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Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Titel: Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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einfach wieder gehen, bevor sie nach Hause kommt?«
    »Nein.« Mark lief zur Türschwelle und bedeutete Derek, schon mal vorzugehen. Als der Junge außer Sichtweite war, sah Mark Chelsea an. »Wir sprechen später noch darüber.«
    Sie reckte trotzig das Kinn in die Luft. »Ich hab ihm nie geschrieben, dass er zum Training herkommen soll.«
    Ihm fielen die vielfältigen Blautöne ihrer Augen auf. »Nicht darüber.«
    »Worüber dann?«
    Seine Aufmerksamkeit verlagerte sich auf ihren Mund. »Über das, was passiert ist, bevor Derek geklingelt hat.«
    »Ach das.«
    »Ja, das.« Obwohl er wirklich nicht wusste, was es dazu zu sagen gab. Außer, dass es ihm leidtat und es nie wieder vorkommen würde.

    Mühsam löste er den Blick vom Mund seiner Assistentin und folgte dem Jungen über den Flur. Derek rutschten die Strümpfe beim Gehen an den knöchrigen Schienbeinen herunter. »Machst du dieses Jahr wieder beim Eishockey-Camp mit?«
    Derek schüttelte traurig den Kopf. »Meine Mom sagt, wir haben dieses Jahr kein Geld.«
    Mark wusste, dass die Teilnahmegebühr vieler Kinder von diversen Wohltätigkeitsvereinen der Chinooks-Organisation bezahlt wurde. Im letzten Jahr hatte Derek bestimmt dazugehört. »Hast du kein Stipendium bekommen?«
    »Dieses Jahr nicht.«
    »Warum?«
    »Weiß nicht.«
    Mark lief mit Derek in die Küche, wo das Licht von den roten Haaren, der Brille und der schneeweißen Haut des Jungen zwischen all den Sommersprossen reflektiert wurde.
    »Welchen Namen hast du im letzten Jahr bekommen?«, fragte er, während er zum Kühlschrank trat und ihn öffnete.
    Derek legte seine Inliner auf dem Boden ab. »Der Hackster. «
    »Stimmt.« Im Sportcamp bekam jedes Kind einen Eishockey-Namen. Aufgrund seiner Eigenart, auf den Puck einzuhacken, war Derek der Hackster. Mark zog eine grüne Flasche Gatorade heraus und drehte sie mit der Handfläche seiner rechten Hand auf.
    »Tut das weh?«
    Mark blickte auf. »Was?«
    »Ihre Hand.«
    Er warf den Deckel auf die Granitinsel und krümmte die Finger. Der mittlere blieb stocksteif. »Manchmal tut er ein
bisschen weh. Aber nicht mehr so wie vorher.« Er reichte Derek die Flasche.
    »Kriegen Sie den Mittelfinger gar nicht krumm?«
    Mark hielt die Hand hoch und zeigte ihn dem Jungen. »Nee. Der bleibt immer so.«
    »Das ist cool.«
    Er lachte erstaunt. »Findest du?«
    »Klar. Sie können allen den Stinkefinger zeigen, ohne Probleme zu kriegen.« Derek trank so lange, bis er keine Luft mehr bekam, und ließ die Flasche sinken. »Und die Schule kann nicht bei Ihrer Mom anrufen«, sagte er keuchend, »weil Sie nichts dafür können.«
    Wohl wahr. In seinem Fall hätte die Schule seine Großmutter alarmiert, die es seinem Vater erzählt hätte, der ihm den Hosenboden strammgezogen hätte.
    »Spielen Sie irgendwann wieder Eishockey?«
    Mark schüttelte den Kopf und betrachtete eingehend den Deckel auf der Granitplatte der Kücheninsel. Früher am Nachmittag hatte ihm sein Agent telefonisch das Angebot unterbreitet, als Kommentator beim Sportfernsehen zu arbeiten. »Fürchte, nicht.« Auch wenn er es nicht grundsätzlich ausschloss, wollte er auf ein solideres Angebot warten. Es reizte ihn nicht besonders, in einem Studio rumzusitzen und fachzusimpeln, statt selbst auf dem Eis mitzumischen, wo der Bär steppte. Aber wie sein Agent ihm klargemacht hatte, versiegten die Jobangebote für Mark Bressler genauso schnell wie Angebote für Werbeverträge.
    »Meine Mom war mit mir bei dem Play-off-Spiel gegen Detroit. Wir haben drei zu eins gewonnen.« Derek trank noch einen Schluck und schob seine Brille hoch. »Ty Savage hat McCarthy einen übergebraten, um ihm den Schlag heimzuzahlen,
den McCarthy Savage in Spiel vier verpasst hat. Es war ein gutes Match, aber es wäre besser gewesen, wenn Sie dabei gewesen wären.« Als Derek zu ihm aufblickte, wurden seine Augen vor Heldenverehrung ganz glasig. »Sie sind der beste Spieler aller Zeiten. Besser als Savage.«
    Mark wäre nicht so weit gegangen zu sagen, dass er besser wäre als Ty Savage. Na ja, vielleicht ein bisschen.
    »Sogar besser als Gretzky.«
    Ob er besser war als Gretzky, wusste Mark nicht so recht, aber einer Sache war er sich absolut sicher: Er hatte sich in der Heldenrolle noch nie wohl gefühlt. Schließlich hatte er bloß Eishockey gespielt. Er hatte nie jemandem das Leben gerettet oder sein Leben für andere riskiert. Er war nie ein verdammter Held gewesen, doch für Derek schien es wichtig zu sein. »Danke,

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