Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manning Sarra

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angehalten, die Schiebetür öffnete sich, und Mandys Freundinnen stiegen aus. Jede von ihnen trug einen rosaroten Samtjogginganzug, auf dem hinten in Glitzersteinchen die Aufschrift Team McIntyre prangte. Neve hoffte inständig, dass man sie nicht zwingen würde, sich in den Jogginganzug dieser verdammten Shelly zu quetschen.
    Chelsy, Kelly, Lauren, Emma und Tasha bedachten sie mit einem kühlen Nicken und stellten sich dann in einer Reihe auf, wie ein kleines Empfangskomitee für die Braut, die nun als Letzte aus dem Wagen sprang und sich als Einzige erfreut über Neves Anwesenheit zeigte.
    » Neve! Wie schön, dass du da bist!« Sie hatte sich die Haare zu zwei Rattenschwänzchen zusammengebunden, die irritierend auf- und abhüpften, wenn sie sprach. » War das Max gerade eben? Er hätte uns fast von der Straße gedrängt, und das einen Tag vor meiner Hochzeit!«
    » Er war schon reichlich spät dran für seinen Termin in der Stadt«, log Neve. Ihre Stimme war schrill vor Angst.
    » Du hättest mit uns fahren sollen.« Mandy hakte sich bei Neve unter und ging mit ihr die Stufen zum Eingang hinauf. » Chelsy und Tasha mussten wir ja auch im Hotel abholen. Haben sie das gestern nicht erwähnt?«
    Hatten sie nicht, leider, denn es hätte Neve den Streit mit Max erspart. Andererseits wäre sie dann schon auf der Fahrt hierher den Feindseligkeiten der rosaroten Meute ausgesetzt gewesen. Schwer zu sagen, was da das kleinere Übel war.
    Sie begaben sich in eine Umkleide, und dort holten die Mädels ihre Designernecessaires aus ihren Designersporttaschen, um Mascara, Puder oder Lipgloss nachzulegen. Neve begann, sich mit ein paar Dehnungsübungen aufzuwärmen, und fragte sich, wie ernsthaft sie wohl trainierten, wenn sie dabei auf ihr Make-up und ihr Frisuren achteten. Sie selbst war nach jedem Training vom Scheitel bis zur Sohle schweißgebadet.
    » Wie lange trainiert ihr denn so?«, erkundigte sie sich bei Mandy, als sie durch zwei Glastüren auf den Rasen hinter dem Haus traten, der aussah, als wäre er eher an gemütliche Krocket-Partien gewöhnt als an vorhochzeitliche Trainingslager.
    » Mittlerweile drei Stunden«, sagte Mandy fröhlich. » Aber wir machen viele Pausen, und die letzte Stunde ist für Pilates reserviert. Ganz sanftes Pilates.« Sie sah an Neve herunter, aber das konnte Neve ausnahmsweise nicht aus der Ruhe bringen. Zuweilen wünschte sie, sie könnte immer in ihren Sportklamotten herumlaufen; sie waren bequem und gaben ihr dank des hohen Lycragehalts das Gefühl, rundum gut eingepackt zu sein. In ihrem Sport- BH benahm sich selbst ihr Busen einigermaßen artig, zumal sie darüber noch ein bauchnabelfreies, enges Top und ein dünnes, langärmeliges T-Shirt trug. Ihr Ensemble schien auch bei Mandy auf Zustimmung zu stoßen, denn diese nickte und sagte: » Handtuch und Wasser hättest du nicht mitbringen müssen, dafür sorgt Jacqui.«
    Neve wollte gerade fragen, wer Jacqui war (wie viele persönliche Assistentinnen hatte Mandy eigentlich?), da schwangen die Glastüren auf und eine kleine, athletisch gebaute Frau mit kurz geschorenem, platinblondem Haar und kämpferischer Miene kam heraus, gefolgt von mehreren Angestellten des Klubs , die ki stenweise Sportgeräte und eine große Kühltasche trugen.
    » Okay, Mädels, aufstellen und dehnen«, schrie sie.
    Die WAG s stellten sich hastig in einer Reihe auf. Neve fand sich neben Kelly wieder, die bereits eifrig mit den Fingern ihre Zehenspitzen berührte.
    Neve gab sich Mühe, den anderen alles nachzumachen, möglichst zur selben Zeit, was gar nicht so einfach war– bis sie begriffen hatte, was der Befehl » Step Touch« bedeutete, waren die WAG s bereits bei » Step Touch Double Arms«.
    Jacqui kam angejoggt, positionierte sich direkt vor Neve und beobachtete, wie diese von rechts nach links und wieder zurück hampelte und dabei mit den Armen wedelte. » Du trägst keinen rosa Jogginganzug«, sagte die Trainerin vorwurfsvoll. » Wer bist du?«
    » Das ist Neve, und sie trägt drunter rosa«, ließ Mandy von links verlauten. » Sie springt für Shelly ein, und keine Sorge, Neve trainiert echt viel, das sagt sogar ihr Freund.«
    Neve versuchte zu lächeln, konnte Jacqui damit jedoch nicht gnädiger stimmen. » Versuch, ordentlich mitzumachen«, bellte sie. » Das ist das letzte Training vor der Hochzeit, da kann ich keine Trödler brauchen.«
    » Ähm, ich… Ich halte euch doch bloß auf. Ich laufe lieber ein paar Runden, während ihr hier… euer Ding