebt sich

Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manning Sarra
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vielversprechenden Knutschsession, als sie ihre Hände auf die Wanderschaft schickten und sich aneinander zu reiben begannen, doch dann wurden sie von einem Kratzen an der Schlafzimmertür und einem drängenden, kläglichen Winseln gestört.
    Neve zog sich ein Jäckchen übers Nachthemd und brachte Max und Keith zur Tür. Es war frisch, dem schönen Wetter zum Trotz, und sie versuchte, nicht zu auffällig zu zittern, währen d sie besprachen, wann sie nach Manchester aufbrechen würden.
    » Ich hole dich am Donnerstagvormittag Punkt elf ab, nachdem ich Keith zu Derek gebracht habe«, sagte Max. » Das sollte früh genug sein– Mandys Eltern Bill und Jean laden um acht in der Hotelbar zu einem Cocktail. Was meinst du?«
    Neve nickte, dabei hatte sie keine Ahnung, wie sie nun auch noch dafür ein Kleid aus dem Ärmel schütteln sollte. » Tja, vorher werden wir uns wohl nicht mehr sehen, oder?«
    Max lächelte säuerlich. » Wenn doch nur schon Donnerstag wäre! Bis dahin muss ich sechstausend Wörter geschrieben haben.« Er ließ die Schultern hängen. » Ich sollte mir auf dem Heimweg eine LKW -Ladung Kaffee besorgen.«
    » Ich trinke literweise Pfefferminztee, wenn ich an Lucys Vita arbeite«, sagte Neve. » Das kann man zwar nicht mit dem vergleichen, was du so produzierst– schließlich werden deine Ergüsse im Gegensatz zu meinen auch gelesen– aber ich kann mir trotzdem vorstellen, was du durchmachst.«
    » Da du nun auch der schreibenden Zunft angehörst, darfst du meine WAG -Romane lesen, wenn ich mir dafür die se Biografie ansehen darf, an der du arbeitest«, sagte Max beiläufig.
    Neve biss sich auf die Unterlippe. » Ich weiß nicht recht. Ich bin nicht sicher, ob sie schon bereit für die Lektüre durch Außenstehende ist. Aber vielleicht sollte ich mir noch schnell deine Romane reinziehen, damit ich weiß, was mich auf dieser Hochzeit erwartet.«
    » Mach dir keine Sorgen, Neve. Die werden alle total geschockt sein, wenn ich in Begleitung einer so netten jungen Dame aufkreuze, die Bitte und Danke sagt. Bestimmt kriegen sie sich vor Begeisterung gar nicht mehr ein.«
    » Ich glaube, ich werde auf dem Weg zur Arbeit trotzdem kurz bei Waterstones vorbeifahren und mir deine Bücher kaufen. Und sei es nur, um mir ein paar Tipps zu holen.«
    » Ich verbiete es dir«, sagte Max nachdrücklich. » Wenn du mir deines nicht zeigst, zeig ich dir meines auch nicht.«
    Neve grinste. » Gestern Nacht war das aber noch anders.« Das Grinsen verging ihr allerdings, wenn sie daran dachte, wie er sie im Dunkeln dazu gebracht hatte, zu betteln und zu flehen und zu stöhnen.
    » Thema wechseln gilt nicht«, schalt Max, hob jedoch die Hand, um mit dem Daumen eine ihrer Brustwarzen zu streicheln– am helllichten Tag, auf ihrer Türschwelle!–, worauf Neve entsetzt zurückwich. » Versprich mir, dass du es nicht tust.«
    » Aber am Anfang warst du richtig sauer, weil ich sie nicht gelesen hatte.«
    » Das war, bevor wir uns richtig kannten, und ich möchte das bisschen Respekt, das du für mich empfindest, nicht mit meinem hirnlosen Ghostwriter-Geschwafel aufs Spiel setzen.«
    Das war eine derart untypische und alberne Aussage, dass Neve sein Gesicht in beide Hände nahm, um ihm einen letzten Kuss zu geben. In diesem Moment ertönte hinter Max ein » Wuff«, gefolgt von einem Hüsteln, und als sie die Augen öffnete, erblickte sie– Gustav. Er stellte dasselbe Pokerface wie sonst zur Schau, hatte aber das Kinn bis zum Anschlag nach vorn geschoben, woran Neve erkannte, dass er sauer war.
    » Bist du so weit? Du wolltest doch vor der Arbeit mit mir ein paar Runden im Park laufen«, fragte er, obwohl in Anbetracht ihres leicht bekleideten Zustands ziemlich offensichtlich war, dass sie noch nicht startklar war. Mist. Sie hatte ja oft davon geträumt, sich in leicht bekleidetem Zustand zeigen zu können, aber nicht so.
    Max zog eine Grimasse, ehe er sich umdrehte, um Gustav die rechte Hand hinzustrecken und mit der linken seinen Hund zu beruhigen, der an seiner Leine zerrte und knurrte. Österreichische Fitnesstrainer, die von Kopf bis Fuß in schwarzes Lycra gehüllt waren, gehörten wohl auch zu den Dingen, die er nicht ausstehen konnte.
    » Ich bin Max, Neves Freund«, sagte er lässig. » Du musst Gustav sein.«
    » Ja, ich schätze, der bin ich«, sagte Gustav teilnahmslos, aber immerhin ergriff er die dargebotene Hand.
    Neve schloss aus Max’ schmerzverzerrtem Gesicht, dass Gustav seine schlanken Journalistenfinger mit

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