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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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rabenschwarzen Schopf durch die Zimmertür. »Was ist denn hier los?«, fragte er, riss den Mund zu einem Gähnen auf und blätterte achtlos einen Stapel mitgebrachter Briefe durch.
    »Shay zieht aus«, informierte ihn Tavvy schnell, da sie dachte, dass es besser wäre, wenn Lochlin diese Neuigkeit aus ihrem Mund hörte. »Und zwar ins Bluebell Cottage. Ich habe gesagt, dass er dort wohnen kann.«

    Shay, der keine Ahnung hatte, wie sein Vater auf die Nachricht reagieren würde, atmete tief durch.
    Lochlin starrte ihn entgeistert an. »Du willst ausziehen? Aber warum in aller Welt …«
    Shay nickte seiner Mutter zu, und sie erzählte Lochlin, was geschehen war.
    »Ich bin ein Idiot«, erklärte Shay, auch wenn das seiner Meinung nach vollkommen offensichtlich war. Schließlich war es kaum zu glauben, dass er derart dumm gewesen war. Allerdings war es noch schlimmer, dass er nach wie vor schmerzliches Verlangen nach der Frau verspürte, von der er derart hintergangen worden war, und er hasste sich dafür. »Durch mein dämliches Bettgeflüster habe ich mein eigenes Todesurteil unterschrieben und kann niemandem außer mir selber einen Vorwurf machen, weil ich auf die Frau hereingefallen bin.«
    Lochlin schüttelte erbost den Kopf. »Nein, nein, du darfst dir keine Vorwürfe deswegen machen, Junge. Das ist ganz allein die Schuld von Judd … er hat sich das ausgedacht. Du wusstest schließlich nicht einmal, wer Darcy war.« Er ballte die Fäuste in ohnmächtiger Wut. »Hör zu, wir dürfen nicht zulassen, dass Judd gewinnt, wir müssen etwas tun. Ich könnte Dev anrufen und ihn bitten, dass er es sich noch mal überlegt. Wir könnten …«
    »Nein, danke, Dad. Ich will endlich mein Leben selber in die Hand nehmen.«
    Tavvy legte eine Hand auf Lochlins Arm. »Könnte er nicht zu Shamrock kommen?«, fragte sie ihn scheu. »Ich weiß, ihr beide habt gestritten, aber dies ist nicht die rechte Zeit, um gegeneinander Krieg zu führen, findet ihr nicht auch?«
    Lochlin zögerte nur einen Augenblick, doch Shay bemerkte es, und bevor sein Vater etwas sagen konnte, schüttelte er nachdrücklich den Kopf. Ein Teil von ihm wollte
vergeben und vergessen, jetzt wurde ihm hingegen klar, dass eine Zusammenarbeit zwischen ihnen beiden vollkommen unmöglich war.
    Lochlin fluchte innerlich. Er hatte nicht gezögert, weil er seinen Sohn nicht in der Firma haben wollte, sondern weil er sich davor gefürchtet hatte, dass er eine Absage von ihm bekam. In Shays Alter war er genauso stur gewesen wie sein Sohn und hatte ebenfalls auf seine Eigenständigkeit gepocht. Trotzdem tat die Abfuhr, die er durch ein kurzes Kopfschütteln erteilt bekam, ihm in der Seele weh.
    »Ich muss packen«, sagte Shay, und Lochlins Brust zog sich schmerzlich zusammen, als er nach einer Tasche und dem ersten Kleiderstapel griff. Er hatte das schreckliche Gefühl, dass er im Begriff stand, alles zu verlieren. So, als warte Judd wie ein dämonischer Komparse hinter den Kulissen, bereit, auf die Bühne zu stürzen und alles in Besitz zu nehmen, was bisher sein Eigentum gewesen war. Der Gedanke war so schrecklich, dass sich Lochlin an der Tür festklammern musste, als ein plötzlicher, stechender Schmerz in seinem linken Arm ihm den Atem nahm. Ehe jemand merkte, was geschehen war, drückte er Tavvy die Briefe in die Hand, stolperte hinüber in sein Arbeitszimmer und sperrte die Tür hinter sich zu.
    Tavvy starrte ihm mit großen Augen hinterher und verließ dann ebenfalls das Zimmer ihres Sohns. Sie hatte panische Angst davor, was Judd vielleicht als Nächstes tat. Wenigstens war Caitie noch daheim, versuchte sie sich zu trösten, ehe ihr ein paar Sekunden später ein Schauder über den Rücken lief. Zwischen zwei Umschlägen zog sie einen Flyer von Hugos Theatergruppe hervor. »Genießen Sie die Romanze von Romeo und Julia «, warb das farbenfrohe Blatt. Neben den Aufführungsterminen wurden auch die Namen der Hauptdarsteller genannt: Elliot Harrington und Caitie Maguire!

    Tavvy rang nach Luft und lehnte sich gegen die Wand. Sie hatte keine Ahnung, ob Judd hinter dieser Sache steckte, wusste aber, dass sie irgendwie verhindern musste, dass ihr Mann etwas davon erfuhr.
    Sie stopfte sich den Flyer in die Hosentasche und atmete zitternd aus. Wann würde das alles jemals enden? Und vor allem wie?
     
    Nach Ende ihres Auftritts drehte sich Savannah mit erwartungsvoller Miene zu den anderen um.
    »Also, wie fandet ihr mich?« Ihre Wangen waren vor Anstrengung gerötet, und

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