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Was sich kusst das liebt sich

Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manning Sarra
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Flirten nicht übel nahmen. Es war ein zweideutiges, fast schon anzügliches Grinsen, das Neve das Gefühl gab, sexy und begehrenswert zu sein. Das Gefühl, dass sie es verdient hatte, so angegrinst zu werden. Es war unmöglich, sich dem Charme dieses Grinsens zu entziehen. » Dann komm schon«, meinte sie. » Ich will die letzte U-Bahn nicht verpassen.«
    Sie schlängelten sich durch die Massen, die sich auf der Old Compton Street tummelten, was bedeutete, dass sie nicht miteinander reden mussten, und schon bald hatten sie die angenehme Wärme der U-Bahn-Station erreicht. Etwas unsicher marschierte sie zum lauter werdenden Hey Jude -Gedudel eines Straßenmusikers in die Tiefe. Neve ging immer die Rolltreppe hinunter (und auch hinauf) und kam gar nicht auf die Idee, sich zu vergewissern, ob Max ihr folgte. Als sie unten leicht schwankend die Rolltreppe verließ, war Max direkt hinter ihr, so nah, dass sie sich beinahe berührten, und als sie kurz überlegte, ob sie die Piccadilly-Linie in Richtung Norden oder Süden nehmen mussten, dirigierte er sie in die richtige Richtung.
    Sie betraten den überfüllten Bahnsteig. » Mann, ist es hier voll«, stöhnte Neve.
    Max ergriff ihren Ellbogen. » Lass uns hinten einsteigen, da bekommen wir eher einen Sitzplatz.«
    Bis sie das Bahnsteigende erreicht hatten, fuhr quietschend die U-Bahn ein. Max hatte recht: Hier gab es genügend Plätze. Neve ließ sich auf eine Bank plumpsen und nahm ihre Wollmütze ab. » Man sollte nie in den ersten oder den letzten Wagon steigen«, belehrte sie ihn. » Dort bekommt man bei einem Zusammenstoß mit einem anderen Zug die volle Wucht des Aufpralls ab.«
    » Das Risiko nehme ich gern auf mich, wenn ich dafür sitzen kann.« Max lümmelte sich neben sie, streckte die langen Beine von sich und musterte Neve aus den Augenwinkeln. Seine Wimpern waren geradezu unverschämt lang. » Tja, da wären wir also.«
    » Wolltest du nicht mehr mit den anderen ins Soho House?«
    » Ich wollte zur Abwechslung mal früh ins Bett«, antwortete Max mit einem Grinsen, das diesmal definitiv anzüglich war.
    » Sonst bin ich immer der Letzte, aber ich treffe mich morgen zum Frühstück mit meinem Agenten im Wolesely. Der Mann ist ein Sadist. Immer zwingt er mich zu irgendwelchen unchristlichen Zeiten aus dem Bett.«
    » Ich weiß, was du meinst«, sagte Neve mitfühlend. Nicht, dass sie so oft von irgendwelchen Agenten in irgendwelchen todschicken Londoner Restaurants zum Frühstück verabredet war. Aber ihr Wecker riss sie fünf Tage die Woche erbarmungslos um sechs aus dem Schlaf. Sie warf einen entsetzten Blick auf die Uhr. » Ich muss in fünfeinhalb Stunden aufstehen.«
    » Dann hat es ja nicht viel Sinn, schlafen zu gehen, oder?« Max setzte sich etwas anders hin, sodass sie sich am Arm und am Bein berührten. » Ich bin sicher, uns fällt da etwas ein, um die Zeit zu überbrücken.«
    Er sagte es mit seinem frechen Grinsen, sodass Neve beschloss, sich nicht angegriffen zu fühlen. Stattdessen lächelte sie. Sie war sicher, dass es sinnvoller war, allein ins Bett zu gehen und wenigstens fünf Stunden zu schlafen. » Warum hast du eigentlich einen Agenten?«, erkundigte sie sich, hauptsächlich um das Thema zu wechseln. » Ist das bei allen freien Autoren so?«
    » Nur bei denen, die Beststeller schreiben«, entgegnete Max etwas irritiert, als könnte er nicht fassen, dass die Angelegenheit einer Erklärung bedurfte. » Also, genau genommen bin ich bloß der Ghostwriter, aber unter uns gesagt, Mandy wird Iris Murdoch keine schlaflosen Nächte bereiten.«
    » Iris Murdoch ist doch schon seit Jahren tot«, murmelte Neve. Max musterte sie nach wie vor erwartungsvoll, als hätte er auf die Erwähnung seiner Bestseller eine andere Reaktion erwartet. » Entschuldige. Wer ist denn diese Mandy?«
    Er setzte sich aufrecht hin. » Na, Mandy«, wiederholte er.
    Neve zuckte die Achseln. » Ich kann mit dem Namen nichts anfangen. Ist sie einer von diesen Stars, die keinen Nachnamen brauchen?«
    Er schnaubte spöttisch. » Ja, so ungefähr. Mandy McIntyre ist zufällig die berühmteste WAG Großbritanniens.«
    » WAG ? Wofür steht das noch gleich? Vergesse ich immer. Ich weiß nur, dass die Abkürzung keinen rechten Sinn ergibt.«
    » Du weißt echt nicht, was WAG s sind?«, fragte Max ungläubig. » WAG s steht für wives and girlfriends – die Frauen und Freundinnen von Fußballspielern.«
    » Ach, richtig. Dabei müsste es doch eigentlich FWAG s heißen, weil es sich

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