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Was sich kusst das liebt sich

Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manning Sarra
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er das nur? Diese Fähigkeit würde sich bei Celias nächster Lebenskrise oder Philips zahlreichen Beziehungsproblemen bestimmt als sehr hilfreich erweisen.
    Neve drückte Max dankbar einen Kuss auf den Scheitel, und wischte sich, als er den Blick abwandte, unauffällig das Haargel von den Lippen. Dann wandte sie sich dem Rinderragout zu, das sie in der Aufregung etwas vernachlässigt hatte.
    Während des Essens war ihre Laune trotzdem etwas mau, und Max war so ungewöhnlich höflich, dass sie sich fragte, ob das vielleicht ein neues Spiel war. Er lobte die Zartheit des Rindfleischs und die Entscheidung, so etwas Raffiniertes wie Fenchel als Beilage zu servieren; er bestand darauf, ihr beim Tischabräumen zu helfen und gab ihr bei jedem Teller, den sie ihm zum Abtrocknen reichte, einen Kuss.
    » Und was jetzt?«, fragte er, als sie den letzten Teelöffel verräumt hatten. » Vielleicht eine kleine Sofa-Session?«
    Neve nickte. » Keine Sorge, die ist fest eingeplant. Heute wirst du in die Rituale des Verwöhn-Sonntags eingeweiht.«
    Max hob die Augenbrauen. » Ach, der Verwöhn-Sonntag hat noch mehr zu bieten als Kohlehydrate nach sechs Uhr abends?«
    » Viel mehr. Geh schon mal ins Wohnzimmer und wirf einen Blick in den Schrank unter dem Bücherregal neben meinem Schreibtisch. Du bist der Gast, du darfst aussuchen.«
    Neve wartete ab, bis sie ihn im Wohnzimmer rumoren hörte, ehe sie ein kleines Potpourri an Leckereien zusammenstellte. Dann ging sie ins Wohnzimmer, wo Max vor ihrer DVD -Sammlung kniete. » Du hast ja jede einzelne romantische Komödie, die es gibt. Sogar Stummfilme!« Er schwenkte die Hülle von My Best Girl mit Mary Pickford, gedreht im Jahre 1927.
    » Ein Klassiker.« Neve stellte ein schwer beladenes Tablett auf dem Couchtisch ab.
    » Ich sehe mir keinen Film mit Meg Ryan an«, tönte es gedämpft aus der hintersten Ecke des DVD -Schranks. » Wie wär’s mit Leoparden küsst man nicht mit Katharine Hepburn und Cary Grant?«
    » Immer gern.« Neve kuschelte sich mit angezogenen Beinen auf das Sofa, während Max die DVD einlegte. Dann drehte er sich um und betrachtete das Tablett und dann Neve. Diese zuckte die Achseln. » Verwöhn-Sonntag«, erklärte sie.
    » Ich glaube, ich liebe Verwöhn-Sonntage.« Max ließ sich neben ihr nieder. » Darf ich die Beine hochlegen?«
    » Nur wenn du die Schuhe ausziehst. Außerdem habe ich die Befehlsgewalt über die Fernbedienung, und du darfst gern während des Films reden, aber ich will keine Kommentare darüber hören, was ich esse und wie ich es esse.«
    Max schenkte sich ein Glas Wein aus der Flasche ein, die auf dem Tablett stand, rührte aber sonst nichts an. » Wie du es isst?«, wiederholte er.
    » Genau. Das ist für dich.« Neve reichte ihm ein Snickers und eine riesige Tüte Chips in der Geschmacksrichtung » Spicy Thai«, was laut Aziz aus dem 24-Stunden-Laden zu den » maskulinen« Knabbereien gehörte. Außerdem mochte sie beides nicht und konnte deshalb nicht in Versuchung kommen, davon zu naschen.
    » Danke, aber… Das ist alles für mich, und du begnügst dich mit einer kleinen Rolle Smarties und einer Packung Hula Hoops ?«
    » Hab ich nicht gesagt, ich will keine Kommentare hören?« Neve kippte die Smarties in eine kleine Porzellanschüssel, öffnete die Packung Hula Hoops und leerte den Inhalt in eine etwas größere Schüssel.
    Max sagte kein Wort mehr und hatte seine Tüte Chips und sein Snickers binnen fünfzehn Minuten verputzt, während Neve nach einer Stunde immer noch von ihren beiden Schüsseln naschte.
    Sie fing stets mit den Hula Hoops an, behielt jeden einzelnen Kartoffelring genüsslich eine Weile im Mund und fing erst an zu kauen, wenn er drohte, labberig zu werden. Wenn sie die Hälfte der Hula Hoops gegessen hatte, kamen die Smarties dran, und zwar nach Farben sortiert: braun, grün, blau, violett, rosa, rot, gelb und zum Schluss die orangefarbenen, wegen ihres besonderen Geschmacks. Sie steckte sich eines in den Mund und saugte so lange daran, bis sie die Zuckerhülle knacken konnte, ohne den Schokoladekern zu zerbeißen. Dann ließ sie sich die Schokolade auf der Zunge zergehen, bis nichts mehr davon übrig war.
    Wenn die Hälfte der Smarties weg war, genau zwischen den violetten und den rosaroten, legte sie eine zehnminütige Pause ein, einfach um sich zu beweisen, dass sie das schaffen konnte. Sie stoppte die Zeit auf ihrer Armbanduhr mit, und wenn die zehn Minuten vorbei waren, steckte sie sich eine rosarote

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