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Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Titel: Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Fensterscheiben wahr, während sie im Arbeitszimmer stand und zusah, wie er in der Einfahrt mit Derek trainierte. Sein Trainerstil bestand zu gleichen Teilen aus Ermutigung und Verzweiflung, und er war abwechselnd amüsiert und ungehalten über Dereks totalen Mangel an Koordination.
    Ihr fiel auf, wie er roch. Wie eine mörderisch gute Kombination aus Seife, Deo und Haut. Und ihr fiel auf, wie er ging. Die Schiene hatte er inzwischen abgelegt, sodass er den Gehstock jetzt rechts einsetzen konnte. Seine Schritte wirkten jetzt müheloser, weniger bewusst und gleichmäßiger. Ihr fiel auf, dass er sich insgesamt wohler zu fühlen schien und sein Mund nur noch selten einen schmerzlichen Zug hatte.
Und dass er tagsüber nicht mehr so oft einnickte, aber gegen fünf, wenn sie ging, häufig müde aussah.
    All das bemerkte sie an ihm, doch er schien nicht viel an ihr zu bemerken. Manchmal trug sie Kleider, die so knallig waren, dass sie ganz gewiss mit einer Reaktion rechnete. Fehlanzeige. Es war, als hätte sich jener Zwischenfall in seiner Küche nie ereignet. Als hätte er sie nie angefasst, geküsst und in ihr den Wunsch nach mehr geweckt.
    Und doch … doch gab es seltene Momente, in denen sie sich einbildete, einen kurzen Blick auf etwas in seinen Augen erhascht zu haben; auf das heiße Verlangen, das dicht unter der Oberfläche schwelte, und die notdürftig kontrollierte Begierde. Aber dann wandte er sich ab und ließ sie mit der Frage zurück, ob sie jetzt völlig durchdrehte.
    Im Laufe des Monats begann sie, ihn als etwas Dekadentes zu sehen. Etwas, wonach sie schmachtete wie nach Brownie-Fudge-Eiskrem. Etwas, das schlecht für sie war, doch je öfter sie es sich versagte, desto mehr lechzte sie nach einem einzigen Löffel. Und genau wie bei Brownie-Fudge-Eiskrem wusste sie, wenn sie dem Verlangen nachgäbe, wäre ein Löffel nicht genug. Aus einem würden zwei. Aus zweien drei. Aus dreien vier, bis sie sich über die ganze Packung hermachte und zum Schluss nichts mehr übrig war als Reue und schlimme Bauchschmerzen.
    Sie wusste auch schon, wo sie anfangen würde, wenn sie sich über Mark hermachte. Da, wo der Kragen seines T-Shirts offen stand, knapp unter der Erhebung seines Adamsapfels, wollte sie seine Halsmulde küssen.
    Für ihn zu arbeiten war gleichermaßen schwer und unkompliziert. Sie musste nicht sicherstellen, dass er zu den richtigen Partys eingeladen wurde, oder Events organisieren wie
für frühere Arbeitgeber. Sie brauchte nicht bei Designern anzurufen und dafür zu sorgen, dass er die richtigen Klamotten bekam. Er war sehr pflegeleicht, aber seine sehr lockere Haltung war genau das, was ihn oft schwierig machte.
    Drei Tage vor der Stanley-Cup-Party fiel ihm plötzlich ein, dass er sich noch ein Hemd kaufen musste. Also fuhr Chelsea ihn zu Hugo Boss und wartete auf einem Stuhl neben dem dreiteiligen Spiegel, während er mehrere Oberhemden anprobierte. Er hatte festgestellt, dass er seit dem Unfall an Hals-, Brust- und Taillenumfang etwa zweieinhalb Zentimeter verloren hatte. Was bedeutete, dass er einen neuen Anzug erstehen und ihn bis zur Party ändern lassen musste. Er suchte sich ein zweireihiges Wolljackett samt passender Hose in klassischem Dunkelgrau aus und probierte dazu zwei verschiedene Hemden an. Eins in Anthrazit, dann eins in schlichtem Weiß.
    Der Verkäufer brachte ihm eine Auswahl an Krawatten, aus denen Mark sich zu dem weißen Hemd eine schlichte blau-grün gestreifte aussuchte. Chelsea beobachtete im Spiegel, wie er den Kragen hochstellte und sich die Krawatte um den Hals schlang. Obwohl er inzwischen viel an Geschicklichkeit wiedererlangt hatte, kam ihm sein steifer Mittelfinger immer wieder in die Quere.
    »Scheiße«, fluchte er nach dem dritten Versuch.
    Chelsea stand auf und trat vor ihn. »Lassen Sie mich mal«, befahl sie und schob seine Hände weg. Ihre Fingerknöchel strichen über den dicken merzerisierten Baumwollstoff seines Hemds, während sie die Länge beider Enden anglich.
    »Haben Sie das schon mal gemacht?«
    Sie nickte und konzentrierte sich krampfhaft auf den Seidenstoff in ihren Händen statt auf seinen Mund, der nur Zentimeter
von ihrer Stirn entfernt war. »Zigmal.« Sie kreuzte das breite Ende über das schmale und schlang es zweimal herum. »Halber Windsorknoten oder einfacher?«
    Er schüttelte unschlüssig den Kopf. »Egal.«
    »Mir gefällt der halbe. Der ist nicht so dick.« Mark roch wunderbar, und sie fragte sich, was er tun würde, wenn sie ihr

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