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Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Titel: Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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zusammen und griff nach seinem Gatorade. »Ich werde richtig gut«, verkündete er stolz, bevor er die Flasche fast auf den Kopf stellte und austrank. Chelsea war keine Expertin, doch selbst sie konnte sehen, dass der Lauser noch einen weiten Weg vor sich hatte, bevor er auch nur annähernd »richtig gut« wurde.
    Der Kleine sah mit einem Blick zu Mark auf, in dem Erschöpfung und Heldenverehrung lagen. »Vielleicht kann ich mal wiederkommen und noch ein bisschen trainieren.«
    Klar, als würde Mark dulden, dass der Junge ständig hier rumhing. Er duldete niemanden in seiner Nähe.
    Mark zog seine Stirn in Falten, aus lauter Missmut, als plagten ihn plötzlich Kopfschmerzen. »Frag Chelsea, an welchen Tagen ich nächste Woche Zeit habe.«
    Chelsea war völlig entgeistert. »Sie haben Mittwoch und Freitag frei.«
    Derek stellte die Flasche weg und schnallte seine Inline-Skates auf. »Mittwochs hab ich Blaskapellenprobe.«
    Na klar. Wahrscheinlich spielte er Tuba. Die meisten dürren Blasmusikfans aus ihrem Bekanntenkreis hatten Tuba gespielt. So wie die meisten zu kurz geratenen Männer, die sie gekannt hatte, Trucks gefahren hatten.
    »Wie wär’s Dienstag und Donnerstag?«, konterte Mark.
    »Da sind Sie morgens auf Wohnungssuche.«
    »Ich kann doch nachmittags kommen«, warf Derek eifrig
ein, der sich jetzt seine Straßenschuhe zuband. Er stand auf und stopfte die Inliner in seinen Rucksack, den er an der Veranda versteckt hatte. Er zog den Reißverschluss zu und fädelte seine Hungerhaken-Arme durch die Riemen.
    »Deine Mom soll mich vorher anrufen.« Fürsorglich legte Mark die rechte Hand auf den verschwitzten Kopf des Kindes. »Sobald du zu Hause bist, trinkst du viel Wasser und ruhst dich richtig aus.«
    »Okay, Coach.«
    Chelsea biss sich auf die Lippe. Hinter seiner mürrischen, übellaunigen, arschigen Nashornhaut-Fassade war er der reinste Softie.
    Als Derek zur Garage wankte, wo er sein Fahrrad abgestellt hatte, stand Chelsea auf. »Sollten wir ihn nicht lieber fahren?«
    »Teufel, nein«, brummte Mark verächtlich. »Er muss Beinkraft aufbauen. Er ist so schwach wie ein Mädchen. Das Radeln wird ihm guttun.« Er wandte sich zu Chelsea und musterte ihr geschecktes Haar und den verrückten Fummel. Er hatte eine Assistentin, die mehr Probleme machte, als sie ihm von Nutzen war, und jetzt kam auch noch zweimal pro Woche ein dürres, dem Starkult verfallenes, schwächliches Bürschchen bei ihm vorbei. Wie zum Henker war das passiert? »Es ist gleich fünf.«
    »Ich wollte gerade gehen. Brauchen Sie noch was, bevor ich fahre?«
    Sie machte es schon wieder. Ihn fragen, was er brauchte. »Absolut nichts.« Während Derek wegradelte, lief er wieder in die Einfahrt.
    »Dann bis Montag«, rief Chelsea ihm nach.
    Er hob zum Abschied die Hand und ging zur Garage. Er tippte den Code in die Tastatur, und das Tor öffnete sich
langsam. Wenn er dem Jungen helfen wollte, brauchte er seine Trainerpfeife. Er duckte sich unter dem Garagentor durch und lief an seinem Mercedes vorbei. Diese Woche hatte er nicht viele Schmerzmittel genommen. Er hatte inzwischen mehr Kraft in der rechten Hand und war sich sicher, dass er bald wieder Auto fahren konnte. Er knipste das Licht an und lief weiter zu den Regalen ganz hinten.
    Als er seine Pfeife und seine Stoppuhr zum letzten Mal benutzt hatte, hatte er sie achtlos in eine Sporttasche gestopft. Er lehnte seinen Stock an die Wand und sah zu den deckenhohen Regalen hinauf. Sein Blick fiel auf eine blaue Equipment-Tasche, woraufhin ihm die Luft wegblieb, als hätte man ihn gegen die Brust geboxt. Die Tasche war alt und abgenutzt und Tausende von Meilen geflogen. Er brauchte gar nicht erst reinzuschauen, um zu wissen, dass sich darin seine Schlittschuhe und seine Schutzpolster befanden. Helm und Trikot. Hose und Strümpfe. Sein Tiefschutz wahrscheinlich auch.
    Nachdem die Geschäftsleitung ihn im Krankenhaus besucht und ihm mitgeteilt hatte, dass die Jungs seine Sachen in seinem Schließfach lassen wollten, hatte er den Auftrag erteilt, alles zusammenzupacken und zu ihm nach Hause zu schaffen. Die Jungs hatten schon ohne ihn genug Sorgen. Sie brauchten nicht noch tagaus, tagein daran erinnert zu werden, und er hatte keine Lust gehabt, eines Tages in die Kabine marschieren zu müssen, um den ganzen Krempel abzuholen.
    Neben seiner Equipment-Tasche lag seine lange Schlägertasche. Er brauchte die Sherwood-Schläger darin gar nicht erst zu sehen, um zu wissen, dass beide Schaufeln speziell

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